mein erster Federhammer
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Re: mein erster Federhammer
von Seilon am 29.10.2018 16:42Hallo Leute,
könnt ihr mir bitte das Gesamtgewicht des andritz gr.2 Federhammers verraten oder ziemlich genau abschätzen :)
Wie schwer wird der Federhammer ohne Maschinenamboss sein?
Wie schwer wird das rohe Maschinengestell des Federhammers ohne Feder, Bär, E-Motor sein?
Es geht um den Transport. Ich würde es gerne mit meinem Frontlader auf den Anhänger heben.
Mfg Seilon
Re: mein erster Federhammer
von Stahlbauer am 29.10.2018 19:58Grüße....
Re: mein erster Federhammer
von Seilon am 29.10.2018 20:31Der Verkäufe meinte etwas von 2,5t Gesamtgewicht ist sich aber nicht sicher.
Mfg Seilon
Re: mein erster Federhammer
von supradur am 29.10.2018 22:23Moin
Also ein Lasco Größe 2 bringt 2,3 Tonnen auf die Waage.
Wenn du nach Lasco Federhammer Googles findest du eine Tabelle mit den verschiedenen Modellen!
Gruß Nils
Re: mein erster Federhammer
von helix am 31.10.2018 09:33Da ich selbst das gleiche Modell in nahezu identischer Ausstattung besitze, kann ich zum Gewicht der Einzelkomponenten zumindest ungefähre Angaben machen. Komplett montiert, dürfte die Maschine etwa die bereits kolportierten 1800-1900kg auf die Waage bringen, da sie mit meinem Palettenhubwagen noch problemlos zu bewegen ist. 200kg mehr – soviel wiegt meine Fräsmaschine – führen hier bereits zur Überlastung der Hydraulik. Die Schabotte müsste nach meinen überschlagsmäßigen Berechnungen mit etwa 500-600kg zu bewerten sein, der Motor, je nach Baugröße und Typ, mit ca. 50-60kg. Somit bleiben noch die beiden Schwungscheiben, das Federpaket und der Bär, die zusammen mit dem Grundkörper die verbleibenden 1200-1300kg ausmachen. Ob es sich tatsächlich lohnt, diese Elemente bereits beim Verkäufer zu demontieren, muss Seilon wohl für sich selbst entscheiden. Vorsicht ist allerdings in jedem Fall beim Verladen angebracht, da sowohl die Riemen- als auch die Bremsscheibe unten über die Grundplatte hinausragen.
Re: mein erster Federhammer
von Seilon am 31.10.2018 12:43Hallo helix,
vielen Dank für deine äußerst hilfreiche Antwort.
Beim Maschinenamboss komme ich laut Berechnung auf ziemlich genau 700kg.
Wenn wir nun als Gesamtgewicht 1900kg annehmen und davon den Amboss abziehen ist davon auszugehen, dass die restliche Maschine nur mehr 1200kg wiegt.
Perfekt, weil mein Frontlader die 1200kg garantiert schafft.
Wenn wirklich nötig kann immer noch der Bär, Federpaket und E-Motor abgebaut werden.
Die beiden Scheiben würde ich nur ungern abmontieren.
Mfg Seilon
Re: mein erster Federhammer
von helix am 31.10.2018 22:10Freut mich, dass ich helfen konnte. Es ist immer wieder schön zu sehen, dass alte Maschinen als Zeugen vergangener Epochen der Industriegeschichte nicht bloß verschrottet und eingeschmolzen, sondern von Liebhabern instandgesetzt, erhalten und im Sinne ihres ursprünglichen Einsatzzwecks weiterbetrieben werden. Ich wünsche ich Dir viel Freude bei der Arbeit mit Deinem neu erworbenen Federhammer und für die kommenden Tage Erfolg beim Verladen, dem Transport und der Aufstelllung in Deiner Werkstatt.
