Welche Zangen zum Einstieg
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proton
Gelöschter Benutzer
Welche Zangen zum Einstieg
von proton am 18.06.2019 06:52So,
meine provisorische Schmiede steht und die ersten Versuche mit Restmaterial und Rohrzange sind gemacht.
Ich werde wohl einiges an Zubehör bestellen müssen, bin mir aber nicht sicher was ich wirklich brauche. Ich habe schon diverse Kleinanzeigen durchsucht, aber alte Schmiedezangen werden wohl von allen für Antiquitäten unermesslichen Werts gehalten - eine Frechheit was für alte vergammelte Zangen aufgerufen wird - zumindest in meiner Gegend.
Ich werde daher einiges neu - vermutlich bei Angele, da mir Alternativen nicht bekannt sind - bestellen.
• Welche Zangen sind sinnvoll?
• Welche Gesenke für den Amboss (habe ein ca. 40x40 loch)
• Material (Stahl) bei Angele bestellen? Ich komme zwar aus einer Stahlstadt, aber kleinmengen (verbunden mit Lieferung) ist fast unleistbar, zudem gibt es wenig Auswahl an interessanten Sorten (C60/C45, Buttereisen in diversen Querschnitten). Federn vom Schrott habe ich einige - aber ich will mir das Leben gerade am Anfang nicht zu schwer machen
• Hämmer: derzeit fühle ich mit 1kg wohl, aber es sollte wohl was schwereres her...
• Sonstiges?
Wäre für einige Tips dankbar :)
Worschdsub
Gelöschter Benutzer
Re: Welche Zangen zum Einstieg
von Worschdsub am 18.06.2019 08:39Re: Welche Zangen zum Einstieg
von noobrider am 18.06.2019 11:11Oli hat ja schon gesagt, die alternative zu Angele wäre Fa. Krenzer in Ennepetal.
Auch wenn alles im Forum zu finden ist, gebe Ich dir trotzdem auch mal "eben" nen Überblick, wie Ich ihn für sinnvoll halte.
Jenachdem WAS geschmiedet werden soll und welche Dimensionen, kommt man am Anfang meiner Meinung nach mit 2 Wolfsmaulzangen ganz gut hin. Eine "kleine" 30cm Länge mit passendem Maul ist normalerweise im Bereich von 4mm rund/flach und bis 10-15mm Rund ganz gut zu gebrauchen. Eine Nummer größer als 40er ist dann im Bereich darüber ganz gut zu gebrauchen.
Alles danach wäre dann wirklich abhängig von dem, was du machen willst. Sinnvolle Ergänzungen sind dann Flachzangen, reine Rundzangen, Schloss-Maul-Zangen.
Im Prinzip kann man aber mit der Wolfsmaulzange beginnen lernen, wie man Zangen schmiedet und sich alles weitere selbst herstellen.
Sinnvolle Gesenke sind auch wieder abhängig von dem, was du machen willst. Auch wieder meine Meinung, aber Ich denke (wenn die Ambosskanten okay sind) dann braucht es für den Anfang nen Abschrot.
Stahl.. die Antwort wäre wieder, hängt davon ab, was du machen willst.
Eigene Werkzeuge? C45/C60 in ausreichend großen Dimensionen. Damit kannst du Gesenke, Hilfshämmer, Äxte, Hämmer usw herstellen.
Federn nutze Ich überwiegend für Meißel, Dorne usw. oder für "einfache", stabile Messer.
Hämmer.. wenn du dich mit 1kg erstmal wohl fühlst, fang damit an. Ich denke gerade anfangs kann ein zu schwerer Hammer die Technik versauen, allerdings muss man eben fehlendes Gewicht durch mehrarbeit ausgleichen.
Sonstiges? Das Forum ist schon eine sehr umfassende Sammlung an Tipps, Hilfen, Tutorials, Leuten auf die du zurückgreifen solltest. Lies Bücher, hau Stahl platt, frag nach Hilfe. Geh zu Treffen, falls es die in deiner Nähe gibt.
Grüße
Kai
Re: Welche Zangen zum Einstieg
von DerSchlosser am 18.06.2019 11:44als Ergänzung zu Noobriders Ausführungen:
ein Hörnchen (zum Einstecken in das Vierkantloch) gehört zur Grundausstattung
Als Hammer kann ich Dir zusätzlich noch einen 1,25 und einen 1,5 KG Schmiedehammer empfehlen (von Krenzer, erhältlich bei Angele).
Mit dem 1 KG Hammer kommst Du nicht weit...wobei er für Anfänger und für kleinere Sachen durchaus praktisch ist!
Gruß DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Re: Welche Zangen zum Einstieg
von MuffinKran am 18.06.2019 21:21Moin zusammen,
Ich als Anfänger (mach das seit einem guten halben Jahr) habe auch die Erfahrung gemacht dass es erstmal reicht mit einer Wolfsmaulzange und Flachzange. Da kann man schon viel mit machen. Mittlerweile habe ich schon mehr beisammen, aber auch teilweise andere Zangen umgearbeitet, zum Beispiel eine alte Wasserpumpen die nicht zu verstellen war . Daraus ist eine Rundzange geworden, für Schnörkel und so. Momentan arbeite ich gerade eine alte Kneifzange um . Damit möchte ich gut Nägel festhalten können. Vorteil ist alte Kneifzangen und so will keiner mehr haben wenn sie ihre Funktion nicht mehr erfüllen. Findet man schnell Mal im Schrott.
Als Übungsmaterial eignen sich auch sehr gut Nägel. Die Kosten nicht so viel und man kann da Recht gut mit üben .
Haken und Schmecken kann man da gut von machen. Und Nägel gibt es auch erschwinglich bis 8 oder 10 mm Durchmesser. Genug Material zum üben.
In dem Sinne, schöne Grüße von der Insel Ingo