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WiCon

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Re: Des Schmiedes Lederkappe.........

von WiCon am 02.12.2014 21:22

Hallo Pit,

Dein Schnittmuster ergibt zusamengesetzt eine Kegelspitze. Ist das so richtig, oder müssten die geraden Seiten nicht auch konvex sein, um mehr oder weniger eine Halbkugel zu formen?

Grüße Willy 

Das kann man so machen, muss man aber nicht.

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Re: Werkzeugstahl aber welcher?

von WiCon am 15.11.2014 03:10

Das Problem bei den Warmarbeitsstählen ist, die Schlagfläche weich zu behalten. Wie gesagt, beide sind Lufthärter, und wenn du dir das Datenblatt vom 1.2367 anguckst: der braucht schon eine etwas speziellere Wärmebehandlung.

LKW Blattfeder geht auch, das Problem ist eher das passende Format. Jetzt hast du eine passende Blattfeder, eventuell sogar deine Guiolltine um dieses Format herumgebaut, aber in zwei Jahren brauchst du ein neues Gesenk. Blattfeder..., verbraucht. Und nun? C45 bekommst du immer in Standardabmessungen. Welcher C45 ist völlig egal. In der Anwendung wirst du keinen Unterschied feststellen können.

Meine Überlegung geht dahin, in den sauren Apfel "Kosten" zu beissen und präziflach zu nehmen. Din 10058 sagt Dickentoleranz für Flachstahl +-0,75, Breitentoleranz +-1. Das ist mir eigentlich schon zu viel. Also, was tun? Kleinstmaß nehmen und im Zweifelsfall schleifen oder faul sein?

Grüße Willy

Faulheit ist der Humus großen Geistes

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.11.2014 03:15.

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Re: Werkzeugstahl aber welcher?

von WiCon am 14.11.2014 21:10

Nachschlag: Mein Plan sieht die vordere Platte oben abschraubbar vor. Damit kann ich auch breitere Gesenke einsetzen, solange nur die Führung durch den Schlitz passt. Also zum Beispiel um Hohlkehlen in Schwertklingen zu schmieden.

Viel Spaß

Willy 

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Re: Werkzeugstahl aber welcher?

von WiCon am 14.11.2014 13:04

Ich halte beide Stähle für relativ ungeeignet. Beide härten schon an Luft! Die Chance, dass die Schlagfläche auch hart wird, ist also sehr hoch, beim 1.2367 fast unvermeidlich. Also vorsichtshalber nur mit einem weichen Hammer schlagen.

Die meisten Ambosswerkzeuge sind aus einfachem C45. Den werde ich auch für meine GiP (Guiolltine in Planung) nehmen. Vorteile: Billig, einfach beschaffbar, einfache Wärmebehandlung. 

Grüße Willy 

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Re: Mein Vierkantloch ist rund

von WiCon am 10.11.2014 12:24

Mein Taschenamboss (20kg) hat das gleiche Problem: Rundes Vierkantloch. Feile habe ich versucht, keine Chance. Deshalb der Tip mit dem Dremel. Du wirst wahrscheinlich einige Schleifstifte verbrauchen. Habe ich jedenfalls. Als Warmschrot nehme ich ein Scharriereisen (von Krenzer), Kopf abgeschnitten, Rest in Form geflext, sodass er flächig auf dem Amboss aufliegt (Radius am Übergang vom Schaft muss weg) und gut ist. Material ist C45, funktioniert einwandfrei.

Grüße Willy 

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Re: Mein Vierkantloch ist rund

von WiCon am 10.11.2014 08:13

Moin Bernhard,

Nimm vorher einen Dremel und schleife das "Vierkantloch" möglichst vierkantig aus. Jedes bisschen hilft als Verdrehsicherung.

Grüße Willy 

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Re: Eine Mini-Schmiede mit Schraubstockamboss?

von WiCon am 20.10.2014 00:41

Einspruch, euer Ehren, aber du erhöhst die Masse eines Ambosses nicht, außer du schlaubst oder schweißt ihn auf einem massiven Stahlklotz fest - und zwar richtig fest. Verkeilen geht natürlich auch - siehe Lufthammer. Ansonsten hast du immer zwei lose gekoppelte Massen. Mit einem guten Unterbau nutzt du also nur das Potenzial vom Amboss aus, und mit einem schlechten verschenkst du jede Menge. Wenn Oli von einem schlecht stehenden 200kg Amboss erzählt, nun, den kenne ich auch. Und ich muss sagen, dass ich lieber auf unserem 50kg Amboss schmiede: Der steht gut auf Bitumen und Buchenklotz.

