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Burgschmied...

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Erster Entwurf für mein erstes Puukko

von Burgschmied.Daniel am 06.09.2014 22:47




Hallo Kollegen,

 

mein letzter Beitrag handelte von einem Japanischen
Klingenschmiedehammer, den ich mit meinem finnischen Freund Topi geschmiedet
hatte. Er hat auch viele weitere Schmiedewerkzeuge und einiges an Wissen mit
nachhause genommen.

Im April ist es an der Zeit, dass ich ihn mal daheim besuche
und von ihm aus erster Hand die Kunst des Puukko Schmiedens und Bauens zu
erlernen.

Mir geht es dabei nicht darum ein 100% traditionelles Puukko
wie es z.B. in Kauhava hergestellt wird zu imitieren, sondern mehr meinen
persönlichen Geschmack und Bedarf zu treffen.

Zu dem Zwecke habe ich mir mal Gedanken darüber gemacht,
welches Design mir den gefallen würde. Ich würde das Messer hauptsächlich zum Zubereiten
von Essen, Angeln, Verarbeitung von Wildtieren, und leichte Schnitzarbeiten
verwenden. Im Falle eines Falles sollte es auch schwaches Batoning (z.B. beim
Feuerstarten im Notfall) aushalten.

Die Klinge soll knapp unter 120mm lang sein (sodass ich mir
über das Führen keine Gedanken machen muss) und aus 1.2519 oder 1.2516 Stahl (~61HRC)
bestehen. Sie soll am Griff 20mm hoch sein und sich von beiden Seiten leicht
verjüngen. Die Schneidkante soll sich bis kurz vor dem Ende nur leicht
verjüngen und dann eher abrupt, ähnlich wie bei einem Tanto (nur nicht so
extrem); Die entstehende runde Ecke finde ich praktisch zum Schnitzen und für
andere Arbeiten. Die Klinge soll am Anfang 3mm stark sein und sich zur Spitze
hin erst leicht und dann stärker verjüngen. Die Spitze sollte in der Lage sein
Fischhäute und Felle zu durchdringen. Ich möchte den klassischen finnischen Flachschliff
mit einem einzigen langen Winkel und kein Ricasso. Der Klingenquerschnitt soll
dabei rautenförmig sein. Der Erl sollte recht stark sein und durch den gesamten
Griff gehen und am Ende vernietet sein.

Der Griff sollte etwas länger als 100mm lang sein und vorne
und hinten mit zwei Silber-Weißgold Platten abschließen (wird wohl finanziell für
mich nicht umsetzbar, werde wohl eine günstigere Alternative wie Shiro Shibuichi wählen).
Dazwischen wechseln sich Mooreiche, Mammutelfenbein und finnisches Rentierhorn
hab.

Das Messer soll im Kontrast zwischen der silbrigen Klinge,
Champagnerfarbenem Weißgold (oder Shiro Shibuichi), schwarzer Mooreiche, weißem Elfenbein und braunem
Horn erscheinen.

Ich bin neugierig, was die erfahrenen Messermacher unter
euch zu dem Design zu sagen haben. Ich bin ein absoluter Neuling was
Messermachen an geht und würde gerne wissen, ob ich da irgendwelche No-Go´s
eingebaut habe und ob ich etwas signifikant verbessern könnte.

Beste Grüße, euer

- Daniel

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Re: Erste Schmiedearbeit - Pfeilspitzen

von Burgschmied.Daniel am 05.09.2014 22:05

Für Erstarbeiten echt vernünftige Spitzen!

Gruß
- Daniel 

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Re: Schmieden eines japanischen Klingenschmiedehammers (mit Video)

von Burgschmied.Daniel am 31.08.2014 13:28

Danke für die Antwort Klaus. Ein gewisses Risiko besteht wohl immer, selbst mit industriell gefertigten Werkzeugen. Oder mit Hilfshämmern, die an der Schlagfläche gar nicht gehärtet sind und einfach durch die konstante Belastung reißen. Auch Ambosse können gefährliche Splitter verschießen. Schaden kann es wohl nicht die Hämmer ein wenig anzulassen. Ich habe da auch in letzter Zeit keinen wirklich großen Unterschied mehr feststellen können zwischen dem Rückschlag und der Langlebigkeit angelassener und nicht angelassener Hämmer. Habe in letzter Zeit auch notgedrungen einige aus C55 und 42CrMo4 gemacht, die ich entsprechend anders behandeln musste. Ich werde mir sicher überlegen auch die Rounding Hämmer aus C45 wieder leicht anzulassen. Jeder der so einen Hammer von mir bekommen hat, hat aber den deutlichen Hinweis dazu bekommen, dass der Hammer nicht angelassen ist und man daher entsprechende Vorsicht walten lassen sollte, was das Schlagen auf andere gehärtete oder kalte Oberflächen angeht.

Wie gesagt, danke nochmal für deine Meinung/Erfahrung zu dem Thema.

 

Einen schönen Sonntag noch!
- Daniel

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Re: Schmieden eines japanischen Klingenschmiedehammers (mit Video)

von Burgschmied.Daniel am 31.07.2014 16:33

Das beste Mittel gegen Rost auf deinen Werkzeugen ist sie regelmäßig zu benutzen . Aber ansonsten öle ich meine Sachen bei schwarzer Hitze (ca. 300°C) entweder mit Erdnussöl oder Rapsöl ein, das gibt den Schmiedearbeiten einen schwarzen Überzug, der sehr rostabweisend ist. Außerdem schließe ich Werkzeuge die ich selten gebrauche, sowie die Wertvollen Elektrowerkzeuge in der Hütte ein. Du musst halt gerade, wenn du die Werkzeuge länger mal nicht verwendest etwas Öl drauf machen. Ansonsten ist leichter Flugrost nicht schlimm, der geht einfach durch den Gebrauch wieder weg.


