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Sebastian

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Re: Bohrer Testen

von Sebastian am 08.02.2014 16:06

Hallo,

nachdem zum Thema "Ausspitzen von Bohrern", sowie die damit verbundene Verringerung der Vorschubkraft noch Aufklärung von "Metallo" gewünscht war, gibt´s hier noch einen kleinen Nachtrag auf meine bereits vorangegangene Antwort an ihn:

@ krabat - ich hab was von 30% im Kopf, bin mir aber nicht sicher, ob das so stimmt. Vielleicht können da die Profis zur Aufklärung beitragen ?

Hier können vor allem die Nachschlagwerke zur Aufklärung beitragen:

Querschneide_1.jpg

Querschneide_2.jpg

Wie man dem Text entnehmen kann, wird die Vorschubkraft durch das Ausspitzen um bis zu 50 % verringert. Die Bilder stammen aus dem Buch "Fachkunde für Metallberufe", herausgegeben vom Europa-Verlag.

Und wo wir gerade bei der Aufklärung sind:

@ Heinz

Ja Was auch immer - offiziell nennt sich das Zeug , welches du meinst "Edelstahl Rostfrei"

"Das Zeug" nennt sich offiziell in den Tabellenbüchern ganz schlicht "Nichtrostende Stähle". Und was den Begriff "Edelstahl" bei nichtrostenden Stählen betrifft, gibt´s hier noch ein Foto. Dabei bitte den letzten Satz im Text beachten..

Text_VA_Stahl.jpg

Gefunden in diesem Buch:

Werkstofftechnik_Maschinenbau.jpg

Interessant finde ich, wie in diesem Buch auf die umgangssprachliche Verwendung des Begriffes "VA-Stahl" hingewiesen wird. Ich denke, dieses Thema sollte damit abgeschlossen sein....

Gruß

Sebastian

Antworten Zuletzt bearbeitet am 08.02.2014 16:42.

Sebastian

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Re: Bohrer Testen

von Sebastian am 07.02.2014 11:23

@ Heinz (Metallo)

Zunächst mein Zitat:

wenn es sich bei den Bohrern um Vorkriegsware handelt, dann sind die Teile vermutlich aus SS-, anstatt HSS-Stahl. Dieser alte SS-Stahl (Schnellschnittstahl) ist im direkten Vergleich zu HSS natürlich nichts...

Und hier Deines:

@Sebastian

Das ist hingegen ein ziemlicher Unsinn, wenn wir schon den oben genannten K.... Modus einschalten , kann ich so etwas natürlich nicht unwidersprochen stehen lassen.

Die von Dir angegebenen Daten mögen für die heutige Zeit überwiegend zutreffend sein, sind sie doch in jedem Fachbuch nachzulesen.
Ich darf Dich aber daran erinnern, daß es hier um die Qualitätseinschätzung von sehr alten Bohrern geht, daher möchte ich Dir kurz aus der Praxis berichten:
Ich hatte bei einer Werkstattauflösung mal einen Satz alter Bohrer mit der Kennzeichnung SS erworben. Wie die genaue Legierungszusammensetzung dieser Werkzeuge ist, weiß weder ich, noch Du! Fakt ist aber, daß diese Bohrer im Gegensatz zu heutiger Ware ein völlig anderes Funkenbild, sowie absolut null Standzeit haben! Ganz offensichtlich hat in diesem Fall dieser alte SS-Stahl mit den in den heutigen Normungen angegebenen Legierungen wirklich überhaupt nichts zu tun. Ich möchte sogar behaupten, daß im direkten Vergleich zu den hier angesprochenen alten Teilen ein Billigbaumarktbohrer über jeden Zweifel erhaben ist.

In meinem ehemaligen Ausbildungsbetrieb vor langer Zeit hatten wir auch ein paar von diesen Bohrern mit alter SS-Kennzeichnung, welche ein vergleichbar schlechtes Verhalten zeigten. Bohrer in dieser "Leistungsklasse" wirst Du heute nirgendwo mehr finden!