Ein technisches Detail, auf das ich noch – unter der Voraussetzung, dass ich damit niemanden allzu sehr langweile – zu sprechen kommen möchte und das den Andritz aus konstruktiver Sicht über einen reinen Ajax-Lizenznachbau erhebt, ist der Antriebsmechanismus. Bitte entschuldigt den Staub und das verschmierte Fett auf dem angehängten Foto – die Restaurierung meines Federhammers schiebe ich schon Jahre vor mir her. Nichtsdestotrotz zeigt die Darstellung sehr anschaulich, wie die Kraftübertragung zwischen Keilriemenscheibe und Exzenterscheibe gelöst ist. Ähnlich wie bei einer Trommelbremse werden die vier sternförmig angeordneten Kupplungsbeläge durch Pedalbetätigung von innen an die Riemenscheibe gepresst und leiten somit das Drehmoment des Antriebsmotors in die innenliegende, mit dem Exzenter verbundene Kupplungsscheibe ein.
Ob dieses Funktionsprinzip auch von anderen Herstellern eingesetzt wurde, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Möglicherweise gibt es hier im Forum jemanden mit mehr Erfahrung auf diesem Gebiet, der sich zu dieser Frage äußern möchte.
MfG, Philipp
Re: mein erster Federhammer
von Seilon am 04.11.2018 11:17neues Update zu meinem Federhammer.
Gestern konnte ich ihn endlich abholen. Nachdem mir die Geschichten und Mythen um so manchen Stapler, Hecklader oder Frontlader in der Ortschaft des Verkäufers zu blöd wurden, hing ich mir meinen eigenen Frontlader auf den Traktor und machte mich auf einen Halbtagesausflug. Die Hinfahrt dauerte etwa 1h5min und die Rückfahrt etwa 1h20min.
Endlich am Ziel angekommen musste zu Beginn der Anhänger ordentlich abgestellt werden und vor allem in die richtige Richtung für die Abfahrt. Dies führte bereits zum ersten „Fastherzinfarkt", da das Gelände sehr steil und uneben war.
Gut, als der Hänger dann endlich seinen richtigen und fest gesicherten Platz einnahm, ging es mit dem Verladen los. Zu Beginn wurde der Maschinenamboss auf der Ackerschiene befestigt und dient somit als Gegengewicht für die anschließende Verladung des Federhammers mit dem Frontlader.
Nun endlich war es soweit, der Federhammer war mit Gurten an den Frontlader befestigt und die Hydraulik begann den Gurt zu spannen. Der Traktor arbeitete dermaßen, dass sich die vorderen Reifen in der Höhe etwa 10cm eindrückten und die hinteren etwas aushoben. Was für ein Anblick für Maschinenbauer. Während dieser paar Sekunden hoffte ich innerlich so sehr, dass sich der Federhammer vom Boden abhebt und tatsächlich.
Die eine Seite des Federhammers hob sich in die Lüfte, als jedoch die zweite Seite dran war, war Schluss mit lustig. Die Hydraulik war nicht stark genug. Aber trotz des kleinen Rückschlags ließ ich mich nicht unterkriegen.
Was kann man nun tun? Am einfachsten und schnellsten konnte der E-Motor abgeschraubt werden. Anschließend wurde der Bär mit einem Spanngurt gesichert und das Federpaket abgenommen. Hier muss ich ein Lob an den Vorbesitzer aussprechen, es konnten alle Schrauben ohne Probleme gelöst werden, da sich ordentlich gefettet und gängig gemacht wurden.
Ein erneuter Versuch den Federhammer anzuheben folgte dann mit Erfolg.
Anschließend wurden noch Kleinteile wie Maschinenamboss ;), der 250kg Amboss, Keilriemen usw. verladen und gesichert.
Der Heimweg stellte keine Probleme dar.
Jetzt steht ein Neuanstrich der Maschine an und anschließend wird wohl oder übel ein vernünftiges Fundament nötig sein.
Mfg Seilon