Die Wahl des Schraubstocks
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Die Wahl des Schraubstocks
von Schneewolf am 02.10.2013 16:23Hallo Freunde
Für manche Arbeiten ist so ein Schraubstock ja entweder erforderlich oder einfach praktisch, deshalb halte ich schon länger Augen und Ohren offen, um mir einen Schmiedeschraubstock (Flaschenschraubstock) zuzulegen. Die sind aber meistens entweder nicht günstig oder nicht in meiner Nähe, was das Ganze wieder teuer macht.
Mir stellt sich jetzt die Frage, ob so ein Schmiedeschraubstock erforderlich ist oder ob auch ein industrieller Parallelschraubstock geeignet für Schmiedearbeiten ist.
Meine überlegungen dazu:
Der Parallelschraubstock ist in den meisten Fällen noch schwerer, als ein Flaschenschraubstock und Masse ist doch in der Regel fürs Schmieden ziemlich wichtig.
Laut Forum sind die oft gegossen und halten daher keine härteren Schläge aus. Woran erkenne ich ob ein Schraubstock gegossen ist oder sind nur die Baumarktteile gegossen?
Ein Flaschenschraubstock hat unter Umständen die breiteren Backen und steht stabiler durch den Senkrechten Standfuß.
Warum werden traditionell die Flaschenschraubstöcke benutzt?
Welche Vorteile bietet die Form?
Anregungen Meinungen und Anmerkungen sind gern gesehen...
Gruß Bene
Re: Die Wahl des Schraubstocks
von Metalltid am 02.10.2013 16:30Hallo !
Im Flaschenschrubstock werden Schläge ueber die hintere Backe in den Boden abgeleitet. Auf die Spindel geht kein Schlag. Beim Parallelschraubstock gehen e.v.t Schläge ueber die vordere,bewegliche Backe in die Spindel und in die Spindelbuchse.
Ein Maschinenbauschraubstock ist fuer so etwas nicht gebaut.Es schadet aber nichts,beides in der Werkstatt zu haben.
Bei richtiger Aufstellung zieht der Flaschenschraubstock besser.
Gruss
Wolfgang.
Re: Die Wahl des Schraubstocks
von paulooo am 02.10.2013 17:39Wenn du einen vernünftigen industrie Schraubstock sprich parallelschraubstock hast dann würde ich den nicht zum schmieden nehmen. Einmal wegen der form und kraftableitung und weil es einfach viel zu schade ist die dinger sind schweine teuer
Re: Die Wahl des Schraubstocks
von Schneewolf am 03.10.2013 01:02Moin
In meinem Fall bewegt sich die hintere Backe und die Kraft sollte die Achse eigentlich gar nicht belasten.
Ja die Dinger sind wohl Schweine teuer (Ich habe mein Modell im Internet nicht gefunden, nur vergleichbare etwas kleinere Produkte)
Ich hab mal ein Paar Bilder gemacht, damit ihr genau wisst wovon ich rede.
Das sind 2 Schraubstöcke der Marke "BOLEY" und wiegen beide knapp 50 kg.
Ich denke mal zum Feilen wirds wohl nichts besseres geben..
Gruß Bene
Re: Die Wahl des Schraubstocks
von Metalltid am 03.10.2013 07:22Hallo Schneewolf !
Ja,da gehen die Schläge in den Schraubstock und in die Fuehrung.Jedes Werkzeug fuer seinen Zweck.Ich stelle mir gerade vor,wie Du darin einen 30 Rundstahl stauchst...
Nette Werkzeuge uebrigens.
Gruss
W.F
Re: Die Wahl des Schraubstocks
von Sebastian am 03.10.2013 10:06Hallo Bene,
wie schon hier erwähnt, zieht der Flaschenschraubstock aufgrund seiner vertikal ausgerichteten Konstruktion nicht nur wesentlich besser, sondern ist durch seine geschmiedete Bauart auch noch unzerbrechlich. Da kannst Du auch mit einem schweren Vorschlaghammer Staucharbeiten durchführen, ohne daß das Werkzeug in die Knie geht. Deine hier abgebildeten schönen Parallelschraubstöcke sind aus Grauguss, und von daher bei schweren Staucharbeiten im höchsten Maße bruchgefährdet.
Grüße
Sebastian
Re: Die Wahl des Schraubstocks
von DerSchlosser am 03.10.2013 10:22Das ist wohl der Fall, aber es gibt auch "unzerbrechliche" geschmiedete Parallelschraubstöcke, z. B. von Brockhaus oder von Durlach, um hier nur 2 Hersteller zu nennen.
Gruß,
DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Klaeus
Gelöschter Benutzer
Re: Die Wahl des Schraubstocks
von Klaeus am 03.10.2013 10:53Ich glaube nicht dass die Schraubstöcke aus Grauguss sind. Viel warscheinlicher ist Stahlguss, ähnlich dem der bei Ambossen verwendet wird. Man kann solche Schraubstöcke auch schweißen - ohne Gusselektrode.
Ich als Hobbyschmied wäre auf einen Flaschenschraubstock nicht angewiesen. Die von mir ausgeführten Arbeiten beschränken sich auf kleine Werkstücke. Staucharbeiten von großen Werkstücken führe ich nie im Schraubstock aus.
Je mehr sich die Arbeitsweise in Richtung Profi verschiebt mag sich der Bedarf der Arbeiten im Schraubstock ändern, ziemlich sicher sogar. Dann machen oben genannte Argumente auch Sinn.
Im einfachen Hobbybereich würde ich sagen: Wenn du nen Flaschenschraubstock günstig bekommst nimm ihn. Prioritäten würde ich aber auf einen Profi Parallelschraubstock legen. Wenn du den nicht vergewaltigst wird er dich sehr sehr lange begleiten.
Re: Die Wahl des Schraubstocks
von Metalltid am 03.10.2013 11:13Hallo nochmal !
Was wuerdest Du denn fuer einen Flaschenschraubstock ausgeben wollen ?
Vielleicht hat ja jemand einen zum Verkauf.
Gruss
Wolfgang.
Re: Die Wahl des Schraubstocks
von Sebastian am 03.10.2013 12:54Hallo,
@ Schlosser
Die gibt es natürlich auch. Aber im Gegensatz zum Flaschenschraubstock eigenet sich der Parallelschraubstock durch die bereits geschilderten Gründen (unabhängig ob aus Grauguss oder geschmiedetem Stahl) bei weitem nicht so für Staucharbeiten, wie der Flaschenschraubstock.
@ Kläus
Das Foto habe ich aus dem Hoffmannkatalog herausgeknipst. Der Text (auch wenn er nur leider etwas unscharf ist) wird Dich sofort vom Gegenteil überzeugen .
@ Bene
Nachdem diese Flaschenschraubstöcke in der Regel absolut unverwüstlich sind, werde ich meine Reserveschraubstöcke in meinem Leben vermutlich nie brauchen. So einen Flaschenschraubstock kannst Du daher von mir gegen Selbstabholung geschenkt haben. Allerdings bin ich im Raum München.
Grüße
Sebastian