[Klingendicke vor dem Schleifen] "...He who would a good edge win...
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[Klingendicke vor dem Schleifen] "...He who would a good edge win...
von c.baum am 28.01.2019 07:21would forge it thick and grind it thin. ..."
Eine Faustregel aus dem angelsächsichen, die ich einem YT-Video entnommen habe. Heißt auf deutsch übersetzt: Wer eine gute Schneide haben will, muss sie dick schmieden und dünn schleifen. Hintergrund laut Youtuber unter anderen die Entkohlung bei zu langem Schmieden, und natürlich der Verzug von dünnen Schneiden bei Härten (nicht nur Messer, sondern auch Beile, Dechsel etc.). Bitte eure Meinungen dazu! Ich persönlich hab die besten Erfahrungen (also den kleinsten Verzug) mit San-Mai-Klingen, die ja erst nach dem Härten geschliffen werden. Freue mich auf rege Diskussion :)
Re: "...He who would a good edge win...
von Thorkell am 28.01.2019 08:36Moin!
Dick bzw dünn sind ja eher relative Begriffe.
Den Ansatz kann ich wohl nachvollziehen, würde ihn aber nicht komplett unterschreiben. Im Wesentlichen hängt das Ergebnis und das zugrundeliegende Problem mit der Feuerführung und der gezielten Steuerung der Wärme zusammen. Dickere Klingen verzeihen eher schlechte Feuerführung , bzw man kann die versaute Oberfläche durch Schleifen noch retten. Dünnere Klingen schmiede ich immer nur bei mittlerer Temperatur, und lasse sie keinen Moment länger im Feuer als nötig. Reduziert Entkohlung, gibt weniger Abbrand/Narben und keine Anschmelzungen ("Perlenbildung"). Ein moderat eingestelltes Gasfeuer ist dann meine Wahl, allein schon weil da die Verzunderung in der sauerstoffarmen Brennkammer sehr gering ist. Wenn es nicht so drauf ankommt oder eh noch viel geschliffen werden soll dann ist das (bis zu einem bestimmten Grad) zweitrangig.
Das ist aber nur meine ganz persönliche Erfahrung.
Und für mich liegt die Kunst beim Schmieden u.a.darin, die entgültige Form des Werkstücks so weit wie möglich mit dem Hammer rauszuarbeiten, das Schleifen also so gering wie möglich zu halten. Bei Damast mag das evtl nicht gehen bei vielen Werkzeugen sehr wohl.
Gruß Thorkell
Re: "...He who would a good edge win...
von c.baum am 28.01.2019 10:20Thorekell, ich gebe Dir teilweise recht. Sicherlich ist es auch mein Ansinnen, Dinge so nach wie möglich an die Endform ranzuschmieden. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass gewisse Querschnitt und/oder Werkstoffe das nicht zulassen (Verzug beim Härten). Mit anderen geht das wiederrum wunderbar. Insbesondere beim San-Mai habe ich hier die besten Erfahrungen gemacht. Klar, Damast muss geschliffen werden, damit erst das Muster sichtbar wird. Aber auch bei Äxten mir eingeschweißter Schneidlage halt ich es für optimal, die Schneide nicht zu dünn auszuschmieden, und dann zu schleifen. Sonst läufst du Gefahr, dass in der Schneide zu viel vom Baustahl beteiligt ist.
Das mit der Entkohlung betrifft sicherlich hauptsächlich die Verwendung von Kohlefeuern. Bei einer Gasesse kann ich die Flamme ja auf den Punkt einstellen, was zumindest dieses Argument aushebelt. Ist die Frage, wer so große Gasfeuer hat, dass er Äxte drin Schmieden kann.
Re: "...He who would a good edge win...
von Thorkell am 28.01.2019 11:23Hi Christian,
damit hast du deine Frage ja im Grunde schon selber beantwortet. Es hängt also von mehreren Faktoren ab, was mehr Sinn macht. Die Faustregel verliert damit zusehens ihre Allgemeingültigkeit.
Und meine Gasesse aus einer 11kg-Flasche hat eine Luke mit knapp 14cm Weite. Da erwärme ich problemlos Äxte drin.
Re: "...He who would a good edge win...
von Feuerkaefer am 28.01.2019 12:52Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
Hacheschmied
Gelöschter Benutzer
Re: "...He who would a good edge win...
von Hacheschmied am 28.01.2019 16:43Worschdsub
Gelöschter Benutzer
Re: "...He who would a good edge win...
von Worschdsub am 28.01.2019 18:19kunstschlos...
Gelöschter Benutzer
Re: "...He who would a good edge win...
von kunstschlossernussbach am 29.01.2019 12:28Re: "...He who would a good edge win...
von volker53 am 29.01.2019 18:18Du hast es exakt so beschrieben, wie es auch mir in der Anfangszeit ergangen ist. Der Stahl hat geglüht dann erst probierte ich die Zange anzusetzen und auf dem Amboss mußte ich erst überlegen was ich eigentlich wollte. Dann war das Eisen zu kalt und es wurde trotzdem draufgehämmert.
Aber um sowas halbwegs richig zu machen helfen Videos kaum. Besonders wenn einer dämlich grinsend allles im Zeitraffer zeigt am besten noch mit haarsträubender Musik unterlegt.
Dann doch lieber die Zeit nicht mit Videos vergeuden sonder lieber am Amboss üben. Fehlschläge gehören bei jedem Neuling auf allen Gebieten dazu. Nur sollte man dann nicht aufgeben, sonder sich Gedanken machen wie man es nächstes mal besser hinbekommt.
Sowas nennt sich Geduld.
Volker