Fazit: Es hat in Bezug auf die Legierungen im Laufe der Zeit teilweise ganz klar signifikante Veränderungen gegeben.

Bei nächster Gelegenheit kann ich Dir mal ein Foto von einer Funkenprobe schießen. Ich denke, das sollte Dich dann überzeugen...

Was Dein "Selbstzitat"  in Bezug auf die Historie von HSS betrifft, möchte ich Dich bitten, einen Blick auf die nachstehenden Bilder zu werfen. Aufgenommen aus dem Buch "Fachkunde für metallverarbeitende Berufe" aus dem Europa-Lehrmittel-Verlag, Auflage aus den frühen 50er Jahren. Diese Fachbuchreihe dürfte zu einer der bekanntesten Quellen gehören. Dort wird im Text zu jener Zeit noch ganz klar zwischen SS- und HSS - Stahl unterschieden...

In Westdeutschen Fachbüchern habe ich die Bezeichnung übrigens auch nicht gefunden

Oft ist eben auch gerade ältere Fachliteratur hilfreich. Aber auch in aktuellen Fachbüchern wird im Übrigen der heutige Begriff HSS umgangssprachlich verwendet. Falls gewünscht, kann ich Dir die entsprechenden Quellen nennen.

Gruß

Sebastian

Hss_1.jpg
Hss_2.jpg

Antworten Zuletzt bearbeitet am 08.02.2014 16:55.

Sebastian

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Re: Bohrer Testen

von Sebastian am 06.02.2014 10:16

Hallo Lenni,

wenn es sich bei den Bohrern um Vorkriegsware handelt, dann sind die Teile vermutlich aus SS-, anstatt HSS-Stahl. Dieser alte SS-Stahl (Schnellschnittstahl) ist im direkten Vergleich zu HSS natürlich nichts...

Grüße

Sebastian

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Sebastian

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Re: Bohrer Testen

von Sebastian am 06.02.2014 08:55

@ Oli

".....V2A und V4A gibts nimmer! Und da wir hier ja im Schmiedeforum sind und hier auch viel mit Werkstoffnummern rumgeschmissen wird empfehle ich als erstes: 1.430 bzw. 1.4307 als Ersatzbegriff für V2A und Va und was auch immer!....."


Mit Sicherheit meinst Du bei V2A die Werkstoff-Nr. 1.4301, und nicht 1.430, sowie bei V4A zuerst einmal die Nr. 1.4401. Davon abgesehen gibt es für die verschiedenen anderen Legierungen, welche aber ebenfalls unter die Kategorie V2A bzw. V4A fallen dementsprechend natürlich noch andere Werkstoffnummern, wie z.B. auch der von Dir erwähnte 1.4307, welcher in die Gruppe der V2A-Stähle gehört.

Wenn ich hier in München bei "Schrauben-Preisinger", welcher in Europa das größte Schraubenfachgeschäft darstellt, am Ladentisch bei dichtem Gedränge mit Werkstoffnummern anrücken würde, würden mir die Leute dort allerdings was erzählen! Die Prägung auf den Schraubenköpfen ist zunächst einmal, was die Legierung betrifft, A2 oder A4....
Auf dem Lieferschein von meinem Stahllieferanten steht immer noch St 37. Das ist natürlich heute von der Bezeichnung nicht mehr aktuell, aber manche altbewährten Begriffe halten sich, ich möchte mal sagen charmanterweise, ganz entgegen den Vorstellungen von den "EU-Normfritzen" doch deutlich länger, als denen recht war. Zumindest ist für mich die Werkstoffbezeichnung damit noch eindeutig.

@ Lenni

Billige Bohrer aus z.B. dem Baumarkt unterscheiden sich vor allem in der Standzeit deutlichst von Qualitätsware. Ein Schnelltest ist von daher schwierig. Am besten gleich gute Ware kaufen, dann entwickelt sich auch das richtige Gefühl für gutes Werkzeug. Aber zumindest bekommst Du bei Billigbohrern eine gute Routine (falls die Teile nicht schon beim geringsten Widerstand abgerissen sind), was das Schleifen betrifft

Grüße

Sebastian

Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.02.2014 09:13.

