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Xerxes

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Re: Bachelorarbeit "Frühmittelalterlicher Schweißmusterstahl"

von Xerxes am 03.03.2012 19:23

Hi Maik,

du hast natürlich recht. Auch durch Politur ist es möglich, die Struktur eines Schweißmusterstahls hervorzuheben. Bis zur Perfektion haben es die Japaner getrieben aber auch für Europa gibt es Hinweise darauf, dass Schweißmusterstrukturen an Blankwaffen durch Politur hervorgehoben wurden. So z.B. in dem viel zitierten Brief des Ostgotenkönigts Theoderich, ca. 500 n. Chr.:

"So glänzend ist ihre polierte Klarheit, dass sie mit genauer Deutlichkeit die Gesichter derjenigen widerspiegeln, die auf sie schauen. So gleichmäßig verlaufen ihre Schneiden zur Spitze, dass man annehmen möchte, sie seien nicht mit Feilen hergestellt, sondern im Schmelzofen geformt. Das Mittelstück ihrer Klingen, geschickt gekehlt, erscheint wie mit kleinem Wurmwerk gekräuselt, und hier spielen so mannigfaltige Schatten, dass man glauben möchte, das glänzende Metall sei mit vielen Farben verwoben. Dieses Metall ist auf Eurem Schleifstein geschliffen und mit Eurem glänzenden Pulver so kräftig poliert, bis sein stählerner Glanz ein Spiegel der Männer wird."

Ausführlich wurde dieses Thema von Stefan Mäder in seiner Dissertation behandelt.

Ich denke, jeder der schonmal "Damast" geschmiedet und verarbeitet hat, weiß, dass man das Muster häufig schon beim Schleifen sieht. Egal ob mit Naturstein oder Bandschleifer. Und mit Sicherheit war dieser Effekt auch den frühen Schmieden bekannt.

Gruß Jannis


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Xerxes

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Re: Wir haben Eisen gemacht.

von Xerxes am 03.03.2012 13:57

Hi naabthalschmied,

meines Wissens sind das Grünlinge (ungebrannte Lehmsteine) und keine Schamottsteine.

Gruß Jannis


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Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.03.2012 13:58.

Xerxes

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Bachelorarbeit "Frühmittelalterlicher Schweißmusterstahl"

von Xerxes am 03.03.2012 13:53

Hi Leute,

ich hab vor ner Weile meine Bachelorarbeit im Fach Geschichte zum Thema Frühmittelalterliche Schweißmusterstähle" geschrieben. Wer Interesse hat, kann sie sich über den folgenden Link runterladen:

http://www.xerxes-knives.de/108.html

Hauptsächlich geht es in der Arbeit um die Mechanik von frühen Schweißmusterstählen. Außerdem werden folgende Themen bearbeitet:

- Was ist ein Schweißmusterstahl und wodurch grenzt er sich vom Raffinier- und Gerbstahl ab?

- Besteht ein Schweißmusterstahl aus harten und weichen Lagen?

- Hat ein Schweißmusterstahl prinzipiell bessere Eigenschaften als ein Monostahl?

- Welcher Zweck wurde mit der Verwendung von Schweißmusterstählen an Blankwaffen verfolgt?

Ich denke, diese Arbeit ist besonders denen zu empfehlen, die ihre Infos über Damaststahl von Galileo etc. haben. Ich räume dort mit vielen falschen Annahmen und Mythen auf.

Viel Spaß beim Lesen Gerne können wir hier auch über die Arbeit diskutieren.

Gruß Jannis


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Xerxes

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Wir haben Eisen gemacht.

von Xerxes am 03.03.2012 01:14

Hi Leute,

mein Kollege Timm und ich haben vor einiger Zeit ein paar Rennöfen gefahren. Hier und hier. Nun haben wir es endlich geschafft, einen Teil davon zu verschmieden. Die letzten drei Tage (Mittwoch, Donnerstag und Freitag) hatten wir die Gelegenheit in der Schmiede von Alfred Bullermann zu arbeiten und seine Maschinen zu benutzen. Mittwoch und Donnerstag habe ich alleine gearbeitet und heute (Freitag) war auch Timm dabei. Zur Verfügung standen uns ein 35Kg Reiter, ein 50 Kg Reiter und eine 250t Schmiedepresse. Neben ein paar Damastpaketen stand bei uns die Verarbeitung unseres Renneisens auf dem Plan.

Trotz dieser, für unsere Verhältnisse großen Maschinen, haben wir relativ wenig geschafft. Das liegt daran, das wir beim Luppe schmieden das volle Potential der Maschinen nicht nuzten konnten. Anders als beim Damastschmieden dauert es eine ganze Weile, bis man überhaupt erst ein kompaktes und gut schmiedbares Paket hat. Ein zu harter Schlag in einem zu frühen Stadium und das ganze Paket bröselt auseinander.

Wir haben nicht so viel geschafft, wie wir gehofft haben aber unsere Ausbeute ist trotzdem ganz ansehnlich.

Verarbeitet haben wir unterschiedliches Material aus verschiedenen Erzen, welches wir nach Reinheitsgerad (im Bezug auf Phosphor und Schwefel) und Kohlenstoffgehalt vorsortiert haben.