Gruß
- Daniel 

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Re: Schmieden eines japanischen Klingenschmiedehammers (mit Video)

von Burgschmied.Daniel am 31.07.2014 00:40

Hallo Wolfgang,

C45 ist ein Randschichthärter, d.h. wenn du ihn abschreckst werden nur wenige mm gehärtet. Bei dünnen Querschnitten wie den Hörnen von Steckambossen und Hämmern mit schmaler Finne wie schwedischen Hämmern solltest du auf alle Fälle darauf achten, dass du sie zu mindest mal auf 180°C anlässt. Aber bei diesen Querschnitten wie dem im Video spielt das keine Rolle mehr, da solch ein Qerschnitt erstens eh nur sehr langsam abkühlt und zweitens auch nicht sehr tief härtet. Ein Freund von mir hat deshalb sogar mal mit dem Professor für Metallurgie an der Luftfahrtuniversität Amsterdam gesprochen und der hat selbiges gesagt. Ich hatte bisher nie Probleme mit meinen Hämmern und meinen Amboss beschädigen sie auch nicht.


Gruß
Daniel 

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Re: Schmieden eines japanischen Klingenschmiedehammers (mit Video)

von Burgschmied.Daniel am 30.07.2014 20:45

Hey Klaus, das ist auch genau der Grund, weshalb ich Rounding Hämmer sehr gerne verwende! 

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Re: Schmieden eines japanischen Klingenschmiedehammers (mit Video)

von Burgschmied.Daniel am 30.07.2014 18:44

Ja in irgend einem Winkel immer . Was ich meine ist, dass man damit die Klingengeometrie sehr schön heraus arbeiten kann, ohne dabei sein Handgelenk groß verränken zu müssen .

Und danke für das Lob! :)


Gruß
- Daniel 

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Schmieden eines japanischen Klingenschmiedehammers (mit Video)

von Burgschmied.Daniel am 30.07.2014 02:18

Hallo Kollegen!

 

Meinen finnischen Freund Topi haben ja viele von euch beim HAMMER IN kennen lernen dürfen. Er blieb danach noch eine ganze Woche bei mir und ich habe mit ihm natürlich so einiges geschmiedet. Unter anderem auch einen japanischen Schmiedehammer, der sich aufgrund der Form besonders zum schmieden der Kanten bei Klingen eignet, da er natürlicherweise in einem Winkel auftrifft. Das ganze haben wir natürlich auch auf Video aufgenommen!

Hier ein paar Bilder:

Ausgangsmaterial war ein 150mm langes Stück C45 mit einem Durchmesser von 45mm. Für das Auge habe ich es bei 50mm von einem Ende gemessen angekörnt.








Hier runde ich die Kanten des unteren Teils des Auges ab, sodass sie beim Einstielen den Stiel nicht so abschaben.



Der fertige Hammer.



Links Topi, rechts ich. Ich glaube wir waren da beide recht stolz auf die Früchte unserer Arbeit an diesem Tag (haben noch zwei Rounding Hämmer gemacht).




Und hier der Link zum Video: http://youtu.be/Xv3dPHneGI8

Ich hoffe Topi wird eine Menge Spaß mit seinem neuen Hammer haben und ich hoffe auch, dass der Beitrag euch Freude bereitet hat! ;)

Beste Grüße
- Daniel 

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Na wer steht denn da vor der Tür?

von Burgschmied.Daniel am 29.06.2014 00:07

Es ist der Willi!




Nach einer dreimonatigen Wanderung und einem Monat von Schmiede zu Schmiede hat er es sich nicht nehmen lassen auch mal für zwei Tage bei mir vorbei zu schauen. 

Er hat seine mittlerweile weitreichende Erfahrung im Steckamboss Schmieden mit mir geteilt, worüber ich sehr dankbar bin!












Im Gegenzug habe ich mit ihm einen Rounding Hammer (Gewicht ca. 1,5kg) gemacht

 

Es waren zwei tolle Tage und ich denke, dass wir beide was daraus mitgenommen haben. Dann mal bis zum HAMMER IN


- Daniel

Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.06.2014 00:09.

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Re: Handgeschmiedetes Besteck

von Burgschmied.Daniel am 10.06.2014 21:27

Hallo Lutz!

Danke für diese Informationen. Ich hatte mir schon gedacht, dass das hier alles nicht sehr authentisch ist. Habe daher vorsorglich schon mal darauf verzichtet einen Anspruch auf historische Präzision zu erheben ^___^.

 

Wie hat denn diese Griffangelkonstuktion ausgesehen? Ging der Erl durch den Griff und war hinten vernietet, oder was das was man neudeutsch "Full-Tang- Bauweise" nennen würde?

Mit dem Messer konnte ich ohne Druck auszuüben Tomaten in 2mm Scheiben schneiden und diese dann Problemlos mit der Gabel verspeisen. 

Ich habe das hier letztlich mehr aus Spaß an der Freude, als um irgend eine super funktionales Besteckset oder etwas für die 100% präzise Mittelalterdarstellung oder so herzustellen, gemacht. Also seht´s dem entsprechend sportlich. 

LG
- Daniel

Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.06.2014 21:32.
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