Historischen Rennfeuerplatz gefunden.....
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Re: Historischen Rennfeuerplatz gefunden.....
von pit03 am 11.08.2012 21:56Hallo Leute.
Heute war ich noch ein mal im Bachsiefen um nach größeren Schlackestücken, aber vorallem nach Eisenerz zu suchen.
Dort sind mir im oberen Bachlauf (Quelle da wo ich auch den Rennofen vermute) einige andere Mineralien aufgefallen.
Ich bin warlicht nicht der Experte in sachen Eisenerz bzw. Mineralien, aber das sieht mir nach Braunsienstein bzw. Limonit aus, wie es des öfteren hier im Bergischen Land gefunden und im Mittelalter gefördert wurde, um in Rennöfen zu verhütten.
Ich hab mal 3 Fotos gemacht von den Fundstücken, die mit der Wurzelbürste gereinigt worden sind.
Nun die Rückseite der zwei Fundstücke.
Und zum schluß das mit dem Hammer zertrümmerte Stück " Kürtener Limonit" Brauneisenstein!
Ich muß noch dazu sagen das die Stückchen leicht Magnetisch sind, die da drum herum liegen. Einige Stückchen aus den Bachbett sind jedoch sehr hoch Magnetisch. Aber am Schleifstein gibt es keine Funken zu sehen.
Nun sind halt die Experten gefragt. Ich schicke Euch auch gerne mal ein Musterstück zu. Zwecks Analyse bzw. um den Eisengehalt fest zu stellen.
Gruß vom Peter Broich (pit03).
Zum vergrößern der Fotos Rechte maustaste Graphick anzeigen + vergrößern.
Bohr_Romain
Gelöschter Benutzer
Re: Historischen Rennfeuerplatz gefunden.....
von Bohr_Romain am 12.08.2012 13:50Pit, sieh deine PN bitte. Magnetisch darf es nicht sein. Erze sind erst nach dem Rösten leicht magnetisch. Es gibt auch Schlacken von diesem Farbton, vor allem mit diesen blasigen Einschlüssen.
Gruß Rom.
Re: Historischen Rennfeuerplatz gefunden.....
von Rafail am 14.08.2012 22:33Der Begriff "Kaule" deutet auf eine Art oberirdischen Abbaus (in Pingen) hin und wenn die Meiler ebenerdig waren, ist ein Zeitraum grob ab dem 15.Jhd. anzunehmen. Das Erz sieh mir auch geröstet aus, die rote Farbe (Maghemit) und das magnetische Verhalten sind typisch dafür.
Re: Historischen Rennfeuerplatz gefunden.....
von Berrickert am 20.09.2015 15:05Beim Wandern ist mir eine Stelle im Wald an einem Bach aufgefallen, an der Unmengen Schlacke, Kohle und Metallteile ( Dicke Platten und Klumpen ca. 30-40 Kilo) herumliegen. Das ganze erstreckt sich über mehrere hundert Quadratmeter. Eine Anfrage im Stadtarchiv ergab keine Anhaltspunkte. Weiter oberhalb kann man noch Umrisse von 2 Teichen erkennen. Nach einem Treffen dort mit einem Archäologen wurde von ihm bestätigt dass es sich um einen Verhüttungsstandort handelt. Leider ist in keinem Archiv etwas darüber zu finden. Aber sehr interessant allemal. Und das direkt vor der Haustür.
unsel
Gelöschter Benutzer
Re: Historischen Rennfeuerplatz gefunden.....
von unsel am 20.09.2015 16:37Bitte stelle doch Bilder von dem Fundplatz und den Artefakte ein, und gib an in welcher Region sich dieser Platz befindet damit eine Suche keine vage Vermutung bleibt. Vor allem Interessiert mich die Schlacke. Mache davon scharfe Nahaufnahmen.
Gruß Rom.
Re: Historischen Rennfeuerplatz gefunden.....
von Hufpfleger am 20.09.2015 17:16Hallo,
oft findet amn an solchen Stellen auch noch Meilerplätze, da der weite Transport von Materialien möglichst vermieden wurde. Auch liest man ab und zu, die Rennöfen wurden in den Tälern gebaut, wo wetterbedingt ein stetiger Luftzug zum Anblasen herrschte. Beschreib das Gelände doch mal etwas näher.
Ich habe vor vielen Jahren mal, mit einem Archäologen, geholfen, so einen Rennofen auszugraben. Der war leider sehr "zusammengedrückt", aber noch gut zu erkennen.
Re: Historischen Rennfeuerplatz gefunden.....
von DerSchlosser am 20.09.2015 18:33Ja, das liest man immer wieder. Wahrscheinlich entspricht das aber nicht den historischen Gegebenheiten. Oder glaubt hier jemand ernsthaft, das man mit ein bischen Talwind Eisenerz verhütten kann?
Da wird wohl in Wirklichkeit jeweils ein handbetriebener Blasebalg verwendet worden sein
Gruß DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Re: Historischen Rennfeuerplatz gefunden.....
von Blechbaron am 20.09.2015 22:15Hallo Martin,
ja und nein: Die Rennfeuerplätze lagen bevorzugt da, wo das Eisen geschürft worden ist, um lange und aufwendige Transportwege mit Maultieren zu vermeiden. Holz bzw. Holzkohle musste aber auch vorhanden sein. War beides gegeben, wird man sich mit Sicherheit den günstigsten Platz für die Verhüttung ausgesucht haben und das war dort, wo der Wind zur Unterstützung mitgeblasen hat. Dass "am Hang" fast immer Wind weht, war auch damals sicher bekannt.
Es kommt also wohl mehr auf die topographischen Gegebenheiten an: Da wo keine nennenswerten Höhenunterschiede in der Landschaft sind, muss man auch keine Berge suchen...
Re: Historischen Rennfeuerplatz gefunden.....
von Berrickert am 21.09.2015 20:21Hier habe ich einige Fotos. Hoffe man kann etwas erkennnen. Der Fundort liegt nahe Lüdenscheid.
http://schmiededaseisen.de/gallery/Berrickert/verhttung/1345457/
Re: Historischen Rennfeuerplatz gefunden.....
von pit03 am 21.09.2015 22:06Hallo Bernd,
sehr interessante Fotos hast du da gemacht. Vorallem wenn man diese vergrößert sieht man schon einiges.
Ich bin zwar kein Fachmann aber die Schlacken lassen schon auf einen größeren Rennofen oder mehrere schließen. Auch diese Platten und Brocken scheinen Eisenerz zu sein. Setz dich mal mit den Bodo oder Didi vom Bremecker Hammer zusammen die verhütten auch in Rennöfen und hätten sicherlich intresse an Erz bzw, Rennöfen in und um Lüdenschied. Romain auch Luxemburg wird sicherlich auch noch was dazu schreiben. Und er kann auch mal was Analysieren.
Ich würde auch mal gerne die örtlichkeiten begutachten, eventuell könnten wir mal einen Rennofen mit diesem Erz nachbauen und verhütten.....
Der pit03.