Nun der Reihe nach die Barren von links nach rechts:

1: Sehr reiner Stahl aus hämatitischen Erz mit ca. 0,45% Kohlenstoff und ca. 10x gefaltet. Das Material ist schon ziemlich homogen. Ca. 280 Gramm.

2: Gleicher Stahl ca. zwei mal gefaltet. Ca. 345 Gramm.

3: Gleicher Stahl ca. zwei Mal gefaltet. Ca. 785 Gramm.

4: Renneisen mit aus Raseneisenerz mit hohem Phosphorgehalt und niedrigem Kohlenstoffgehalt schon recht homogen, ca. 5x gefaltet. Ca. 545 Gramm

5: Ein ordentliches Stück Tamahagane von Achim Wirtz, welches wir gegen phosphorhaltiges Renneisen getauscht haben. Noch sehr inhomogen und nur ein mal gefaltet. Sehr rein und mit einem Kohlenstoffgehalt deutlich über 1,0%. Ca. 1185 Gramm.

P1010704.jpg

Hier noch einpaar Bilder!

Gruß Jannis


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Re: Hi Leute...

von Xerxes am 28.02.2012 23:03

Hi Peter,

By the way, erzähl nam doch mal vom Forum hier ;)

werd ich morgen gleich machen. Ich darf netter Weise seine Lufthämmer benutzen und die nächsten drei Tage werd ich bei ihm Renneisen raffinieren. Hoffe, dass ich einige Stücke schaffe, denn von Hand ist das echt ne Quälerei.

Gruß Jannis


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Re: 30 Kg Zirbel

von Xerxes am 27.02.2012 21:05

Krass, ich würde euch ja gerne mal besuchen kommen. Alleine um den 500 Kg Beche in Aktion zu sehen (und mal eben das ein oder andere 5 Kg Damastpaket zu schmieden)

Das macht bestimmt Spaß an den großen Maschinen zu stehen...

Gruß Jannis


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Re: Hi Leute...

von Xerxes am 27.02.2012 21:00

Vielen Dank Interesse hab ja schon. Ich hab z.B. guten Kontakt zu Alfred Bullermann und bin regelmäßig bei ihm in der Schmiede. Letztes Jahr hab ich dann bei ihm auf dem Eisenfest in Friesoythe mitgeschmiedet und ein kleines Messer aus Renneisen hergestellt. Da hab ich den "echten" Schmieden über die Schultern geschaut und war echt begeistert. Das hat mich zum ersten Mal motiviert ein paar Kunstschmiedearbeiten zu probieren. Aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass mir in dem Bereich die Kreativität fehlt, bzw. dass ich sie noch nicht entwickelt habe. Wenn ich mal wieder etwas Geld habe, werd ich mir "Die Kunst des Schmiedens" kaufen und mich inspirieren lassen

Gruß Jannis


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Re: Hi Leute...

von Xerxes am 27.02.2012 20:48

Hi Leute,

vielen Dank für das nette Willkommen. Mal gucken, vielleicht fange ich ja auch noch richtig an zu schmieden

Gruß Jannis


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Re: Hippo oder Drache? Oder Phantasiewesen......................

von Xerxes am 26.02.2012 07:43

Hi Pit,

Fabelwesen? Nein, das ist eindeutig ein Drache!!!

Sehr schöne kleine Schmiedearbeit.

Gruß Jannis


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Küchenmesser "Red Heart"

von Xerxes am 25.02.2012 22:52

Hi Leute,

dann möchte ich euch auch mal ein Messer zeigen, welches gerade heute bei mir fertig geworden ist.

Dieses Messer hat mir allerdings wirklich Kopfschmerzen bereitet. Denn beim Härten hat sich die Klinge sehr ungewöhnlich verzogen und ich konnte den Verzug nur mit sehr viel Mühe beheben. Nach dem Härten war die Klinge auf der einen Seite hohl und auf der anderen Seite gewölbt. Sowas hab ich vorher auch noch nicht gesehen. Nun ist sie absolut gerade aber leider hat mein König (meine Schmiedemarke) etwas darunter gelitten. Er ist zwar noch da aber nicht so tief wie ich es gerne hätte. Nachschlagen war auch nicht möglich...

 

Die Klingenform ist "europäisch", der Griff orientiert sich an japanischen Griffen. Allerdings habe ich den "Grat" auf die Fingerseite gelegt, weil ich finde, dass er so besser in der Hand liegt.

Ach ja, außerdem habe ich auf der einen Seite scheinbar ein Stück Zunder eingeschlagen, was einen interessanten, fast runden Lageneffekt bewirkt;-)

Maße:

Gesamt: ca. 370mm
Klinge: ca. 247mm
Scharf: ca. 235mm
Klingendicke max.: ca. 3,2mm
Klingenhöhe max.: ca. 54mm
Grifflänge: ca. 122mm

Klinge:

Je Seite ca. 230 Lagen aus 60Ni20, 1.2842 und ck85
Schneidlage aus sc145
wassergekühlt dünn ausgeschliffen

Griff:

Elfenbein (Cites), Silber und Red Heart

P1010678.jpg

 

Mehr Bilder

 

Gruß Jannis


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