Richtiges Härten

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dragonfire

56, Männlich

Beiträge: 83

Richtiges Härten

von dragonfire am 02.03.2014 15:21

Nun ja nach meinen ersten Versuchen mit Messern ist für mich immer noch das Härten das grosse Risikofaktor .

Bis jezt hab ich immer die Klingen in eine Bucht aus Schamotsteinen gestellt und mit dem Butan Lötbrenner und einer Fix Aufgestellten Lötlampe erhitzt . Dabei habe ich immer eine schöne helle Rotglut - Helle Rotglut erreicht .Mal hat es Funktioniert dann auch wieder nicht .

zB.Glühe ich gern die Geschliffene Klinge und las sie langsam Auskühlen dann ist sie Butterweich , Dann Härte ich wieder auf Helles Rot aufgeheizt und dann in Öl abgeschreckt . Der Stahl wird zwar Härter aber so richtig fest wird er nicht . Kann das Messer mit einem Schrauberbit noch Ritzen .

Bin ich nch zu Kalt soll ich auf ein dunkles Orange gehen ? Bei der Temperatour ist mit dem Lötbrenner dann aber schluß !

und in der Schmiede traue ich mich noch nicht darüber die Klinge so gleichmässig zu erhitzen .

Hab da vor Kurzem einen Bericht über ein Chinesisches Schwert aus Damast  gesehen welches in Deudschland für das Museum in china gemacht wurde . Der Schmied hat einfach in einer länglichen Stahlrinne ähnlich einer Dachrinne jedoch Dickeres Material mit Holkohle gehärtet und das ohne Gebläse soviel man im Bericht gesehen hat  . 

Kann man in normaler Holzkohleglut die Temperatour von 800 - 900 Grad erreichen ??

Was haltet ihr von den Infrarot und Lasterthermometern zur Hitzebestimmung  ??

 

 

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Feuerkaefer

63, Männlich

Beiträge: 738

Re: Richtiges Härten

von Feuerkaefer am 02.03.2014 15:51

Härten ist ja erstmal von der Stahlsorte abhängig. Bei Edelstahl und besonderen LEgierten Stählen kann es sen das eine Härtetemoeratur von 1200 rad sehr lange gehalten werden muß. Diese Art von Härten sollte man umbedingt zur passenden Härterei geben.
Aber unsere "Einfacen" stähle werden alle so bei ca 820-850 Grad gehärtet das geht eigentlich recht einfach wenn man einiges Beachtet.
1. Sollte man die Klinge recht schnell auf Temperatur bringen. Ich mache das in der esse bei 3/4 tel Gas.(Luft in der Kohlenesse)
2. Die Haltezeit ist bei klingen fast marginal und vrnachlässige ich meistens bis die Klinge gleichmäßig Dunkel Orange ist ist sie auch lnge genug gehalten.
3. Probe am Magneten ist eines der einfachsten Temperatur bestimmungsmittel. Ist sie unmagnetisch ist der Stahl auf Temperatur.
4. Jetzt ins ÖL angewärmt oder normale Temperatur ist eigentlich eine Glaubensfrage.
5.Abgeschreckt ca 20 Sec. reichen aus immer schön schwenken im ÖL.
6.Sofort nach dem Sauberwichen aus dem Ölbad die Klinge vorsichtig Richten wenns geht nicht mit dem Hammer draufschlagen das       gibt Macken.
7. Anlassen bei ca 2 X 180 - 230 Grad im Backofen mit Zwischenzeitlichem Abschrecken im Wasser.
Wenn du die Punkte einhälst sollte eine ordentlcihe Härte zu erzielen sein.
Allerdings nur bei Stählen die auch genug Kohlenstoff haben würde mal sagen ab C60 aufwärts.
Bevor nun jemand schreit auch c 45 wird Hart aber zum Glasritzen wird es wohl nicht reichen.
Viel Spaß beim Härten

Schwingt den Hammer!
Gruß Martin

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Ilmarinen

60, Männlich

Beiträge: 378

Re: Richtiges Härten

von Ilmarinen am 02.03.2014 19:15

Hi Dragonfire,
ich härte immer in meiner Holzkohleesse.
Ich heize die Kohle richtig druch, dann drehe ich die Luft weg und lege die Klinge ein und je nach Bedraf wieder etwas Luft dazu.

Wichtig ist, dass Du möglichst alle Lichtquellen abdrehst, da Du sonst die Glühfarbe nicht einschätzen kannst.

Viel Erfolg.

Grüße

Jörg

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Feuerkaefer

63, Männlich

Beiträge: 738

Re: Richtiges Härten

von Feuerkaefer am 02.03.2014 19:33

Wichtig ist, dass Du möglichst alle Lichtquellen abdrehst, da Du sonst die Glühfarbe nicht einschätzen kannst.

Nochwas nicht zu lange in der Glut bzw Feuer lassen und keine Luft ranlassen sonst verzundert dir das gute Stück. Es sollte ja schon fix und fertig geschliffen in die Esse. Aber nur bis ca 2 zentel an der schneide den rest dann nach dem Härten auf einem Wasserstein scharf machen.

