Erfahrungen mit 55NiCrMoV7 für Schmiedewerkzeug?

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schakaa

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Re: Erfahrungen mit 55NiCrMoV7 für Schmiedewerkzeug?

von schakaa am 21.04.2013 21:19

Ja so kommt das hin. Ist ja auch wichtig wenn Du mal was verkaufen willst damit der jenige der es kauft keinen Splitter abkriegt. Zur Sicherheit kannst Du das Werkzeug mit einer Feile prüfen. Wenn die an der Schlagfläche greift ist alles in Ordnung man hört es auch am Geräusch das die Feile macht. Ich nehm da immer die feine Seite einer alten Raspel vom Hufschmied. Die grobe Seite ist dann noch gut um Zunder zu entfernen (warm rasping). Und wenn Du sie vorne wie einen Schaber anschleifst kannst Du damit auch Schlackereste wegmachen.

Viele Grüße Peter

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Einfach nur schön das Schmiedeleben



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Burgschmied...

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Re: Erfahrungen mit 55NiCrMoV7 für Schmiedewerkzeug?

von Burgschmied.Daniel am 30.04.2013 19:58

Also hab mir jetzt mal folgende Werkzeugstähle bestellt:

1.7225 (42CrMo4): Ø: 50, L: 120 mm

1.2714 (56NiCrMoV7): Ø: 25,8, L: 1000 mm

1.7225 (42CrMo4): Ø: 30, L: 1000 mm

1.7225 (42CrMo4): Ø: 35, L: 1000 mm

Hat mich hier nur knapp unter 100€ gekostet!

Werde die mal ausgiebig testen und dann auch mal von meinen Erfahrungen berrichten.

Danke nochmal für die Beratung!


Liebe Grüße, euer
- Daniel 

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nils

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Re: Erfahrungen mit 55NiCrMoV7 für Schmiedewerkzeug?

von nils am 06.07.2013 13:55

Hi Daniel!

Hast du den Stahl bereits geschmiedet?
Bist du zufrieden mit dem Ergebnis?

Grüße
nils

Viele Grüße!
  Nils

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Burgschmied...

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Re: Erfahrungen mit 55NiCrMoV7 für Schmiedewerkzeug?

von Burgschmied.Daniel am 06.07.2013 14:31

Hi Nils,

beide Stähle sind ziemlich gut. Sie lassen sich gut schmieden und haben eine gute Performance. Zwei Dinge jedoch: 42CrMo4 ist sehr zäh. Wenn du Werkzeuge aus Material größer als 50mm machen willst, rate ich eher zu einen reinen Kohlenstoffstahl wie C45. Der 56NrCrMoV7 ist auch angelassen sehr hart. Zu hart für meinen Hammer, der von den Werkzeugen, die ich gemacht habe Dellen bekommt (Er ist ein ziemlich weich angelassener EN08 Hammer). Ferner ist er ein Lufthärter, wenn du also noch nicht so viel Erfahrung im Hitzebehandeln hast, kann es ggf. sehr gefährlich werden, wenn der gehärtet ist und du dann drauf schlägst und da was absplittert. Solche Splitter bohren sich in den Körper wie Geschosse! Den 42CrMo4 kann ich definitiv für alle kleineren Gesenk Ober- und Unterteile empfehlen. An sonsten geht Federstahl auch immer!


Gruß
- Daniel 

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nils

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Re: Erfahrungen mit 55NiCrMoV7 für Schmiedewerkzeug?

von nils am 06.07.2013 14:55

Danke für die Infos :)

Momentan beschäftige ich mich mit dem Thema Meißel und Durchschlag und habe da noch ein paar Probleme mit.
Einen kleinen Hammer würde ich gerne machen, aber ohne einen Durchschlag (heißt das überhaupt so?) kann ich kein Auge erzeugen.

Nehme ich für diese auch die hier vorgeführten WZ-Stähle?

Ich habe diese Werkzeuge schon öfters in Videos gesehen, aber käuflich erwerben kann man sie nicht. (?)

Viele Grüße!
  Nils

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Burgschmied...

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Re: Erfahrungen mit 55NiCrMoV7 für Schmiedewerkzeug?

von Burgschmied.Daniel am 06.07.2013 17:25

Einen ovalen Lochmeißel zu schmieden ist wirklich sehr einfach und sollte nicht mehr als 5 oder 6 Hitzen benötigen. Es gibt dazu sehr viele Videos:

http://www.youtube.com/watch?v=PPded5fJnrk

http://www.youtube.com/watch?v=9E18lLSoQPc

http://www.youtube.com/watch?v=QhIE8brZPag

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=nCETra-GCMU

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=9hYLwFU2abU

Den Schliff kannst du hier ganz gut erkennen:







So ein Durchschlag ist sogar noch einfacher. Du musst einfach nur einen mittelharten Stahl wie C45 oder 42CrMo4 in 30mm rund nehmen und eine sehr lange (30-40cm), sich gleichmäßig verjüngende Spitze schmieden. Erst vierkant, dann achtkant, dann sechzehnkannt und dann sehr sauber rund. Dann hämmers du das wie beim Meißel progressiv flach.

Hast du das Loch im Hammer, dann schlägst du den Durchschlag ein, bis er das Loch ausfüllt und dir als Amboss im Auge des Hammers dient. Daher muss er auch aus Werkzeugstahl sein. Nun kannst du zum Beispiel die Ausbeulung, die durch das Lochen und Treiben entstanden ist zurückschmieden und so das Haus des Hammers schmieden. Oder du schmiedest die Ausbeulung sogar zu Backen aus, so wie bei meinen Werkzeugen auf den Bildern oben. Wichtig ist, dass du von beiden Seiten in das Loch gehst und somit eine Sanduhrform erzeugst. Bei einem Hammer sollte die größere Seite des Loches oben sein. Dann kommt der Stiel von unten rein und wird oben durch einen oder mehrere Keile in die Form gepresst, was es unmöglich macht, dass der Kopf einfach abfliegt.

Ich hoffe, das konnte dir etwas Aufschluss bringen.


Liebe Grüße
- Daniel 

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nils

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Re: Erfahrungen mit 55NiCrMoV7 für Schmiedewerkzeug?

von nils am 06.07.2013 19:55

Hi Daniel!

vielen Dank für deine sehr umfassende Antwort.

Morgen werde ich mir alles genau ansehen und ich denke, dann werden bestimmt noch ein paar Fragen aufkommen und ich würde mich freuen, wenn du mir noch etwas weiterhelfen könntest.

Bis dahin und schönen Abend
nils

Viele Grüße!
  Nils

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