Mein erstes Damastmesser, fragen zu Säure
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Mein erstes Damastmesser, fragen zu Säure
von Schmied-Wagner am 19.02.2017 00:51Hallo Schmiedekollegen.
Mein erstes Damastmesser ist fertig. Habs zwar schon mal mit nem alten Kugellager und Baustahl versucht, hat eigentlich auch geklappt aber naja, nicht so das gelbe vom Ei.
Dieses ist aus
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Angefangen hab ich mit 11 lagen, nun sinds 99.
Ich finde das es schon mal ganz gut aussieht, aber der Kontrast könnte besser sein. Geätzt hab ich mit Batteriesäure 38% 1,5 Stunden lang.
Wie könnte der Kontrast besser werden?
Die Frage zur Säure ist: Wie geht ihr damit um? Ich hab sie in ein entsprechendes Gefäß getan, Messer rein, fertig. Aber wie schützt Ihr euch zb. wirklich vor den Dämpfen? Man hat die Säure sofort gerochen, ich hatte einen Mundschutz an, Schutzbrille, Handschuh usw.... Und trotzdem kam ich mir vor als würde ich nicht genug tun. Die Dämpfe zb. sind ja wirklich gefährlich! Ich habe zwar keine Beschwerden oder so aber irgendwie ist mir das alles zu gefährlich. Wie handhabt ihr das? Benutzt ihr bessere, weniger gefährliche Stoffe?
Für Tipps wär ich echt dankbar.
Gruß Alex
Re: Mein erstes Damastmesser, fragen zu Säure
von Tommi am 19.02.2017 07:57Für ein Erstlingswerk sieht es verdammt gut aus. Ich ätzen mit Eisen3chlorid, da entstehen keine Dämpfe.
Die Aufschrift "nicht brennbar" ist keine Herausforderung
Re: Mein erstes Damastmesser, fragen zu Säure
von knifesmith am 19.02.2017 09:06Wenn du Säure verwendest, dann solltest du das möglichst im Freien machen !
Um einen besseren Kontrast zu bekommen, kannst du nach dem Ätzen in Säure, Eisen³ .... , das Ganze in löslichen Kaffe legen !
Gruß Knifesmith
"Was der Schmied verträgt, zerreißt den Schneider"!
Re: Mein erstes Damastmesser, fragen zu Säure
von EdgarDerSchmied am 19.02.2017 09:28Sehr gut geworden, besonders für das Erste mal Damast.
Ich ätze immer in Fe3Cl, das ist nicht gefährlich soweit ich weiß und funktioniert super. Man muss es nicht erwärmen, es dampft nicht, man kann sich kein Loch durch die Hand ätzen.
Ich habe mein Fe3Cl in einer Tomatenmarkflasche im Schrank zu stehen, und wenn ich was ätzen will, mache ich das meist auf dem Schreibtisch.
Und billig ist es auch noch:Amazon
Mit Kaffe habe ich zwar noch nie gearbeitet, aber ich habe schon viel gutes drüber gelesen. Bei meinem nächsten Damastmesser werde ich das mal testen.
VG, Edgar
Re: Mein erstes Damastmesser, fragen zu Säure
von Schmied-Wagner am 19.02.2017 09:55Erst mal ein danke an euch
Ja Fe3CI hab ich hier schon ein paar mal gelesen, dass scheint ja nicht ganz so gefährlich zu sein. Werd ich wohl mal austesten. Batteriesäure war halt grad vorhanden, war eigentlich für die Moped-batterie gedacht. Diese habe ich allerdings nicht mit Wasser vermischt oder erhitzt, vor solchen Sachen hat ich dann doch zu viel Angst, oder sagen wir mal Respekt! Der Ätzvorgang hat draußen stattgefunden, aber ziemlich windstille. Trotzdem hat man sofort gerochen was man da macht.
Und das mit den Kaffee scheint ja auch gut zu werden. Das könnt ich doch noch machen. Einfach Kaffepulver in Wasser....warmes Wasser?.... Einführen und das Messer ne Zeit lang drin stehen lassen?
Gruß Alex
Re: Mein erstes Damastmesser, fragen zu Säure
von Tommi am 19.02.2017 09:57Warme Pampe (3-4 Teelöffel auf ein Glas) aus löslichem Kaffee anrühren und Messer für 1-2h reinstellen.
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Re: Mein erstes Damastmesser, fragen zu Säure
von DietmarC am 19.02.2017 18:23Hallo
Zu den ganzen Ätztechniken die ihr hier aufgeführt habt ,sollte nicht vergessen werden das der beste Kontrast nur bei gut gehärteten Stahl zu Tage kommt .Ich habe das selbst schon oft erlebt wenn ich schlanke Küchenmesser aus Damast nur partiziell Härte da kann man den Unterschied gut erkennen.Nur so als zusätzliche Info.
Didi
Re: Mein erstes Damastmesser, fragen zu Säure
von Schmied-Wagner am 19.02.2017 18:42Oh das ist auch schön zu wissen! Hab ich eigentlich gemacht wie immer, Magnet hält nirgendwo mehr ab ins Öl. War vielleicht etwas zu warm....
Dann angelassen im Backofen bei 180 Grad für eine Stunde auf blassgelb. So waren auch die Vorgaben die ich kenne für diese Stähle. Hab ich da was falsch gemacht?
Gruß Alex
Re: Mein erstes Damastmesser, fragen zu Säure
von volker53 am 20.02.2017 11:02Also ich finde auch das Messer ist sehr gut gelungen, von der Damastzeichnung und der Form. Leider ist der Kontrast nur grau in grau.
Ich hatte sowas auch schon, habe auch hier darüber geschrieben unter dem Titel "Damast wird grau". Woran es genau liegt kann man aus der Ferne nicht sagen. Didi hat auf jeden Fall recht, daß die Zeichnung erst nach dem härten richtig kommt. (es gibt aber auch hier Ausnahmen)
Es kann auch gut an der Säurenkonzentration liegen, Batteriesäunre die Du gerade hattest, ist ziemlich scharf, so kann die Klinge verätzt sein. Wenn Säure, dann nehme ich Eisen3chloried, man muß halt mit der Konzentration experimentieren.
In Deinem Fall würde ich die Klinge nochmal komplett blank schleifen. Gehe davon aus, daß Du ordentlich gehärtet hast.Dann vielleicht sogar noch polieren und dann gaaanz sorgfältig entfetten. Das ist sehr wichtig. Dann wieder ätzen, zwischendurch ins Wasser und mal mit 1000 papier drübergehen. Mit viel Geduld so lange probieren, bis Du zufrieden bist. Wie gesagt, ich habe mit dünnerer Säure bessere Resultate erzielt. Ein bekannter Norwegischer Messermacher schreibt er nimmt die schärfste Säure die er bekommen kann. Du siehst schon, jeder macht es anders.
Wenn Du schon am probieren bist kann ich löslichen Kaffee sehr empfehelen, mache ich fast nur noch.
Viel Erfolg
Volker
Re: Mein erstes Damastmesser, fragen zu Säure
von Tommi am 20.02.2017 11:57Wegen entfetten:
Das habe ich mir bisher immer gespart, nach dem Schleifen direkt in die Säure.
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