Mobiles Fundament für einen PARX 0/60 Federhammer
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Mobiles Fundament für einen PARX 0/60 Federhammer
von PARX am 10.11.2017 21:29Hallo liebe Leute,
vor einige Zeit haben wir ein mobiles Fundament für einen PARX-Federhammer Type 0/60 mit einem Bärgewicht von 30 kg gebaut. Ziel war es, die komplette Konstruktion unter 2 Tonnen zu halten, damit der Hammer mobil bleibt, um ihn in der Werkstatt frei bewegen und um ihn auch auf Vorführungen und Veranstaltungen mit nehmen zu können. Daher mussten wir die Grenzen von Hubgeräten und Transportmitteln beachten und auch gewisse Kompromisse eingehen.
Heraus gekommen ist ein Fundament aus einer gekanteten Blechkonstruktion (3mm), die mit rund 500l Beton gefüllt wurde. Zudem sollte das Untergesenk auf ca. 92 cm Höhe angehoben werden, damit man mit dem Hammer bequem arbeiten kann. Das Fundament sollte eine gewisse Breite haben, da das Getriebe der 45er/60er Baureihe konstruktionsbedingt doch eine Unwucht hat, die es aufzufangen gilt.
In dem Fundament haben wir Taschen für die Standard-Hubwagen vorgesehen, damit man den Hammer leicht verfahren werden kann.
Weil das Fundament lediglich eine Höhe von 30 cm hat, wollten wir die Anker gleich mit einbetonieren, damit das Fundament nicht nachträglich durch Bohren geschwächt wird. Um den Hammer genau zu positionieren, haben wir ihn auf das Bodenblech gestellt und die Umrisse und die Bohrungen im Ständer angezeichnet. Ebenso haben wir uns auch auf die gleiche Art und Weise eine Schablone angefertigt, was dringend zu empfehlen ist, da der Fundamentplan doch nicht so genau ist und die einbetonierten Anker millimetergenau sitzen müssen. Fehler sind hier später nicht mehr zu korrigieren.
Wir haben und aus je zwei M16er Schrauben Stehbolzen in passender Länge geschweißt, eine Mutter auf das Bodenblech geheftet und die Stehbolzen so exakt positioniert.
Das Fundament haben wir großzügig (!) armiert, insb. weil über den Hubwagentaschen das Fundament nur gut 20 cm Betonüberdeckung hat. Die Moniereisen sind untereinander, gegen die Blechwanne und an den Stehbolzen verschweißt.
Den Beton haben wir selbst gemischt und dabei haben wir versucht, mindestens eine Güte von C20/25 hinzubekommen. Wir haben 0-16 Betonkies verwendet und penibel versucht 350 kg Zement/m³ einzumischen, sowie den Wasser/Zement-Wert unter 0,6 zu halten.
Den Beton haben wir in der Schalung dann durch Rütteln verdichtet und sorgfältig nachbehandelt. Erstaulich war, wie warm das Fundament wurde (50°C +). In den ersten 2 Stunden mussten wir es alle 20 Minuten mit Wasser beregnen, damit der Beton nicht austrocknet.
Nach der Abbindezeit von gut 28 Tagen haben wir den Hammer montiert. Es zeigte sich, dass es gut war bei den Ankerbolzen mit Schablone zu arbeiten, da dort nicht viel Spiel war. Zwischen Hammer und Fundament haben wir eine Lage Teerpappe gelegt, damit es zwischen Gussständer und Beton zu keinen Spannungsspitzen kommt.
Der Hammer und sein Fundament haben sich auch schon bei ihrem ersten Außeneinsatz bestens bewährt. Das Untergesenk steht beim Schmieden bombenfest an seiner Position. Kein Wackeln und kein Zittern. Der Hammer hat sehr viel Kraft und es sind keine Leistungseinbußen durch das mobile Fundament zu verzeichnen. Das Endergebnis trifft unsere Erwartungen.
Viel Spaß beim Nachbauen!
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unsel
Gelöschter Benutzer
Re: Mobiles Fundament für einen PARX 0/60 Federhammer
von unsel am 10.11.2017 21:53eine sehr sehr gute Arbeit!!!!
Gruss Rom.
Re: Mobiles Fundament für einen PARX 0/60 Federhammer
von Steffen am 10.11.2017 21:58Ich bin begeistert! Das bringt einne doch gleich auf dumme Ideen. Könnte man unter dieses Fundament nicht auch Dämpder montieren?
Grüße aus dem Oberberg
Steffen
Re: Mobiles Fundament für einen PARX 0/60 Federhammer
von Crantius am 11.11.2017 04:29Nicht schlecht. Ein Liter Beton C20/25 wiegt um 2,4kg/l, bei 500 l also 1200 kg.
Worschdsub
Gelöschter Benutzer
Re: Mobiles Fundament für einen PARX 0/60 Federhammer
von Worschdsub am 11.11.2017 11:04Moin Olaf! Ein Foto von der rechten Hammerseite wäre noch Interessant! Damit man sieht wie Ihr den Fußbedienbügel plaziert habt.
Re: Mobiles Fundament für einen PARX 0/60 Federhammer
von KADO am 11.11.2017 11:20Hallo Olaf,
tolle Arbeit, Danke für den ausführlichen Bericht, ist sehr interessant.
Schöne Grüße aus Wien
Karl
Starte dort, wo Du stehst! Benutze das, was Du hast! Tu das, was Du kannst!
Re: Mobiles Fundament für einen PARX 0/60 Federhammer
von EdgarDerSchmied am 11.11.2017 14:08Mobil?!!
Aber toll dass es funktioniert, da wird man wohl bald etwas lautere Klänge auf dem Markt zu hören bekommen
VG, Edgar
Re: Mobiles Fundament für einen PARX 0/60 Federhammer
von PARX am 16.11.2017 19:33@ Oli: Anbei ein Bild der rechten Hammerseite. An der Aufhängung des Fußbügels haben wir nichts verändert. Die PARX Hämmer benötigen ja sowieso eine kleine Erhöhung, um richtig eingesetzt werden zu können. Daher kann man den Fußbügel auch so einstellen, dass die Ausgangsstellgröße des Fußbügels tiefer liegt, was wir hier auch gemacht haben.
Das Fundament hat vorne um die Rundung herum umlaufend einen 10 mm größeren Radius. Bei vollem Ausschlag stößt der Fußbügel fast an. Das sollte man bei der Ausführung berücksichtigen. Ggf. müsste man den Fußbügel verlängern, was problemlos geht, weil das schnödes Wasserrohr ist.
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Re: Mobiles Fundament für einen PARX 0/60 Federhammer
von Joemann am 29.11.2017 12:37Großartige Konstruktion!
Wie groß ist der Unterschied zu einem festen Fundament bei der Dämpfung der Schläge?
Mir gehts bei der Frage hauptsächlich um meine Nachbarn.
Ich würde mir kein Fundament gießen, aber so ein mobiles ist eine Überlegung wert.
Grüße
Jeremias
Worschdsub
Gelöschter Benutzer
Re: Mobiles Fundament für einen PARX 0/60 Federhammer
von Worschdsub am 29.11.2017 13:10Moien!
Ich baue zur Zeit eine "verbesserte" Variante der Wanne. Ich denke am Wochenende werde ich mal Bilder hochladen und einige Erklärungen/Erläuterungen dazu posten. Wer dann noch Bilder braucht soll sich bis Sonntag abend melden. Montag 8 Uhr wird betoniert. Danach gibts nur noch umhüllten Beton zu sehen.
Gruß
Oli