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PARX

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Re: Beche 80 Kg generalüberhohlt

von PARX am 05.02.2019 10:53

Hallo Effzwo,
vielen Dank, dass du für deinen Freund Horst den Hammer hier einstellst und so viele Informationen über den Zustand gibst.
Jedoch würde ich bezweifeln, dass der Hammer 80 kg Bärgewicht hat. Die Ziffern auf der gegossenen Maschinenplatte sind etwas irreführend, aber da die Kreise der "8" nicht geschlossen sind, würde ich dies als "3" lesen. Das stimmt auch mit meinen Unteragen zu den frühen Serien der Firma Bêché & Grohs überein. Dort wird ein L 1 Hammer mit Telegramm-Bezwichnung Albert und 30 kg Bärgewicht aufgeführt.
Vlt. könnt Ihr einmal eine Personenwage unter den Bär legen und das Gewicht wiegen. Es ist auch eher von Vorteil, wenn der Hammer "30kg" hätte, weil man für diesen keine BImschG-Genehmigung bräuchte und - wie du ja auch selbst berichtest - ein normaler Schmied mit einem solchen Hammer immer noch alles machen kann, was er will.
Viele Grüße!

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Re: Federhammer Ajax 1 (Hilfe und Fragen zur Anschaffung)

von PARX am 21.01.2019 21:13

Hallo Jan,

bei dem in Nordhorn angebotenen Federhammer handelt es sich um einen Ajax 1. Zu erkennen ist dies an den zwei Zustellschrauben an jeder Seite der Bärführung. Der Ajax 2 hat dort jeweils drei Schrauben. Die technischen Daten hast du ja schon der vom Moorschmied eingestellten Tabelle entnommen. Der Hammer kommt laut dieser auf ein Gesamtgewicht von 850-1.000 kg. Da ihm der vordere Schutzbügel fehlt, dürfte er aus den früheren Baujahren sein.

Der Hammer benötigt eine Antriebsleistung von gut 1-1,5 PS. Das mag noch mit einer Stromphase realisierbar sein, aber ich würde den Hammer insb. wegen des Anlaufstroms lieber an drei Phasen betreiben, auch wenn du jetzt noch ein Kabel legen musst.

Zum Fundament haben Lutz und Unsel schon alles gesagt. Insb. muss der Hammer etwas höher als das Chabotte stehen, so dass du auf jeden Fall ein Fundament bauen musst. Beachte, dass die Stellung des Gesenks nicht geändert werden kann und du bei diesem Hammer zum Arbeiten rechts von der Maschine stehen musst. Wichtig ist für die Steuerung der Ajax-Hämmer, dass der Antriebsriemen gut gewartet und eingestellt ist, da die Steuerung des Hammers über den Schlupf von Voll- und Leerscheibe erfolgt.

Die Ajax/Atlas- und nahezu baugleichen Lasco-Hämmer sind wohl die in Europa am meisten gebauten Federhämmer. Sie sind eben Vertreter von grundsolidem Maschinenbau und daher auch bei Maschinenliebhabern gesucht. Einige Damastschmiede haben die 30 kg Ajax 1-Version in ihrer Schmiede und sind damit hoch zufrieden. Also deine gewünschte Anwendung ist damit möglich.

Was den Preis angeht: Was ist der Hammer dir wert? Vor ein oder zwei Wochen wurde an der niederländischen Grenze ein Ajax 2 für 980 EUR angeboten. Das ist ein realistischer Preis gewesen. Einen Ajax 1 würde ich so auf 850 bis max. 1.000 EUR taxieren. Dazu wirst du noch in ein paar Dinge an dem Hammer investieren dürfen. Offensichtlich fehlt der Flachriemen (150-200 EUR) und bei dem Alter der Maschine sind die Federn möglicherweise ausgehärtet und werden bald brechen, wenn sie das nicht sogar (teilweise) schon sind.

Wenn es dieser Hammer nicht wird, dann wird es ein anderer. Lutz hat seinen UHF 50 vom VEB Kaltverformungsmasch.-Werk Karl-Marx-Stadt angepriesen, auf dem ich auch schon schmieden durfte. Eine sehr schöne Maschine! Die UHF 50 arbeiten nach dem gleichen Prinzip wie die Ajax-Hämmer und sind ebenfalls sehr robust. Nur musst du ggf. etwas weiter für einen solchen Hammer bis in die ehem. DDR fahren.

Glück Auf!

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Re: Lufthammer Mario Pensotti

von PARX am 07.01.2019 19:52

Hallo Benjamin,

 

Mario Pensotti hat seine "Ariete" (Widder) Lufthämmer in Italien mit den Bärgewichten von 35/70/100/125/180/350/500 kg gebaut. Es sticht ins Auge, dass die Konstruktion der Hämmern der von Bêché & Grohs aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg entspricht, da der Motorständer an die Maschine angegossen ist.

