Damast Herstellung ohne Borax
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Re: Damast Herstellung ohne Borax
von Conni am 04.09.2015 20:11Hallo C0nst1,
erst mal herzlich willkommen im Forum.
Zu Deinen Fragen:
Mit der "japanischen" Methode habe ich noch nicht gearbeitet. Dazu kann ich Dir nicht viel sagen.
Grundsätzlich ist jedoch entscheidend, was Du aus dem Damast machen willst und welche Stähle Du dafür verwendest. Davon ist nämlich auch die Temperatur abhängig, bei der die Stähle verschweißt werden. Vereinfacht gesagt sinkt die Schweißtemperatur bei "modernen Stählen" mit steigendem Kohlenstoffgehalt. Borax hat den Vorteil, dass der Schmelzpunbkt von Borax weit unter dem von "Sand" liegt. Demzufolge können Kohlenstoffstähle bereits verbrennen, bevor der Sand überhaupt geschmolzen und damit die Oxydation des Stahls verhindern kann.
Mit Alternativen habe ich mich nicht beschäftigen müssen, da ich genug Borax da habe. Ich habe aber auch schon gelesen, dass es einige trotzdem mit Sand bzw. mit einer speziellen Mischung aus Sand und anderen Ingredenzien schaffen. Vielleicht meldet sich ja einer von diesen Profis noch zu diesem Thema
Gruß Thomas
Gruß Thomas
Flaumur
Gelöschter Benutzer
Re: Damast Herstellung ohne Borax
von Flaumur am 04.09.2015 19:17Abend,
das wichtige am Feuerschweißen ist, dass die zu verschweißenden Flächen nicht oxidieren. Die sogenannten Flussmittel machen genau dies, sie verdrängen die Luft, indem sie sich auf die Flächen legen. Dadurch kann keine Luft hin. Wenn du jetzt drauf haust, drückt es dir einen großen Teil des Flussmittels zu den Seiten raus, die zuverschweißenden Flächen treffen aufeinander und verschweißen. Beim Einpacken in Blech passiert das Gleiche, der eingeschlossene Sauerstoff wird zur Oxidation benutzt, aber sobald dieser "aufgebraucht" ist, können die Schweißflächen nicht weiteroxidieren. Damit kann man auch Chrom-Nickel-Stähle verschweißen. Aber bitte frag nicht wie, davon habe ich keine Ahnung.
Nimm zum üben ein Stück Rundstahl, 10er rund oder so, schmiede es ein wenig flach, klapp ein Ende um, damit du ein kleines Paket bekommst. Mach das ganze warm, bei orange kannst du nun SAND auftragen. Dieser muss trocken sein und fein! Also kein Bausand oder so. Der Sand schmilzt und verdrängt wie Borax den Sauerstoff. Ist der gleiche Effekt. Früher, als man noch kein Borax hatte, schweißte man immer mit Sand. Oder ohne Flussmittel, das soll auch gehen, aber wie bereits erwähnt, da frägst du am besten einen der Damastexperten hier im Forum :)
Ahja und die Temperatur hast du wenn so kleine Funken davonfliegen. Aber nicht wenn dein Stahl dir verbrennt. Sondern davor. Je größer der Querschnitt desto besser lässt sich die Temperatur kontrollieren. Aber ein 40 x 40 ohne Lufthammer zu schweißen wäre etwas anstrengend ;)
Damast Herstellung ohne Borax
von C0nst1 am 04.09.2015 12:34Hallo, ich bin neu hier. Ich habe vor einiger Zeit meine Leidenschaft fürs Schmieden entdeckt. Seeitdem habe ich hauptsächlich mit normalem Baustahl gearbeitet, aber habe jetzt auch die Lust mich an Damast heranzuwagen.
Ich habe mich schon recht viel im Internet schlau gemacht und gemerkt, dass der simpelste Weg mit Borax ist. Das ist aber nicht unbedingt leicht und günstig zu besorgen. Es gibt zwar noch andere Wege bei denen man dem Den Stahl unter Luftausschluss (z.B. in Bleche eingeschweißt) bearbeitet.
Ich habe aber noch von einer anderen Möglichkeit, die in Japan für die Herstellung von Damast genutzt wurde, erfahren. Bei dieser soll angeblich eine Mischung aus Sand, Lehm und anderen Zutaten über das Stahlpacket gegossen, das Ganze dann in reisfestes Papier und irgendwelche Gräser eingewickelt werden.
Weiss jemand noch mehr über dieses Verfahren oder hat es selbst schon mal ausprobiert?
Ich würde mich auf eine Antwort freuhen.
LG
C0nst1