Holzkohlen herstellen
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Bohr_Romain
Gelöschter Benutzer
Re: Holzkohlen herstellen
von Bohr_Romain am 05.04.2011 22:07Stimmt diese Teerartige Brühe ist Pech, und wurde früher teuer verkauft. Es war derart Wertvoll dass ein Köhler fast nochmal den Lohn der Kohle dazu verdienen konnte. Diese schwarze Masse wurde für vieles benutzt, vor allem zum desinfizieren von Wunden, die Hufe der Tiere wurden bei Krankheit damit behandelt, und die Apotheken nahmen es den Köhlern ab.
In meinen Fässern sorgt es für die erwähnten heftigen Flammen die unter den Deckeln hervorschlagen. Ich habe auch schon daran gedacht es aufzufangen, allerdings will ich das Risiko nicht eingehen dass mir die Flammen ins Fass schlagen.
Ich könnte ein 1/2 Zoll Rohr an den Boden des Fasses Schweissen und es aus dem Tank rausführen, mal sehn.
Gruss Rom.
roman
Gelöschter Benutzer
Re: Holzkohlen herstellen
von roman am 05.04.2011 21:30Guten Tag,
wie ich sehe gibt es bei Euch auch keine schwarzen Gesellen mehr, die im Wald hausen und Kohlemeiler abbrennen. Was man als Schmied nicht alles selbst machen muß.
Dein Verfahren ist schon durchdachter als meins, ich fülle immer nur eine Tonne und brenne sie über dem offenen Feuer ab, der Nachteil ist naturgegeben daß ich dauernd für das Außenfeuer nachlegen muß, ich werde mich beim nächsten köhlern wohl oder übel über deine gute Idee hermachen müssen. Es ist auch sehr vorteilhaft, wie Du anschaulich demonstrierst, kleine Holzstücke zum köhlern zu verwenden, dicke Scheite brauchen leider viel länger, dahingehend habe ich Lehrgeld bezahlt und verwende auch nur noch kleinere Holzstücke. Ich habe bei meinem Köhlerfass noch einen kleinen Ablauf angebracht, dort läuft dann diese teerartige Brühe heraus, man weiß ja nie wozu man diese Klebemasse gebrauchen kann. Bei der Holzkohlemischung habe ich immer Eichen- und Kiefernholz geköhlert, rein zum Schmieden habe ich den Eindruck, daß es besser ist als reine Kiefernkohle, aber zum Betreiben eines Rennofens ist wegen der Hitze Kiefernholzkohle bestimmt die erste Wahl.
Viele Grüße
Roman
Re: Holzkohlen herstellen
von DerSchlosser am 05.04.2011 11:51Eisenmeiler - wie geil ist das denn
Gruß,
DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Klaeus
Gelöschter Benutzer
Re: Holzkohlen herstellen
von Klaeus am 04.04.2011 23:45Das ist ja mal supercool. Da bin ich ja mal auf die Fortsetzung gespannt. Weiter so !
Bohr_Romain
Gelöschter Benutzer
Holzkohlen herstellen
von Bohr_Romain am 04.04.2011 22:41Hallo allerseits,
Wie einige von euch wissen beschäftige ich mich mit dem Verhütten von Stahl verschiedener Qualitäten im Rennofen.
Stahl im Rennofen herstellen ist sehr viel Arbeit und eine teuere dazu.
Teuer weil die Holzkohle teuer ist.
Sehr viel Arbeit weil....das sehen wir noch
Man hat schnell mal in einem kleinen Rennofen mit einem Innendurchmesser von 25cm bei 1,2 Höhe in 4-6 Std. 80-100Kg Holzkohle verbraucht um eine Luppe je nach Erz von 5-7Kg zu ernten.
An einem Rennfeuertreffen über 2-3 Tage mit 4-6 Öfenreisen/Tag ein Grund die Kohlen selbst herzustellen.
Ich möchte in Zukunft an dieser Stelle nach und nach von den Methoden berichten mit welchen ich meine Holzkohle mache.
Also fange ich mal mit einer Methode an die keine grossartige Aufsicht verlangt und ebenso wenig Erfahrung erfordert.
Die Qualität der Kohle ist gut. Sie klingt porzelanartig, schimmert in Anlassfarben, die Form bleibt erhalten,und sie schmiert nicht. In diesem Falle kalibrierte Kiefernholzkohle.
Kiefernstämme in ca 780 Scheiben von 4 cm Dicke geschnitten, und mit der Axt per Kinderarbeit in Klötzchen geschlagen .
Klötzchen in die Fässer, Fässer in den aufgeschnittenen Heizöltank. Es ist vorteilhaft die Fässer auf Backsteine zu stellen so dass sie ca.15cm über dem Boden des Tanks stehen.
Dann die Deckel mit den Spannschellen auf die Fässer. Die dünnen Rohre sollten an den Deckel sein damit die Flammen nicht ins Fass schlagen. Um die Fässer stelle ich Kiefernäste die 1-2 Jahre im Wald lagen. Sie haben einen hohen Harzgehalt, und erzeugen eine Höllenhitze. Es passen ca. 3/4 Kubikmeter Äste und Stämmchen um die Fässer. Duch die Löcher welcher untenrum in den Tank gebrannt sind wird das feingehackte Holz in Brand gesetzt. Eine Stunde später brennt alles Holz um die Fässer lichterloh, und weisser Dampf entweicht aus den Fässern
Während das Holz um die Fässer abrennt wirft man neues um die Fässer, der Rauch ist anfangs schwer und Weiss, das Wasser treibt aus dem Holz, Grau es fängt an zu verkohlen ,geht ins Blaue über der Kohlungsprozess ist abgeschlossen.
Keine Gedanken muss man sich bei dieser Form von Deckelverschlüssen machen wenn heftige Flammen unter den Deckeln hervorschlagen, dies sind flüchtige brennbare Holzgase, die nicht ins innere des Fasses gelangen.
Ist eine ordendliche Glut um die Fässer, legt man noch einmal etwas stärkeres Holz nach 10 bis 20 cm im Durchmesser und decht den Tank mit etwas Blech ab. Nach ca 4-5 Std. befeuern lässt man ihn eine Nacht abkühlen, um am nächsten Morgen 2halbe Fass Kiefernkohle zu haben
Alles in allem ist dieser Eisenmeiler inklusive dem Schneiden der Scheiben, Kleinhacken, Brennholz laden und befüllen des Tanks in 2,5 Std. gemacht. Natürlich indem ich das Ding hinter meinen Traktor hänge und zum Brennholz in den Wald fahre
Weitere Bilder folgen und eine weitere Variante von Eisenmeiler.
Gruss Rom.