Federstahl bricht, wo liegt der Fehler?
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Federstahl bricht, wo liegt der Fehler?
von Groffschmitt am 14.07.2015 19:04Hallo Forum,
was habe ich falsch gemacht? Wollte aus einer Spiralfeder vom PKW eine Zange schmieden. Nach dem Abwickeln brach bereits nach wenigen Schlägen beim ausschmieden ein Stück ab. Zu heiß war das Ganze meiner Meinung nach nicht. Was habe ich falsch gemacht? Bin für jeden Tipp dankbar, denn ich möchte nicht meinen Vorrat Federstahl mit Fehlversuchen aufbrauchen.
Vielen Dank für eure Hilfe!
Gruß aus Kiel vom
Groffschmitt
Re: Federstahl bricht, wo liegt der Fehler?
von noobrider am 14.07.2015 19:21Wenn er bricht gibt es eigentlich erstmal "nur" zwei Erklärungen:
1. zu warm
2. zu kalt
Im ersten Fall hast du die Stelle verbrannt und es entsteht eine sollbruchstelle.
Im zweiten Fall ist der Stahl eventuell an der Luft schon gehärtert bzw. härter geworden und auch hier entsteht eine Sollbruchstelle.
Da du ersteres selber ausschließt, eventuell ein Tipp um zweiteres zu vermeiden:
Bei Federstählen, höheren C-Stählen und Werkzeugstählen nicht zuschlagen wenn die Temperatur nah an Kirschrot oder drunter ist. (so zumindest meine eigene Erfahrung)
Grüße Kai
(wie unhöflich, dass ich den Gruß erst vergessen habe)
Hacheschmied
Gelöschter Benutzer
Re: Federstahl bricht, wo liegt der Fehler?
von Hacheschmied am 14.07.2015 19:36Hallo,
ich schließe mich meinem Noobrider an... Beides wäre möglich es gibt aber noch variante 3
Diese wäre: Die Federn wurden ja meist aus einem bestimmten Grund aus dem Auto ausgebaut. Meist sind ja die Stoßdämpfer kaputt wenn sie ausgebaut werden. vielleicht lag hier auch ein Haarriß vor der sich dann entwickelt hat beim Schmieden
(ich tendiere aber auch eher zu variante 2).
Re: Federstahl bricht, wo liegt der Fehler?
von Groffschmitt am 14.07.2015 21:05Vielen Dank schon mal für ide Rückmeldungen! Ich werde es dann mal etwas "wärmer" versuchen.
Ist der Federstahl denn grundsätzlich für Zangen geeigenet?
Gruß vom
Groffschmitt
Re: Federstahl bricht, wo liegt der Fehler?
von Felix_D. am 14.07.2015 21:20Ferderstahl ist fast ein wenig "zu gut" für Zangen. Halten tut er sicher aber simpler Baustahl reicht im Normalfall auch und ist um Welten leichter zu schmieden was man vorallem beim ausziehen vom Griff merkt. Hinzu kommt noch das Federstahl eben von der Temperaturführung heikler ist.
Gruß FELIX
Re: Federstahl bricht, wo liegt der Fehler?
von Crantius am 14.07.2015 23:13Baustahl verschleißt halt schneller und biegt sich eher, dann muss die Zange eben schwerer ausfallen.
Die Zangen von Angele sind übrigens aus C35 oder 50CrMo4 bzw. C45 (Hofi) oder 31CrV3 (Habermann). Nur so zum Vergleich.
Robert
Gelöschter Benutzer
Re: Federstahl bricht, wo liegt der Fehler?
von Robert am 15.07.2015 08:33"...Ist der Federstahl denn grundsätzlich für Zangen geeigenet? ..."
Ja.
Die eigentliche Frage ist, was ist für dich sinnvoll und was sind deine Möglichkeiten.
Eine PKW-Feder hat einen relativen geringen Querschnitt und somit beschränkt sich die Herstellung auf kleine Zangen. (man kann auch stauchen, aber das ist mühselig (bis sehr mühselig)) Sinnvoll aus meiner Sicht ist die Herstellung von grossen Zangen (700 mm etc) aus Federstahl, da sie leichter sind als Zangen aus C35,... . Dafür braucht man aber eine LKW-Feder und einen Lufthammer.
Eine Gasesse vermeidet bei einer kleinen Unachsamtkeit Kollateralschaden.
MfG
Robert
Klaeus
Gelöschter Benutzer
Re: Federstahl bricht, wo liegt der Fehler?
von Klaeus am 15.07.2015 09:21Naja, ich würde sagen das Zangen mit gleicher Geometrie und Größe auch gleich schwer sind. Ich habe viele Zangen aus Baustahl, Federstahl und mittlerweile auch C35. Den C35 benutze ich eigendlich nur weil ich ihn in geeigneten Querschnitten habe. Unterschiede stelle ich fast nicht fest, außer das Baustahlzangen was das Kühlen betrifft am sorglosden sind. Ich schmiede Zangen auch nichtmehr aus einem Stück sondern setze bereits geeignete Schenkel an. Da macht C35 und Federstahl beim Feuerschweißen etwas Zicken. Deshalb schweiße ich mittlerweile immer Elektrisch und überschmiede anschließend. Ich bin aber überzeugt das für einfache Arbeiten die nicht direkt an den Gesenken eines Maschinenhammer ausgeführt werden auch von Baustahlzangen ausreichend gut erledigt werden. Gute Geometrie vorausgesetzt.
Robert
Gelöschter Benutzer
Re: Federstahl bricht, wo liegt der Fehler?
von Robert am 15.07.2015 13:14Ja und Nein. Bei kleinen Zangen bin ich mit dir einverstanden, dass bei gleicher Geometrie und GröSe sie gleich schwer sind. Bei grossen Zangen aus Federstahl spare ich Gewicht ein bei den Schenkeln und am Maul. Das funktioniert natürlich nicht bei jedem Zangentyp: Gewicht am Maul kann ich bei einer Rollzange nicht reduzieren
Dies gilt nur in Betracht auf Standardzangen. Wenn man jetzt von Hofi, Habermann, ... - Zangen ausgeht macht das Ganze natürlich keinen Sinn mehr.
MfG
Robert
Re: Federstahl bricht, wo liegt der Fehler?
von Felix_D. am 15.07.2015 16:56wer gerne dickeren Federstahl hätte muss nur bei Firmen nachfragen die etwas mit Zügen zu tun haben: Dort hab ich Federn (Drehstabfedern) mit 50mm Durchmesser bekommen. Wem das für seine Zange nicht reicht der hat amdere Probleme.Gruß FELIX