Eisenschatz

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Damastschmied

60, Männlich

Beiträge: 1245

Re: Eisenschatz

von Damastschmied am 11.10.2012 16:20

Habe Maueranker (nicht so alte) immer als Haltestange an das Damastpaket geschweißt als ich noch mit Kohle gearbeitet habe,da nur wenig C und gegebenenfalls Mn,brauchen diese mehr Temperatur um zu verbrennen,seit ich mit Gas arbeiten,brauche ich das nicht mehr und Sterne sehe ich nur noch bei unbewölktem Nachthimmel.

Dürften wohl nicht ganz so alt sein,aber die langen Blitzarbeiterstangen (eventuell mit Platinspitzewie ich mal hörte) sind auch nicht schlecht als Schmiedeeisen.

Aber was sind nun deine,Puddel-,Raffinier-,Gerbstahl ? hast du schon eine Vermutung

Gruß Maik

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DerSchlosser

60, Männlich

Moderator

Beiträge: 1822

Re: Eisenschatz

von DerSchlosser am 11.10.2012 18:21

Puddelstahl kann es definitiv nicht sein, da dieser erst Ende des 19. Jdts. erfunden wurde,
und die Teile sind ja deutlich älter
Außerdem sind Gerb- und Raffinierstahl das gleiche: Gerbstahl
Sehr wahrscheinlich ist es ein Schweisseisen, welches durch Herdfrischen hergestellt wurde.
Eine andere Möglichkeit, schmiedbares Eisen herzustellen, gab es damals nicht.

Gruß,

DerSchlosser

Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.10.2012 18:32.

Timm

49, Männlich

Beiträge: 347

Re: Eisenschatz

von Timm am 11.10.2012 22:13

Moin,
die Anker sind mit Sicherheit aus der Originalsubstanz von 1653, die zwei vom Turm könnten allerdings auch von 1717 sein, da der Turm (der ist noch von der Originalkirche aus dem 13JH.) da eine neue Haube bekommen hat.
Daher kann ich mich Martin nur anschließen, es muß sich um Raffinierstahl handeln.
Die begriffliche Abgrenzung Von Raffinier- zu Gärbstahl ist etwas kontrovers. Ich würde dazwischen zumindest einen Unterschied dahingehend sehen, als dass Raffinierstahl in der Regel aus einer Luppe gemacht wird und das Raffinieren der Homogenisierung und Reinigung dienst. Gärbstahl hingegen wird in der Regel aus unterschiedlichen Stählen zusammengegärbt, wobei der Prozess eher dem Zusammenfügen zu größeren Stücken sowie dem Homogenisieren dient. 
Um abzugrenzen, ob es sich nun um Raffinier- oder um Gärbstahl handelt, müsste man die Anker vermutlich sehr eingehend metalurgisch untersuchen.
Interessant wäre in der Tat herauszufinden, ob es sich um  gefrischtes Eisen aus einem frühen Hochofen oder um Renneisen (Rennöfen gab es meines Wissens nach noch bis ins 19. Jh, fürs 18. Jh. ist es allerdings definitv belegt) handelt. Allerdings weiß ich nicht, wie man dafür den Nachweis antreten kann, da meines Wissens nach beide Rohprodukte aus den jeweiligen Ofentypen raffiniert werden müssen. Weiß da jemand was zu?

Gruß,
Timm

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metallo
Gelöschter Benutzer

Re: Eisenschatz

von metallo am 11.10.2012 22:50

Hallo,
ich hab mich heute mit unserem Metallurgen unterhalten.
Der hat mir erzählt, dass er anhand der Zusammensetzung (Analyse)
und des Gefüges (Mikroskop) sehen kann, wie ein Stahl erzeugt wurde.
Schick mal n Schnippel rüber, dann testen wir den Burschen mal.

Gruß Heinz

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Timm

49, Männlich

Beiträge: 347

Re: Eisenschatz

von Timm am 11.10.2012 22:55

Mit Vergnügen! ;)

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Klaeus
Gelöschter Benutzer

Re: Eisenschatz

von Klaeus am 12.10.2012 16:08

Ja cool !!! Das sind genau die Fragen, die mich auch schon länger beschäftigen.

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