Videotutorial Greifzange "pick up tongs"
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DerBachleit...
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Re: Videotutorial Greifzange "pick up tongs"
von DerBachleitnschmied am 03.06.2013 22:00Weis ich doch ^^
Re: Videotutorial Greifzange "pick up tongs"
von Willi am 03.06.2013 22:57Hallo Daniel,
die Arbeit für das wirklich sehr professionell ausgeführte Filmen kann ich nicht einschätzen, aber für die erste hast du ja sogar 9 Stunden gebraucht oder?
Ich muss Alex in den meisten Punkten zustimmen.
Wenn du den Stahl mit jedem Schlag um 90° drehst, dann schmiedest du gleichmäßiger und behälst ihn in einer kompakten Form.
Wenn du rundherum drehst und immer wieder Macken einschlägst, dann hast du die Oberfläche innerhalb kürzester Zeit wesentlich vervielfacht und das Argument mit der Wärmeabgabe kehrt sich um.
Zumal du auf dem runden Horn auch nur sehr wenig Kontaktfläche hast. Wie eine Tangente, die einen Kreis nur in einem Punkt berührt.
Warum erübrigt sich das Feuerschweißen? Die Schenkel haben nur sehr geringe Belastung und können daher ruhig aus Baustahl sein.
Wenn du also eine Feder suchst die sich gut mit Baustahl schweißen lässt....(ich habs auch lang nich mehr probiert)
Und warum musst du die Zange so schmieden wie du sie geschiedet hast?
Wenn dir an manchen Stellen die Stabilität verloren geht (6mm sind wirklich nicht viel), dann mach die Stellen um ein paar Millimeter massiver und stabiler.
Was nützen dir die paar Gramm die du durch möglichst schlanke Ausführung sparst?
Wenn du eine stabile Form wählst, dann kannst du auch komplett aus Baustahl schmieden und das Feuerschweißen kommt auf jeden Fall wieder in Frage.
Es muss ja nicht direkt eine kiloschwere Zange werden.
Eine andere Sache ist das Maul.
Klar die Zange soll möglichst vielfältig sein und alles greifen können aber zwei Punkte fallen mir auf:
1. Ich habe viele Hämmer und Werkzeuge hergestellt und Greifzangen mit wesentlich kürzeren Mäulern verwendet. Warum muss das Maul so groß und sperrig sein?
2. Die umgelegten Maulspitzen machen zwar Sinn wenn man das Loch nicht bearbeiten will. Aber für mich ist das nicht immer der Fall.
Wenn du das Kehlen sauber ausführst dann brauchst du den Anschlag nicht.
Wenn du aber die umgelegten Maulspitzen hast dann kannst du das Loch des Werkzeugs nicht mehr bearbeiten und zum Beispiel keinen sauberen Übergang von Loch um Hammerkörper schmieden.
Fühl dich nicht allzu sehr in der Luft zerissen
Gruß
Willi
www.schmiedekunst-weyer.de
Re: Videotutorial Greifzange "pick up tongs"
von Burgschmied.Daniel am 03.06.2013 23:48Das Maul muss nicht ganz so groß sein, dass war jetzt halt meine persönliche Machart. Aber es braucht schon eine gewisse Größe, das ist aber besser gezeigt, als erklärt. Wie schon gesagt, ob Horn oder über Kante gibt sich bei deutschen Ambossen nicht viel. Ich werd das nochmal genauer ausprobieren. Sicher gibt es hunderte Arten diese Zange zu schmieden und jede hat ihrer Vorzüge und Nachteile. Möchte man unter dem Powerhammer schmieden, dann bieten sich so welche mit Krallen an, möchte man deutsche Hämmer schmieden eher so welche wie Habermann sie gemacht hat. Für Schmiedewerkzeuge, bei denen gekehlt und abgesetzt sind die halt am besten. Ich habe dieses Video jetzt für Brian gemacht und demnach seine Zange gezeigt. Brauchst du eine andere Zange, oder willst es anders machen, dann ist das Video halt nur teilweise oder gar nicht relevant. Ich persönlich arbeite sehr gerne mit sehr feinen Zangen, die ausgeschmiedet wurden. Ich habe auch schon Kastenzangen mit geschweißten Schenkeln gemacht und verwende sie regelmäßig, wieder andere sind aus Baustahl ausgeschmiedet. Ich habe welche mit 16mm dicken und welche mit 6mm dünnen Schenkeln. Wenn du einen 2kg schweren Hammer schmieden willst, dann musst du mit so einer Zange schon ordentlich zupacken können, gerade bei Rundstahl. Machst du die aus Baustahl, dann muss die Zange überall so dick sein, dass sie wieder den Zweck der Leichtigkeit verliert. Solche Krallenzangen für unterm Powerhammer brauchen hingegen wieder eine gewisse Massivheit, weil man die auch oft mit zwei Händen hält.