Schwingt den Hammer!
Gruß Martin

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effzwo

52, Männlich

Beiträge: 95

Re: Richtiges Härten

von effzwo am 04.03.2014 10:47

Hi,

das mit dem Härten klappt bei mir ganz gut aber ich habe schon zwei mal versucht nach dem Härten zu richten aber beide male ist mir die Klinge gebrochen! Die eine war aus 1.2842 und die andere aus 1.4112! Kann es sein, dass das Richten direkt nach dem Härten nur bei einfachen Kohlenstoffstählen funktioniert? Ich hatte mit leichten Schlägen auf dem Amboss versucht eine leichte Krümmung der Klinge zu richten aber wie gesagt ohne Erfolg.  Ach ja, ich habe die Klingen auf einer kleinen Stahlplatte aufgelegt, damit sie hohl liegt.

Gruß

Frank

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.03.2014 10:48.

akrumbsEisn

65, Männlich

Moderator

Beiträge: 582

Re: Richtiges Härten

von akrumbsEisn am 04.03.2014 12:07

servus Effzwo.
Härten generel ist ein nicht zu unterschätzendes Kapitel. War bei uns ein eigener Lehrberuf.
Zum Richten nach dem Härten: hab etliche Damastklingen gerichtet. Du mußt mit der Temp. noch über der sog. Perlitnase sein. Ich machs so: ich kühle die Klinge bis ca. 150 Grad ab, dann kannsd mit wenig Kraft richten. (frei Händig) Sobald die Temp. in die nähe von 100 Grad kommt is vorbei, da bricht sie dann. Zum richten leg ich eine Kupferplatte unter und richte mit einem balligen Kupferhammer, da hast dann keine Einschläge. Die Klinge auf keinen Fall hohl legen.
Eine weitere Methode ist mit einem sog. Richthammer, der hat eine spez. Bahn, ganz feine Macken einzuschlagen bis die Klinge passt, und diese dann auszuschleifen.

lg

Walter

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Feuerkaefer

63, Männlich

Beiträge: 738

Re: Richtiges Härten

von Feuerkaefer am 04.03.2014 18:58

Was auch sehr wichtig ist man kann nur ca 30-50 sec nach dem härten noch richten. danach ist die linge schon zu hart und kann brechen muß nicht. Mag sein das es wie Walter schrieb auch mit der Resttemperatur zusammenhängt.

Schwingt den Hammer!
Gruß Martin

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Feuerkaefer

63, Männlich

Beiträge: 738

Re: Richtiges Härten

von Feuerkaefer am 05.03.2014 06:14

Hallo Alex ich will dir da nicht widersprechen, zumal du ein Foto eingestellt hast wo es ging. Allerdings solltest du bedenken das die Rede von Messern war. die dünnen Querschnitte lassen ein Ritzen nicht zu da der Stahl viel zu spröde wird. In der Literatur ist von max 58 HRC die rede und das ohne Anlassen. Das macht eine Messerklinge nur einmal mit. Deine Beilgeometrie macht das unangelasen ne weile mit wenn du aber nach vorschrift anläßt muß es bei ca 500 Grad geschehen und dann wird er definitiv zu weich um Glas zuritzen.
Da es bei dir geklappt hat zeigt aber das es en sehr komplexes Thema ist.
Auch erhebe ich bei meinen Beiträgen nie, den Weisheits letzen Schluß, ich bin ja kein Metaller, lediglich jemand der Messer macht und die selber härtet. Eine Härterei habe ich bis her noch nicht beauftragt für meine Sachen.

Schwingt den Hammer!
Gruß Martin

Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.03.2014 06:15.

WiCon

68, Männlich

Beiträge: 218

Re: Richtiges Härten

von WiCon am 05.03.2014 12:30

@Feuerkäfer: Die Literatur behandelt aber auch nicht so dünne Geometrien, wie Messer- oder Beilklingen, sondern nur den Standard: Stirnabschreckversuch nach Jominy. Bei dünnen Geometrien sind durchaus noch 1-2 Rockwell mehr drin.

Und warum sollte man C45 auf 500°C anlassen? Wir wollen diesen (Vergütungs)Stahl doch gar nicht vergüten. Ich lasse Beile, die ich für mich mache, je nach Verwendungszweck zwischen 180°C und 300°C an.

Grüße Willy 

Das kann man so machen, muss man aber nicht.

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Feuerkaefer

63, Männlich

Beiträge: 738

Re: Richtiges Härten

von Feuerkaefer am 05.03.2014 13:11

Ich lasse meine Stähle die ich verarbeite auch nur bei 180 -220 Grad an 2 mal ne Std. Aber in der Literatur steht eben das der C 45 da war ja die Rede von wenn er zum Einsatz kommt auf 500 Grad angelassen werden soll. Der C 445 ist nicht zur Härtebildung ausgelegt sondern zum Dauerhaften Verschleiß und Zähigkeit. Wenn man den Sstahl allerdings "zweckendfremdet" Messer und Beile dann muß man ihn ach anders behandeln. Nur ist das nicht sein zugedahter Einsatzzeck. Gehen tut´s scheinbar doch wie Alex es bewies. Allerdings soll es riesige Unterschiede in der Härte von Glas geben. So soll Grün und Braun weicher sein als Weiß / Klar Glas.
Das ist aber alles aus der Literatur selber bin ich kein Glasfachmann.

Schwingt den Hammer!
Gruß Martin

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