Beche 30 Kg generalüberhohlt
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Re: Beche 30 Kg generalüberhohlt
von Sebastian am 23.02.2019 16:27Hallo,
auch meinen Glückwunsch zu diese schönen und seltenen Maschine, noch dazu anscheinend in gutem Zustand!
Den Hub kannst du doch jetzt völlig unproblematisch am frei hängenden Bär ausmessen. Das Maß dann natürlich anschließend minus 20 mm!
Das entspricht dann den Vorgaben von Bêché. Normalerweise ist am Bär immer eine Markierung eingeschlagen (Querstrich mit darunterliegendem Pfeil). Ab der Sichtbarkeit dieses Pfeils darf der Bär noch maximal weitere 10 mm aus der Stopfbuchse heraustreten.
Was den Transport betrifft, so würde ich nicht an der falschen Stelle sparen. Bei (mittlerweile mehrfachen) Werkstattumzügen habe ich immer einen LKW mit Selbstlader für solche Aktionen bestellt. Geht vom ganzen Ablauf absolut unkompliziert, und große Kosten verursacht es auch nicht.
Die Bilder zeigen das Aufladen der guten Stücke beim Auszug aus der alten Werkstatt. Bei den beiden Maschinen handelt es sich um einen 40er Bêché der letzten Serie mit Achtkantschabotte, Baujahr Ende der 1940er Jahre (in der Stopfbuchse schon mit der Gummiprofildichtung, anstatt der alten Viersegmentdichtung), sowie einen 45er Hartmann der letzten Serie von 1968, kurz bevor der Lufthammerbau bei Hartmann eingestellt wurde....
Grüße!
Re: Beche 30 Kg generalüberhohlt
von aeglos am 10.03.2019 21:48Sehr zu meiner Freude hat der Nachbar sich bereit erklärt mit dem Frontlader auszuhelfen. Wobei ich zwischendurch schon etwas nervös war, da wir nur eine Kette hatten und ich lieber Gurte genommen hätte. Der Hammer steht jetzt auf einer Palette in der Werkstatt, die Schabotte ruht sicher daneben.
Den Bär habe ich frei hängen lassen, gemessen von der Stoffbuchse sind es 170mm bis Unterkante Bär. Eingeschlagen ist eine 150mm auf dem Bär, das deckt sich also mit Sebastians Hinweis.
Ursprünglich war geplant einen Verschlag um den Hammer herumzubauen und diesen auf ein eigenes Betonfundament im Lehmboden zu stellen. Jetzt komme ich doch in den Genuss in ein bereits bestehendes Gebäude einzuziehen, Schmiedefeuer und Ambosse kommen auch mit. Es handelt sich um ein Gewächshaus, in dem der Chef jedoch auch ein bisschen Werkstatt drin hat. Im Sommer wirds wahrscheinlich brutal heiß, dafür ists im Winter nicht ganz so kalt (ganz im Gegensatz zu meinem ungeheitzen Schuppen).
Der vorhande Bodenbelag ist Pflasterstein, ich plane ein mobiles Fundament, unter welchem Gummimatten liegen um die Unebenheiten des Pflastersteine auszugleichen und Vibrationen zu dämpfen. Da ich die Schabotte unterhalb des Hammers positionieren muss, der Hammer aber nicht in den Wolken stehen soll liegen jedoch nur ca. 20cm Betonstärke direkt unter der Schabotte. Durch das hohe Gewicht der Schabotte zieht der Hammer wahrscheinlich trozdem ordentlich für seine Größe, aber es ist natürlich ein Kompromiss.
Da die Schabotte eh schon vom Hammerkörper getrennt ist, macht es vielleicht Sinn auch 2 voneinander entkoppelte Fundamente zu machen? Ein Klotz der unter der Schabotte liegt und tief eingegraben wird sowie ein auf dem Pflasterstein liegendes Fundament welches den Hammer trägt?
Ich lad gleich noch eine Skizze zum geplanten mobilen Fundament hoch.
Re: Beche 30 Kg generalüberhohlt
von aeglos am 15.04.2019 20:10Habt ihr zum Fundament noch Anregungen oder Denkanstöße?
Mittlerweile ist es noch etwas weiter gegangen, ich habe den Hammer jetzt neu positioniert und bin dabei den Hammer zu warten. Dazu habe ich den Bärzylinder aufgemacht und festgestellt, dass der geschlitzte Kolbendichtring einen Ausbruch hat. Sollte ich diesen erneuern und wenn ja wo genau bekomme ich so ein Teil? Bild folgt sofort
Des Weiteren überlege ich die Papierdichtungen zu erneuern. Habt ihr da eine Bezugsquelle für mich bzw. eine Marke/Hersteller?