Ich schätze, dass dein Hammer entweder 35 oder 70 kg Bärgewicht hat. Genaueres könnte man sagen, wenn du ein paar Eckdaten herausmessen würdest. Denn dann könnte man bei den vergleichbaren Bêché-Maschinen nachsehen, welchem Hammer deinem entspricht. Miss mal den größten Bärhub, die Breite des Hammers, lies einmal die Leistung von dem Elektromotor ab und berechne anhand der Drehzahl vom Motor und dem Übersetzungsverhältnis des Antriebs, mit welcher Kadenz der Hammer schlägt.

Auch wenn die Pensottis in Italien verbreitet sind, in Deutschland sind sie selten, was sie für einen Schmied, der damit arbeiten will, von Nachteil ist, weil eben die technische Dokumentation nicht verfügbar ist. Hinzu kommt, dass der Hammer, wenn er exakt auf der Bêché-Konstruktion in diesen Baujahren beruht, vermutlich am Arbeitskolben ein Gleit- statt Nadellager hat, was wenn das verschlissen und ggf. auch der Kolbenbolzen mit beeinträchtigt ist, ein größeres Reparaturunterfangen erfordert.

Außerdem hat dein Hammer das Achtkant-Chabotte, was bei der Montage eine gewisse Raumhöhe erfordert, da man den Hammer über das Chabotte heben muss.

Unter dem Strich würde ich sagen, dass der Hammer nicht mehr als 1.500,00-2.000,00 EUR wert ist.

Einen 200er Pensotti kann man hier bewundern. Eine schöne Hundelunge hat er ....

Glück Auf!

 

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Re: Der Neue

von PARX am 10.12.2018 21:33

Hallo,
um hier die Diskussionen um das Öl gleich am Anfang einzufangen: Der Hammer von Oli ist einer der Baureihe 45, der neue von Lutz einer der Baureihe 19. Das Funktionsprinzip ist zwar gleich, aber die Umsetzungen der Hubgetriebe unterscheiden sich ganz erheblich. So ist die Hubverstellung vom 19er Hammer rein mechanisch und das Öl muss nur die Schmierung sicher stellen. Bei Olis Hammer übernimmt das Öl auch noch hydraulische Funktionen im Hammer, so dass man beide Ölanforderungen nicht miteinander vergleichen kann.

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Re: Der Neue

von PARX am 25.11.2018 23:03

Hallo Lutz,

 

ganz herzlichen Glückwunsch zu deinem neuen alten Hammer. Es freut mich ganz besonders, dass wir für dich nun endlich einen PARX 19/2 gefunden haben. Der Hammer gehört in die Epoche der 1920er Jahre und passt damit genau in deine Schmiede.

Es zeigt auch, dass sich diese ganze Archivarbeit mit unseren Hämmern lohnt und es nicht unnütz ist, diese alten Zeichnungen alle aufzubewahren. Dadurch bekommt man dann auch immer mal wieder etwas aus der Schmiedeszene zugetragen. So auch in diesem Fall. Erst ist es ein Hinweis, wo ein alter Hammer steht und dann geht man der Information nach. Es bleibt spannend bis zum Schluss, ob man den Hammer auch wirklich erwerben kann. Es freut mich, dass du das Durchhaltevermögen behalten und auf die richtige Chance gewartet hast, die jetzt eben da war. Ich habe ja immer gesagt, irgendwann taucht der richtige Hammer auf!

Nun aber zu dem Hammer. Es ist ein PARX 19/2 mit 40 kg Bärgewicht und er trägt die Fabriknummer 609. Er wurde Ende 1927/Anfang 1928 an die Firma Geb. Theisen in Nürnberg geliefert. Diese Firma war ein Maschinenhändler, der insg. zwei Hämmer vom Typ 19/2 erhalten hat. Von dort aus ist er vermutlich in die Schmiede verkauft worden, aus deren Nachlass der Hammer nun in die Hacheschmiede umgesiedelt wurde.

Ich hoffe, dass sich der Verschleiß der letzten 90 Jahren in Grenzen hält und der Hammer ohne großen Reparaturarbeiten wieder in Gang kommt. Die bisherigen Bilder sehen gut aus und geben Anlass zu Hoffnung.

Glück Auf!

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Re: punziren anfang gemacht

von PARX am 03.11.2018 14:19

Hallo Torsten,
eine klasse Arbeit. Ich wünschte ich würde mit meinen beiden Händen das nur halb so gut hinbekommen, wie du im Moment mit einer Hand!
Glück Auf!

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Re: mein erster Federhammer

von PARX am 27.10.2018 21:32

Herzlichen Glückwunsch und immer allzeit viel Spaß mit dem Hammer.
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Re: mein erster Federhammer

