Schneidenstahl
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Re: Schneidenstahl
von Eisenbrenner am 29.08.2013 21:55Wie schon gesagt, der C60 ist durchaus für Messer brauchbar, gerade wenn sie was ab können sollen und trozdem dünner ausgeschliffen sind. Nicht umsonst waren früher viele Kochmesser aus diesem Stahl und sind es heute immer noch:
http://www.messerkontor.eu/Kochmesser-Firmen/Guede/Guede-Alpha-C60:::3_14_17.html
Ich denke die 58 Hrc sind auf jeden Fall erreichbar, da man bei der Abkühlung von kleineren Querschnitten eher im oberen HRC breich landen sollte. Man muss auch nicht immer bei 200° anlassen ...
http://www.kind-co.de/en/pdf/downloads_prospekte/kaltarbeitstaehle.pdf
Das Güde wird ja sogar mit 60 HRC beworben.
Mir ist aber in den meisten Fällen ein 80CrV2 oder 1.2842 auch lieber.
Bei letzterem bist du aber schnell auch mal deutlich über 60HRC bei 200° Anlasstemperatur.
Das Schleifen eines gehärteten Stahls verschleißt die Bänder deutlich schneller und geht langsamer als beim selben Stahl ungehärtet.
Grüße,
Eisenbrenner
Re: Schneidenstahl
von Sebastian am 28.08.2013 18:55@Philipp
Die Kohlenstoffstähle über dem C 60 werden nicht mehr als Vergütungsstähle bezeichnet, sondern gehören zu der Gruppe der unlegierten Werkzeugstähle.
Gruß
Sebastian
Re: Schneidenstahl
von -philipp- am 28.08.2013 17:29Hallo Zusammen
@Timm
die von Dir genannten Stähle sind Vergütungsstähle(z.B. C60)
@ Eisenbrenner
Falls der 1.2842 durch normales abkühlen Härte annimmt, wäre das nicht so schlimm weil ich, ausser schleifen, keine spanende Bearbeitung mache.
Das Diagramm gibt die maximal erreichbare Härte an -> also nur im besten Fall, und wahrscheinlich vor dem Anlassen. Wie es nach dem Anlassen mit der Härte aussieht steht leider in keinem Datenblatt (ich hab jedenfalls keins gefunden), weil wahrscheinlich C60 im "Normalfall" vergütet und nicht gehärtet wird.Von einem Stahl wie z.B. dem 1.2842 weiss ich aber, dass er auch nach dem anlassen noch eine gute Härte hat (200°C - ca. 60HRC), um ihn als Messer verwenden zu können.
Danke für die Hilfe
Gruss Philipp
Re: Schneidenstahl
von Eisenbrenner am 27.08.2013 21:10Hi Phillip,
ich denke du hast da eine recht gute Entscheidung getroffen. Aufpassen solltest du aber, da der 2842 in Messerform bei normaler Abkühlung sofort durchhärtet und der 1.2550 wahrscheinlich zur Karbidlösung etwas länger gehalten werden sollte als Kohlenstoffstähle.
Da kann ich so nicht zustimmen, die Härte steigt mit steigendem Kohlenstoffgehalt sehr schnell, deshalb wird der C60 auch bereits brauchbar hart.
Siehe auch auf dieser Seite etwas weiter unten
Du hast halt so gut wie keine Karbide in der Matrix enthalten.
Grüße,
Eisenbrenner
Re: Schneidenstahl
von Timm am 25.08.2013 23:04Klugscheißmodus an:
Die genannten Stähle SIND "Werkzeugstähle"
Klugscheißmodus aus.
Re: Schneidenstahl
von -philipp- am 25.08.2013 21:13Hallo Timm
Ich denke jeder Schmied hat seine Erfahrungen mit den verschiedenen Stählen und jeder würde mir wieder einen anderen Stahl empfehlen. Klar sind die einfachen Kohlenstoffstähle z.T. auch geeignet für mein Vorhaben, aber da ich diese nicht so einfach bekomme, sammle ich nun mal meine Erfahrungen mit Werkzeugstahl (was ja sicher auch funktionieren wird). Die Stähle die ich nun ausgewählt habe (1.2550 und 1.2842) sind ja auch für Schneidwerkzeuge optimiert worden.
Falls ich mit diesen nicht klar komme, kann ich ja immer noch mit einfachen Kohlenstoffstählen arbeiten.
Danke für die Hilfe
Gruss Philipp
Re: Schneidenstahl
von Timm am 25.08.2013 19:32Moin,
gerade wenns um Werkzeuge geht, bin ich ein Fan von C-Stählen. Natürlich gibts bestimmte Anwendungsgebiete, in denen besondere Legierungen von Vorteil sind, zumeist sind es aber Anwendungen mit Maschinenkraft (HSS oder Pro-PM für Drechseleisen z.B., oder besondere warmfeste Stähle für Gesenke). Für Handwerkzeuge halte ich die simplen nach wie vor für am besten geeignet.
Mit dem 1.3505 hast du sicherlich auch 'nen guten Allrounder als Stahl zum Einlaminieren, auch wenn der Chrom dir etwas Ärger bereiten könnte.
Gruß,
Timm
Re: Schneidenstahl
von -philipp- am 25.08.2013 19:12Hallo Timm
Da ich für den Anfang einen Stahl möchte mit dem ich möglichst viele verschiedene Werkzeuge herstellen kann, möchte ich einen Werkzeugstahl, weil diese doch deutlich bessere Eigenschaften wie Zähigkeit, Härte, Schnitthaltigkeit, ... haben. Damit kann ich z.B. eine Monostahl-Messer, aber auch eine Schneidleiste in einer Axt machen.
Da nicht alle Werkzeuge die gleichen Anforderungen haben (Spaltaxt - Küchenmesser) besorge ich mir zwei Stähle - z.B. 1.2550 und 1.2842.
Kohlenstoffstähle mit mehr als 0.6%C bekomme ich bei dem Händler, bei dem ich bestelle leider nicht. Den C60 würde ich zwar bekommen, aber er ist doch für ein Messer (Ausnahme Outdoormesser u.ä.) ziemlich weich. Für eine Axt vielleicht noch in Ordnung. Könnte der 100Cr6 allenfalls einen Ck105 "ersetzen"? Den würde ich nähmlich bekommen.
Das Schmiedestück aus Monostahl machen - für ein Messer ok, aber eine Axt aus 1.5kg relativ warmfesten Werkzeugstahl nur mit dem Handhammer formen
Gruss Philipp
Re: Schneidenstahl
von Timm am 25.08.2013 18:26Moin Phillip,
wenns um eingesetzte oder aufgesohlte Schneiden geht, würde ich immer auf einen simplen C-Stahl setzen. Da bin ich dann doch Purist, sonst könnte man das Schmiedestück doch gleich aus 'nem Monostahl machen.
Ich benutze C60, CK 75, CK 105 und in Ausnahmefällen CK 125. Lässt sich alles prima schweißen, härten und schleifen.
Gruß,
Timm
Re: Schneidenstahl
von Damastschmied am 25.08.2013 18:15Statt des 1.2842 würde nicht nur ich den 1.2510 bevorzugen.
Gruß Maik