Weiterhin werde mindestens einen neuen Öler für den Bärzylinder einbauen, mit Schauglas sowie den vorhanden Öler am Arbeitszylinder eventuell ersetzen. Könnt ihr hierzu etwas empfehlen? Bei dem Bêché sind 3 M16?er Gewindebohrungen, in die Öler eingeschraubt werden können (es sind jeweils 3 messingfarbene "knöpfe in den Körper eingegossen, auf denen "OEL" steht). Bin mir nicht sicher, warum es 3 sind, vielleicht fällt dem Fachpersonal dazu etwas ein?
Vielen Dank für Input
Re: Beche 30 Kg generalüberhohlt
von Sisu am 16.04.2019 23:52Moin!
Auf Abbildungen größerer bzw. neuerer Beche-Hämmer gehen in diesen Bereichen die Leitungen der Zentralschmierung in die Zylinder.Handhabe es bei meinem "Albert"so, daß ich nach längerer Standzeit die bezeichneten Bolzen herausdrehe und Öl in die Öffnungen gebe (Kolben von Hand ein wenig bewegen).Da die Maschine ein echter "Verlustschmierer" ist sollte das auf jeden Fall nicht schaden. Warum es 3 sind kann ich auch nicht sagen ,vermute aber daß mit dem vierten Bolzen die Laufbuchse des Verdichter-Kolbens gehalten wird .Habe meinen Hammer bisher nicht zerlegt ,kommt aber noch (verschlissener Kolbenbolzen ).
Zum Thema Fundament kann ich Dir nicht weiterhelfen,habe unter meinem ca.2 Kubikmeter Beton mit entsprechender Bewehrung.
Ein mobiles Fundament stelle ich mir schwierig vor weil man immer die tief ansetzende Schabotte unterbringen muss.
Wenn Du mir Deine Mailadresse per PN schickst kann ich mal versuchen mein Prospektmaterial einzuscannen und Dir als PDF zu senden.Habe Orginale von Beche aus den 20ziger bzw.40ziger Jahren.
Viel Spass noch und halte uns auf dem Laufenden
Christian
Worschdsub
Gelöschter Benutzer
Re: Beche 30 Kg generalüberhohlt
von Worschdsub am 17.04.2019 13:25Re: Beche 30 Kg generalüberhohlt
von PARX am 17.04.2019 15:01Moin,
leider ist Dieter Peschla auch verstorben und die Firma Peschla Werkzeugmaschinenhandel GmbH wurde 2016/17 gelöscht. Damit ist auch diese Quelle an Informationen und Erfahrung nicht mehr verfügbar.
Um so wichtiger ist es, die noch jetzt verfügbaren Informationen zusammen zu tragen.
Glück Auf!
Folgt PARX auf Instagram https://www.instagram.com/parxforging/
Worschdsub
Gelöschter Benutzer
Re: Beche 30 Kg generalüberhohlt
von Worschdsub am 17.04.2019 18:07Re: Beche 30 Kg generalüberhohlt
von Sebastian am 18.04.2019 23:12Hallo,
den Kolbenring würde ich so lassen wie er ist. Bei den letzten Versionen von Bêché mit Achtkantschabotte hatte der Bär überhaupt keinen Kolbenring mehr, sondern nur Ölnuten am Bärkolben. Übrigens eine Ausführung, welche es davor und danach nicht mehr gab, obwohl diese technische Umsetzung absolut Sinn machte. Wird doch das Problem mit -verursacht durch die Schlagenergie- gebrochenen Kolbenringen so elegant aus dem Weg geräumt.
Die Kolbenringe am Bär der späteren Versionen hatten übrigens eine Verdrehsicherung, welche auch gelegentlich abgeschert wurde. Ob dein Hammer durch den enorm breiten Ring diese benötig (ein breiter Ring kann sich nicht so leicht in den Luftkanal spreizen), weiß ich nicht. Ich würde hier allerdings mal nachforschen, ob so eine Sicherung vorhanden war.
Zu den Ölern: Die Gewinde sind alle Zollgewinde (wie übrigens alle anderen Gewinde bei Bêché bis weit in die 60er Jahre auch). Ersatz gibt es bei der Firma „Unioeler“ in Form von sog. Kompressionsölern. Diese Art von Öler hatte ich mir für meinen 40er Bêché aus normalen Tropfölern in vereinfachter Ausführung selbst umgebaut, und sie funktionieren absolut einwandfrei.
