Video: Zange im Hufschmiedestil schmieden

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Burgschmied...

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Re: Video: Zange im Hufschmiedestil schmieden

von Burgschmied.Daniel am 27.09.2012 00:58

Das war ein gewöhnlicher Hammer in englischer Form aus einem niederländischen Baumarkt.

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Burgschmied...

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Re: Video: Zange im Hufschmiedestil schmieden

von Burgschmied.Daniel am 27.09.2012 01:01

Danke, aber ich habe jetzt einen Hammer genommen, den ich eh nie verwendet habe (1000g oder so) und habe den einfach weichgeglüht (Hellorange gemacht und dann in Sand abkühlen gelassen). Der ist jetzt echt gut weich und damit sollte ich dann eigentlich auf alle gehärteten Werkzeuge schlagen können, ohne dass die beschädigt werden. Den Hammer hab ich auf dem Wertstoffhof kostenlos bekommen, also wenn der Blessuren davon trägt ist mir das wurst.

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DerSchlosser

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Re: Video: Zange im Hufschmiedestil schmieden

von DerSchlosser am 27.09.2012 18:47

Hallo Daniel,

Dir sollte klar sein, daß dieser Hammer jetzt auch an der Finne weich ist, da Du ihn ja ausgeglüht hast. Du solltest also die Finne wieder härten (mit der Restwärme anlassen) sonst hast Du nicht viel Freude mit dem Teil.
Ist auch eine gute Übung!

Viele Schmiedegrüße,

DerSchlosser

Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!

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Willi

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Re: Video: Zange im Hufschmiedestil schmieden

von Willi am 27.09.2012 20:11

Weichgeglüht ist die Schlagfläche zu weich!!

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Burgschmied...

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Re: Video: Zange im Hufschmiedestil schmieden

von Burgschmied.Daniel am 29.09.2012 01:34

Sie soll ja weich sein, damit sie die Erschütterungen abfängt und verhindert, dass die Schlagfläche des Werkzeugs, auf das geschlagen wird nicht beschädigen.

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Willi

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Re: Video: Zange im Hufschmiedestil schmieden

von Willi am 29.09.2012 12:30

Hi Daniel,

es gibt weich und ZU weich...

Ist der gesamte Hammer weichgeglüht, dann nimmt er die Erschütterungen auf, leitet sie aber nicht weiter. Stattdessen verformt er sich.
Das heißt du hast keine Kraftweiterleitung und musst um die Delle in deine Zange zu schlagen öfter auf den Hammer schlagen. Was nur zusätzlich eine Verformung hervoruft.

Die meisten Handhämmer die man kauft sind aus C45 oder ähnlichen Stählen. Dein Kugelhammer also wahrscheinlich auch.

C45 ist ohnehin im ungehärteten Zustand schon relativ weich. Wenn du ihn also weichglühst, dann hast du nur noch ein bisschen Knete. Der Hammer ist immer noch ein festes Stück Stahl und du kannst auch keine Kerbe mit dem Fingernagel reinmachen. Du unterschätzt aber die Kräfte die auf den Hammer wirken wenn du darauf schlägst und damit eine Delle irgentwo reintreibst.
Klar passiert die Verformung deines Werkzeuges nicht von heut auf morgen, aber besser ist es wenn der Hammer normalisiert ist und an der Kugelseite natürlich gehärtet ist.
Wie gesagt gibt es Hilfswerkzeuge die an der Schlagfläche zähgehärtet sind. Solange die Schlagfläche abgerundet ist und weicher ist als dein Schmiedehammer passiert garnichts!

Das ist mein Tipp zu der Sache. Wenn du meist butterweich ist besser, dann lass es bleiben. Ich würde den Hammer jedoch anders behandeln!

Gruß
Willi

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Burgschmied...

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Re: Video: Zange im Hufschmiedestil schmieden

von Burgschmied.Daniel am 30.09.2012 00:21

Ich habe nicht den Kugelhammer normalisiert, sondern einen anderen Hammer, mit dem ich (anstatt mit dem Schmiedehammer) auf den Kugelhammer drauf schlage.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.09.2012 00:22.

Willi

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Re: Video: Zange im Hufschmiedestil schmieden

von Willi am 30.09.2012 11:42

Das ist natürlich was anderes.
Ist eine Idee sich einen Schmiedehammer weicher zu halten um damit auf andere draufschlagen zu können. Dann kannst du auch deine anderen Hämmer als Kehlwerkzeuge nutzen.
Ich bin jetzt von dem Kugelhammer ausgegangen, da ein Schmiedehammer in englischer Form für mich ein Kugelhammer (Maschinistenhammer) ist.
Für mich wär das glaub ich nix. Schmiedehammer bleibt Schmiedehammer und Setzwerkzeug bleibt Setzwerkzeug.

Du sprichst jetzt auf einmal von normalisiert? Was denn jetzt?
Is dir der Unterschied zwischen normalisiert und weichgeglüht klar?

Gruß
Willi

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Burgschmied...

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Re: Video: Zange im Hufschmiedestil schmieden

von Burgschmied.Daniel am 30.09.2012 12:09

Ich meine natürlich weichglühen, sorry. Sofern ich richtig informiert bin, ist weichglühen das einmalige erhitzen und langsam abkühlen lassen um die maximale Weichheit zu erreichen und Spannungen zu entfernen und Normalisieren das mehrmalige erhitzen und extrem langsam abkühlen lassen, um die kristalline Struktur zu verkleinern und somit Stahl bruchsicherer und zäher zu machen. Korrigiert mich, wenn ich da falsch informiert bin...

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Willi

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Re: Video: Zange im Hufschmiedestil schmieden

von Willi am 30.09.2012 19:09

Da haben wir es doch...wahrscheinlich reden wir die ganze Zeit aneinander vorbei

Es ist andersrum:
Normalisieren: Erhitzen über den Gefügeumwandlungspunkt bei etwa 820°C, dannach an der Luft abkühlen lassen. Sollte vor jedem Härten durchgeführt werden.
Weichglühen: Erhitzen unter den Umwandlungspunkt. 650-700°C. Danach seeehr langsam abkühlen lassen. Wird durchgeführt um den Stahl einfachen mit zerspanenden Werkzeugen bearbeiten zu können (Fräsen, Drehen, Bohren...)

Du siehst ein, dass Weichglühen bei einem Werkzeug nich viel Sinn macht oder?

Gruß
Willi

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