Sebastian

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Re: Fundamentplanung und Ausführung für Reiter 50kg

von Sebastian am 03.02.2014 12:51

Hallo Peter,

mich würde interessieren, was hat die Berechnung incl. der Sylomerplatten bei Sahlberg gekostet hat...

Für so eine relativ kleine Grundfläche ist das Gewicht von dem Fundament ja doch ganz ordentlich! Ich hoffe, Du kannst ab jetzt im Hinblick auf Deine Nachbarn entspannter mit dem Hammer arbeiten !

Grüße

Sebastian

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Sebastian

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Re: Söderfors Amboss

von Sebastian am 03.02.2014 12:25

@ Florian

Mir hat mal ein alter Schmied erzählt das die horizontalen Löcher unter den Hörner seien um Fett zum spalten und lochen rein zu machen, mach das seither immer so, wirklich praktisch.


Hier noch ein Bild, welches Ernst Refflinghaus bei der Arbeit zeigt. Wie Martin schon erwähnt hat, dienen die Vierkantlöcher unter den Hörnern zum Einkeilen der Stangen, mit denen der Amboß bei der Bearbeitung gehandhabt wird..

Grüße

Sebastian

Refflinghaus_2.jpgRefflinghaus_1.jpg

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Sebastian

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Re: Welche Dämmung für Lufthammerfundament?

von Sebastian am 28.01.2014 21:57

Frag doch mal Mirko hier aus dem Forum. Er kann Dir mit seinen Erfahrungen im Fundamentbauart mit absoluter Sicherheit weiterhelfen......
Übrigens ein sehr schöner Hammer! Steht der auf diesem Foto eigentlich gerade bei Paul Wirz?

Grüße!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 28.01.2014 22:00.

Sebastian

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Re: Unkrauthacke aus C60 (mit Video)

von Sebastian am 27.01.2014 20:35

Hallo zusammen!

Zuerst einmal meine Hochachtung vor Daniel und Willi! Eure Leidenschaft für die Schmiederei beeindruckt mich immer wieder, ebenso auch die Ergebnisse! Was die Hacke an sich betrifft, gefällt mir formal die Version von Willi durch den Übergang als Steg in das Blatt etwas besser...
Technisch ist so eine verstählte Arbeit für mich auch edler.

@ Willi

In dem Buch "Die Kunstschlosserei" von Max Metzger (gab es bis vor ein paar Jahren als Reprint einer Ausgabe aus den 20er Jahren, leider mittlerweile nur noch im Antiquariat erhältlich) sieht man sehr schön, wie man früher einseitig Gesenke verstählt hat. Mit dem Meißel wurden aus dem Untergrund kleine Dorne abgespalten, auf die der Werkzeugstahl dann warm geschlagen wurde. Dadurch haben sich die beiden Materialien verkrallt. Anschließend wurde das Ganze im Feuer verschweißt...

Grüße

Sebastian

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.01.2014 20:41.

Sebastian

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Re: Lackleinöl Tungöl Tungöl usw.

von Sebastian am 24.01.2014 21:41

Interessant! Hier unterscheiden sich die Produktbeschreibungen und das Sicherheitsdatenblatt in der Tat erheblich!

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Sebastian

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Re: Lackleinöl Tungöl Tungöl usw.

von Sebastian am 24.01.2014 09:01

Hallo Martin,

".....Z.b. Tungöl (chinesisches Holzöl, oft auch nur Holzöl) ist giftig, trocknet ansonsten ähnlich wie Leinöl...."

Laut Sicherheitsdatenblatt gibt es bei der Einnahme von Tungöl keinen Hinweis darauf, daß es giftig sein soll. Es gilt lediglich als ungenießbar (siehe nachstehender Link).


http://www.mehr-als-werkzeug.de/medias/sys_master/705283-705286_01_M_WE_D_de.pdf


Grüße

Sebastian

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