Esse 1200°C bauen

Erste Seite  |  «  |  1  |  2 [ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Neueste Beiträge zuerst ]


Damastschmied

60, Männlich

Beiträge: 1245

Re: Esse 1200°C bauen

von Damastschmied am 05.08.2013 08:11

Bronze-Gießer machen da oft nicht viel Geraffel und arbeiten meist nicht mit Feuerfestmörtel & Co.
Willst du was transportables ?,für dich dürfte das gleiche reichen wie auch für einen Rennofen,nur von einem Föhn würde ich abraten,einem Kobold aber nicht.

Gruß Maik

Homepage

Antworten

Lambof

30, Männlich

Beiträge: 4

Re: Esse 1200°C bauen

von Lambof am 05.08.2013 20:23

Okay, vielen Dank für eure Hilfe. Werde mal mein Glück versuchen =)

Antworten

Kauz

44, Männlich

Beiträge: 91

Re: Esse 1200°C bauen

von Kauz am 09.08.2013 15:18

Moin

Ich weis nicht ob es noch aktuell ist (ich war schon lange nicht mehr im Forum aber ich habe auch mal einen Guß veruch gewagt. Und stelle meine Fehler gerne zur verfügung.

Mein Versuch war Bronze zu gießen (Kupfer/Zinn). Und habe auch einen Graphit-Topf verwendet.

Wir haben ein 30-40 cm tiefes Loch gegrageben so das der Tiegel immer ca. 10cm platz zum rand hatte. Dann ein normales Stahl-wasserrohr ca.2,5 cm Durchmesser so vergraben wie in der Skizze. Der Luftstrahl sollte auf den Boden gerichtet werden, damit sich alles gleichmäßiger verteilt und nirgendswo die Kohle zu schnell verbrennt und somit sich ein Hohlraum ausbrennt. Auch darf kein ´gerichteter Luftstrom entstehen da der den Tiegel kaltblasen kann.

Die Steine die im Dreieck am Boden Liegen sind auch dazu da die Luft zu „fächern".

Dann haben wir das Loch mit Kohle gefüllt und erst mal alles gut durchglühen lassen.. dann die glühende Kohle raus und den Tiegel mit dem Kupfer (vielleicht auch Zinn) hinein.und mit der entnommenen Kohle bedecken. Aber ganz wichtig ist das auch der Tiegel wieder mit glühender Kohle gefüllt wird. Sonst wird das sehr frustrierend. Das glühende Kupfer reagiert teuflisch mit dem Luftsauerstoff und bildet eine extrem harte und massive Oxydschicht. Und diese ist Hitzebeständig wie nur sonst was... wenn man das nicht weis macht das kein Spaß. Die brennende Kohle auf dem Metall frisst allen Sauerstoff dort und das Kupfer kann wunderbar schmelzen. Als weitern super Tipp kann ich noch sagen das eine kaputt geschlagene Bierflasche in den Tiegel mit rein soll (Bier natürlich vorher trinkenà deshalb sollte es unbedingt Bier sein, wobei es jedes andere Glas es natürlich auch tut.). Das Glas Schmitzt fiel früher wird flüssig und setzt sich an der Oberfläche als Luftdichte Schicht ab..wie ein Glasdeckel halt.. nur flüssig. Jetzt denkt man natürlich das Kohle und Glas den Guss verunreinigt wie Dreckklumpen in einem Wasserglas. Aber das Kupfer ist ja viel Dichter als die Kohle und das Glas, so das das Glas super auf dem Kupfer schwimmt und die Kohle auch nur minimal in die Schmelze eintaucht. Ein sehr ulkiger Anblick. Da man ja möglichst viel brennende Kohle auf im Tiegel haben will und man aber auch wissen muss wann die Schmelze wirklich flüssig ist kann man ein frischen Ast hinein stecken. Der Fachmann rät zu Birke oder Fichte, wegen dem hohen Öl- und Harzgehalt, es geht aber auch mit anderen Grünen Zweigen. Den Zweig durch die Kohle in den Tiegel gestochert. Wenn er in der Hand vibriert (durch das Kochen der Harze) ist die Suppe gut.. vibriert es nicht, ist nix flüssig und der Stab brennt regungslos ab. So muss man die Schmelze nicht ausgraben und hällt weiterhin den bösen Sauerstoff fern.

Ist nun das alles flüssig ausgraben und Gießen. Die dicken Kohleklumpen mit ner Zange rausschnappen und mit einem Holzbrett die Schlacke während des Gießens zurückhalten.

Siehe: Skizze

Sollte dabei was schief gehen ist es nicht so schlimm da eventuelle Schlacke oder Glas sich immer oben absetzt. Und das kann man dann bei der späteren Bearbeitung abschlagen.

Natürlich fängt das Holzbrett sofort an zu brennen aber das ist nicht schlimm.

Und noch ein Tipp von einem Gießer der vielleicht etwas ulkig ist aber ich habe ihn noch nicht in Frage gestellt und hoffe dass ich ihn nie auf Richtigkeit überprüfen werde.

Man soll bei dem Guss selbst möglichst wenig Kleidung an haben. Wenn man einen Spritzer oder einen „Schwapp" flüssige Schmelze abbekommt würde die Haut durch die Feuchtigkeit sofort anfangen zu kochen und damit zu dampfen. Dieser Dampf kann helfen die Bronze wieder „wegzuschleudern" man hat zwar ne fette Brandblase aber damit wäre es dann auch getan. Wenn einem das auf ein behostes Bein tropft brennt sich das sekundenschnell durch die Jeans, steckt diese in Brant und kann nicht „zurückgedampft" werden, bleibt also dort und brennt sich weiter durch. Wie ne Schweißlaus in der Socke. Wie gesagt es klingt für mich ein wenig logisch, deshalb trug ich dann bis auf die Lederschürze nur noch ne Boxershorts (war ja Warm genug). Aber wie gesagt ich hoffe, das ich das niemals ausprobieren werde.ofen.jpg

"Hammer und Schw*** benutzt man ganz"... sagte ein alter Schmied der mich damit darauf hinwies, das ich den Hammer anders halten soll.  

Antworten
Erste Seite  |  «  |  1  |  2

« zurück zum Forum