von PARX am 26.10.2018 22:56

Hallo Markus,
von den AJAX-Hämmern sind unter anderem bei Langenstein & Schemann in Coburg (LASCO) solche Maschinen nahezu baugleich in Lizenz gefertigt worden. Hier im Forum gibt es einige LASCO-Besitzer, die auch über die Bau- und Bedienungsanleitung verfügen. Darin befindet sich auch ein Fundamentplan. Der Baumstumpf ist in das Betonfundament etwas eingelassen.
Das Betonfundament (Stahlbeton mind. C20/25) dürfte gut 700-800mm in den Boden gehen. Als Untergrenze solltest du ca. das 50fache des Bärgewichts als Fundamentmasse erreichen. Den Rest kannst du dir damit ausrechnen. Hier im Forum gibt es einige Beitragsbäume über den Fundamentbau, insb. was die Entkoppelung zu dem Boden betrifft. Es hängt natürlich von deinen Begebenheiten ab, welchen Aufwand du zu treiben hast.
Wie Torsten schon richtig geschrieben hat: Gesenke sind nicht ganz ungefährlich. Beim Stahl geht es bei C60 los – was anderes hatten sie bei der Konstruktion des Hammers noch nicht – und endet irgendwo bei einem Chrom/Molybdän/Nickel/Vanadium-Stahl wie z.B. der 1.2714. Kerbspannungen sind zu vermeiden und wenn man keine Erfahrung mit der Randschichthärtung hat, dann lässt man das sinnvollerweise einen Betrieb machen, der sich damit auskennt.
Das Schwungrad rechts sollte einen Höhenschlag haben, seitlich sollte es nicht wesentlich ausschlagen. Die Messuhr brauchst du aber nicht ansetzen, weil die Konstruktion eben doch recht robust und damit relativ viel Spiel ausgestattet ist.
Ein gescheiter Lufthammer in dieser Größe ist natürlich toll, hat aber auch seinen Preis ... Wenn die AJAX-Hämmer gut eingestellt sind, dann lassen sie sich gut steuern und mit etwas Übung wirst du die Maschine gut beherrschen.
In der Axtschmiede Müller in Österreich ziehen sie die Axtblätter immer noch mit einem AJAX 3 aus. In diesem Video kannst du sehen, wie gut das geht.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.10.2018 23:00.

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Re: mein erster Federhammer

von PARX am 25.10.2018 22:57

Hallo Markus,


also die Atlas/AJAX-Federhämmer sind urstabiler alter deutscher/österreichischer Maschinenbau. Nicht umsonst wurden die Hämmer über Jahrzehnte zu zehntausenden gebaut. Der von dir ins Auge gefasste Hammer von ist von Andritz und dürfte daher neueren Datums aus der Nachkriegszeit sein. Die Mechanik und der Maschinenständer aus Guss ist nicht zu vergleichen mit moderneren Schweißkonstruktionen. Zudem hat die Maschine auch eine gewisse Formschönheit. Daher solltest du dir den Hammer irgendwie sichern, wenn es geht. Er ist so robust, dass du ihn vererben kannst.
Auf was du dich einstellen musst: Der AJAX 2 mit 60 kg Bär braucht eine Stellfläche 1700 cm in der Länge und gut 800 cm in der Breite. Das Gewicht des kompletten Hammers kommt auf 1.880 kg. Der Bär hat eine ordentliche Hubhöhe von 220 mm und damit sollte er gut 60 mm Vierkanteisen noch vorteilhaft schmieden. Er braucht aber auch gut 2-3 PS Antriebsleistung.
Welche Schwungscheibe soll das Malheur haben? Beachte, dass die rechte Schwungscheibe - da wo die Bremse ist - konstruktionsbedingt eine Unwucht hat. So soll sicher gestellt werden, dass der Hammer offen, also mit dem Bär oben, stehen bleibt.
Hämmer ab dieser Größe brauchen leider ein festes Fundament. Zudem benötigen die AJAX Hämmer einen eingelassenen Baumstumpf unter dem Chabotte, was mobil nicht umsetzbar ist. Zudem käme eine mobile Lösung auf gut 4 Tonnen Gesamtgewicht, was mit einem Hubwagen nicht mehr verfahrbar ist.
Was den Preis angeht, kann man nicht viel sagen. Das bestimmen Angebot und Nachfrage, bzw. die Situation, in der der Hammer verkauft werden soll. Aber bei Willhaben.at stehen ja zur Zeit noch weitere AJAX-Hämmer drin. An diesen Preisen kannst du dich orientieren. Meist werde Federhämmer aber nicht zu dem Angebotspreis verkauft.

Ob man als Hobbist einen 60 kg Federhammer braucht? Natürlich nicht. Für die meisten Schmiedestücke reicht ein 20 kg Maschinenhammer locker aus. Aber der größere Hammer ist Luxus und bei dir eben verfügbar. Um die Gesenke würde ich mir großen Gedanken machen. Es ist hier wohl ein Kombigesenk drauf, dass die meisten Anwendungsfälle abdeckt. Außerdem hast du eine Fräsmaschine und damit wirst du die Zinkung der Schwalbenschwänze schon hinbekommen.
Also Glück Auf!

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Re: Sehr günstiger Lufthammer bei Ebay Kleinanzeigen

von PARX am 21.10.2018 20:56

Hallo Sebastian,
herzlichen Glückwunsch zum Neuerwerb. Bei den Hartenfels Lufthämmern handelt es sich um eine Konstruktion der ersten Generation. Wenn die Maschinen nicht läuft, wirst du mit einigen Problemen zu kämpfen haben, die bei neueren Lufthämmern besser gelöst sind.
Paulunder hat hier und hier schon zwei der Probleme der Hartenfels Hämmer abgearbeitet.
Viel Erfolg mit dem Hammer!
Glück Auf!

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