Die drei Ölstellen an den Zylindern, welche beschriftet und mit einer Schraube verschlossen sind, dienen nur der Ölzufuhr mit Handölkanne bei längerem Stillstand der Maschine. Am Bärzylinder gibt es bei diesem Hammer zwei Ölzugänge, einmal für den Bärkolben, und einmal für die Bärführung. Die untere Schraube am Verdichterzylinder klemmt die Laufbuchse der unteren Führung des Verdichterkolbens (gab es später leider nicht mehr). Hier natürlich nichts lösen!
Dichtungspapier gibt es als ausreichend große Bögen im Landmaschinen- und Kfz-Bedarf. Ich würde diese Dichtung nicht zu dünn wählen, sondern ca.1mm Dicke ansetzen.
@Christian (Sisu)
Wenn du deinem Hammer einen neuen Kolbenbolzen verpassen willst, würde ich diesen in einsatzgehärteter und geschliffener Ausfürung anfertigen lassen. Diese Version hält im Vergleich zu den butterweichen Originalkolbenbolzen dann ewig. Übrigens entweicht bei Bêché über verschlissene Kolbenbolzen ein nicht unerheblicher Teil der Unterluft, da diese über entsprechende Luftkanäle direkt zur Schmierung des Bolzen durch Ölnebel verwendet wird. Nebenbei: Hier wieder eine Situation mit 1:0 für Hartmann, da bei diesen der Bolzen mit einem Nadellager versehen ist, welches mittels Steigleitung und Fettpresse nur gelegentlich abgeschmiert wird.
Grüße!
Re: Beche 30 Kg generalüberhohlt
von Sisu am 18.04.2019 23:46Moin,
danke für den Hinweis mit dem Kolbenbolzen.Dieses Projekt muss leider noch warten da ich noch genug andere Sachen auf dem Zettel habe. Wenn es soweit ist würde ich mich gerne um Rat an dich wenden!? Desweiteren wüßte ich gerne wo man evtl. Lagerschalen für Pleullager und Kurbelwellen-Stehlager bekommen kann.Evtl. Rohlinge zum aus-und überdrehen.
Schöne Feiertage
Christian
Re: Beche 30 Kg generalüberhohlt
von aeglos am 19.04.2019 22:12Hallo Sebastian,
vielen Dank für die Ausführungen. Den Koblenring werde ich demnach erst mal so lassen wie er ist. Ich lerne zwar aktuell sehr viel über die Maschine, da ich Sie jetzt zerlege, einige Begrifflichkeiten werfe ich sicherlich noch durcheinander, Sinn und Funktionsweise erschließt sich mir auch nur schrittweise. Wie es zu dem Ausbruch am Ringstoß gekommen ist kann ich aber nicht verstehen.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann werden die Kompressionsöler nicht in die Gewindebohrungen am Bärkolben geschraubt? Gibt es dann nur den einen Öler am Arbeitszylinder? Teilweise stehen die Schrauben in den Gewindebohrungen weit heraus. Ob die Gewinde nicht mehr gängig sind, Ölkrusten vorhanden sind oder keine Originalschrauben mehr vorhanden und somit metrisches Gewinde in die ersten Gwindegänge geschraubt ist kann ich heute nicht sagen, ich werde es aber mal prüfen.
Heute habe ich den Bärzylinder gesäubert und die Bärführung (=Stoffbuchse?) darunter abgeschraubt. Die Flanschflächen waren im Bereich der groben Bearbeitung mit 1-2mm Roststaub zugesetzt, die Schrauben ließen sich z.T. auch sehr schwer lösen und waren total vermockt. Die Dichtflächen waren jedoch sauber, nur die Papierdichtung hat es bei der Demontage zerlegt.
Die Stoffbuchse der Bährführung weißt sehr zu meiner Enttäuschung einige große Riefen auf. Dabei beschränken sich die Riefen nicht nur auf die glatten und austauschbaren Gleitflächen (mit jeweils 2 Senkschrauben gesichert) sondern befinden sich auch in den Runden Flächen (Fotos folgen gleich). Besteht hier Handlungsbedarf und sind die gerundeten Flächen austauschbar? Die Flächen die Riefen haben sind stehen sich genau gegenüber, die beiden anderen Flächen haben nahezu keinen Abrieb, z.T. sind noch die Bearbeitungsspuren erkennbar. Ich vermute, dass das Obergesenk nicht mit originalen Klemmkeilen befestigt war und zu weit herausragende Klemmkeile die Riefen verursacht haben. Die verbauten Keile sind mit der Flex eingekürtzt worden....