Mit der Aussage, dass man mit gekauften Gasessen garantiert Schweißtemperatur erreicht wäre ich auch vorsichtig. Die meisten erreichen nämlich keine Schweißtemperatur - die mit 50mBar Regler mit Sicherheit nicht.

Im übrigen: Ein Freund von mir hat lange auf einem Vorschlaghammer Klingen geschmiedet ( mit Grill, Holzkohle und Fön ). Es geht, aber Freude kommt dabei nicht auf.

Nie zwei gehärtete Flächen aufeinander schlagen: Die Ambossbahn ist auch gehärtet. Zwischen Hammer und Ambossbahn (oder Vorschlaghammer) sollte sich auch immer ein Stück glühendes Eisen befinden.

Gas - oder Kohleesse: Kommt ganz darauf an: Schneidwerkzeuge schmieden (auch Damaszener Stahl), härten, Teile gleichmässig erwärmen: Gasesse. Teile gezielt erwärmen, Kunstschmiedearbeiten: Kohle. Bevor wieder Einwände kommen: Ja, es geht beides in beiden. Ich kann Damaszener Stahl mit der Kohleesse  machen, aber warum sollte ich. Ich kann auch Kunstschmiedearbeiten in der Gasesse machen (man kann ja gezielt abkühlen), aber warum sollte ich. Na gut, wenn ich Sonntags mit Kindern schmiede, und es kommt einer vorbei und will einen Meissel neu ausgeschmiedet und gehärtet haben, dann hole ich nicht erst die Gasesse heraus.

Nur noch'n paar Cent von

Willy 

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Re: Treffen im mittleren, südlichen Westen!!! ???

von WiCon am 18.10.2014 01:46

Hiermit drohe ich mein Erscheinen schon einmal an.

Bis denne

Willy 

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Re: Eine Mini-Schmiede mit Schraubstockamboss?

von WiCon am 18.10.2014 00:46

Ganz grobe Faustformel: Mindestens die 20fache Masse des schwersten Hammers, den du einzusetzen gedenkst - solange du auf der Amboßbahn bleibst. Gehst du auf' s Horn, verdopple die Masse (vom Amboss - nicht vom Hammer). Mein Taschenamboss hat 20kg, ist schön transportabel, und ich kann damit Kleinzeug schmieden. Aber 10mm rund ist schon grenzwertig!

Also: 35kg bis 50kg (besser) reichen, solange du gelegentlich und alleine schmiedest. Jedes kg mehr macht die Sache besser - aber die Transportabilität leidet.

Grüße Willy,

der ansonsten auch meint, dass ein Amboss nicht zu schwer sein kann. 

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Re: Welcher stahl ist es nun ???

von WiCon am 15.10.2014 00:40

Der Stahl ist erst einmal ein C45. C45 ist härtbar, ganz gleich was für Buchstaben oder Zahlen davor oder dahinter stehen.

Die nächste Angabe dahinter ist C. Dieses C steht für "Besondere Kaltumformbarkeit", heißt: ist vom Gefüge her besonders eingestellt um diese Verformbarkeit herzustellen.

Die nächste Angabe "+C" heißt, dass der Stahl kaltverfestigt ist. Er hat also eine höhere Streckgrenze als ein Stahl ohne "+C", wurde also wahrscheinlich kalt gewalzt oder kalt nachgezogen.

Der Stahl ist also ein 1.0503 mit besonderen Eigenschaften. Wahrscheinlich vom P und S Gehalt her eher ein 1.1191 (wg. Streckgrenze). Zum Hämmer schmieden ist der Stahl geeignet, wobei du das +C auf jeden Fall kaputtmachst (Stichwort: Spannungsarmglühen) und das C höchstwahrscheinlich (Stichwort: Normalglühen). Der Stahl hat also Eigenschaften, die du nicht brauchst, die aber auch nicht schaden.

Noch ein bisschen Literatur: Stahlbezeichnungen

Grüße Willy

p.s.: Vergüten heißt: Härten und hoch anlassen. Wenn ich also einen Vergütungsstahl härte und nur bei 200°C anlasse, was habe ich dann?

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