Nicht wirklich ein Schneidwerkzeug... oder: 55Si7 vs 51CrMo4
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Re: Nicht wirklich ein Schneidwerkzeug... oder: 55Si7 vs 51CrMo4
von natto am 07.03.2013 09:20Moin Martin, was suchst du denn? Der Zusammenhang zwischen Zugfestigkeit und Härte findet sich im kleinen Stahlschlüssel als Tabelle auuf S151. Nu finde ich das Datenblatt mit der Zugfestigkeit nicht wieder. So, die Zugfestigkeit steht bei den Vergütungsstählen. Also statt 1.7701 mit Mo gucke ich bei 1.8159 ohne Mo. Das Diagramm geht nur bis 400C, dort beträgt die Zugfestigkeit 1625N/mm² und das entspricht 50° HRC. Habe ich richtig geraten?
Gruß Holger
Re: Nicht wirklich ein Schneidwerkzeug... oder: 55Si7 vs 51CrMo4
von Torsten am 09.03.2013 23:06Zum Sahl ist ja mehr oder weniger alles gesagt aber mich würde wirklich mal interessieren mit welchen Sax Kalobern Ihr da aufeinander losgeht.
Stell doch mal ein Bild einer solchen Schaukampfsax ein und sag mal was zu den Maßen. So aus reiner Neugier halt.
Tschau Torsten
Re: Nicht wirklich ein Schneidwerkzeug... oder: 55Si7 vs 51CrMo4
von Martin am 10.03.2013 12:35Also mir gehts nur um kurze Klingen, die langen Sachen überlasse ich den Profis.. (Paul Binns, Isward Naujoks, Axon etc.)
Bildchen hab ich grad keine Aussagekräftigen.
Was ist denn ein Kalober? Kaliber?
Ziel ist für mich: möglichst leicht bei guter Länge und dabei noch eine gute Optik.
In Maßen wäre das Klingendicke unter 3mm, Gerundete Kanten, Nachempfundene Saxformen je nach Wunsch, Klingenbreite so um die 30 - 40 mm und länge bis 500 mm.
Ich kämpfe viel international z.B. Ribe, Bjerregrav, Trelleborg, Moesgaard, aber auch national z.B. Schwerin, Tannenberg, Heerbann, Jork, Higk um nur einige Orte zu nennen.
Re: Nicht wirklich ein Schneidwerkzeug... oder: 55Si7 vs 51CrMo4
von Martin am 10.03.2013 12:38achso, hier ist ein kleiner Einblick in unsere "Waffenkammer" (für aller Rechtswissenschaftler: Kammer der Trainingsgeräte oder Waffensimulatoren)
Haukstaldir
Re: Nicht wirklich ein Schneidwerkzeug... oder: 55Si7 vs 51CrMo4
von Xerxes am 13.11.2014 10:14Hmm, dieser Thread ist zwar schon älter aber trotzdem möchte ich dazu was ergänzen. Im Gegensatz zu meinen Vorrednern halte ich die Verwendung von 51CrMo4 nicht für unproblematisch. Durch Si wird die sog. Blausprödigkeit zu höheren Temperaturen verschoben. Das bedeutet, dass man den 55Si7 bei allen Temperaturen zwischen 200 und 500 Grad anlassen kann, ohne dass es zu Versprödung kommt. Mit steigender Anlasstemperatur nimmt hier also die Härte ab und die Zähigkeit nimmt zu.
Bei dem 51CrMo4 ist das nicht so. Cr und Mo verhindern die Blausprödigkeit nicht. Das heißt, dass man bei diesem Stahl den Anlassbereich zwischen 220 und 360 Grad meiden sollte, da es hier sowohl zu einem Härte-, wie auch Zähigkeitsverlust kommt. Dieser Stahl ist extra für hohe Anlasstemperaturen (+400 Grad) hergestellt, denn Mo verhindert die Anlassversprödung (450-530 Grad). Also, wenn wir den Stahl bei +400 Grad anlassen haben wir mit Sicherheit ausgezeichnete Zähigkeits- und Elastizitätswerte aber eine sehr geringe Härte und damit eine sehr starke Schartenbildung. Im niedrigeren Anlassbereich kann es durch den Rückgang der Zähigkeit im schlimmsten Fall zu Ausbrüchen mit scharfen Kanten oder sogar zum Klingenbruch führen.
Je nach Kampfweise (CB, Western Style, Eastern Style, Huscarl, HEMA, historisches Fechten, VK, Schaukampf...), sollte man sich überlegen, welcher Belastung der Klinge vermutlich ausgesetzt ist und Stahl, WB und Klingengeometrie entsprechend optimieren...
Gruß Jannis
www.xerxes-knives.de
Wer sich verbrennt, beherrscht das Spiel mit dem Feuer nicht!