Suche nach: "amboss"

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DL1LBN

67, Männlich

Beiträge: 354

Re: amputierter Amboss

von DL1LBN am 23.06.2021 18:49

Ich will ja nicht gehässig sein, aber ich hoffe doch, dass ihm das Horn auf die Füße gefallen ist, wenn ein Amboss so malträtiert wird.

Gruß   Christoph
 
 
Wasser trinkt der Vierbeiner, der Mensch findet Bier feiner.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 08.07.2021 20:53.

oldie

73, Männlich

Beiträge: 24

Re: amputierter Amboss

von oldie am 24.06.2021 11:34

wie kann man(n) nur so lieblos mit einem Amboss umgehen ???

Gruß
Bernhard

Man muß Gott danken, auch für einen Unterfranken.

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DerSchlosser

60, Männlich

Moderator

Beiträge: 1841

Re: amputierter Amboss

von DerSchlosser am 24.06.2021 18:19

Im Grunde müsste man mal eine Versuchsreihe durchführen, in dem man gezielt probiert, Ambosse nur durch Zuschlagen in ihre Einzelkomponenten zu zerlegen... vielleicht stellt sich ja ein Sammler in den Dienst der Wissenschaft!?

das ist überhaupt keine gute Idee, sondern das wäre Frevel In füheren Jahren, war ein Amboss soviel wert wie ein Haus!
So etwas zerschlägt man doch nicht mutwillig!
Gruß DerSchlosser

Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!

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DerSchlosser

60, Männlich

Moderator

Beiträge: 1841

Re: amputierter Amboss

von DerSchlosser am 25.06.2021 13:32

Ambosse werden ja immer absolut höchstpreisig eingeschätzt, aber irgendwie erscheint mir das oft nicht so haltbar. Hast Du da eine Quelle?


also eine Quelle für die Einschätzung der Preise von gebrauchten Ambossen sind auf jeden Fall die Preise für neue Ambosse. Schau doch mal bei Angele oder frag bei Refflinghaus nach, da wirst Du aber blass! guckst Du z.B. hier: Amboss 150 KG

Eine andere Sache sind Angebot und Nachfrage. Da kleinere Ambosse, so von 30 bis 100 KG, häufiger von Hobbyschmieden nachgefragt werden, sind sie im Verhältnis zu größeren teurer. So einen 250 oder 300 KG Koloss stellt sich doch kein Hobbyschmied in den Keller

 

Gruß DerSchlosser

Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 25.06.2021 13:49.

enter_your_...

34, Männlich

Beiträge: 186

Re: amputierter Amboss

von enter_your_name am 25.06.2021 16:47

Es geht dabei bestimmt nicht immer um "brauchen" sondern eher um "haben".

Das ist ja eben das Ding. Nur weil heute finanziell gut ausgestattete Sammler und Hobbyisten viel Geld für einen Amboss (oder hundert) ausgeben können, können wir ja nicht einfach den reellen Wert "fühlen".
Was den Wert eines Ambosses in früheren Zeiten angeht: ohne eine Quelle benennen zu können - Dir sind doch vielleicht auch schon mal Berechnungen begegnet die den Wert einer Rüstung im Mittelalter betreffen?! Ich vermute es verhält sich mit Ambossen ganz analog.

Aber das kann man doch nicht einfach gleichsetzen. Alleine die Zeit und die Arbeit, die in eine mittelalterliche Rüstung (verallgemeinern wir hier dann doch einmal) fließen, sind doch wesentlich umfangreicher, als beide Faktoren bei der Herstellung eines Ambosses. Deshalb ja meine Frage nach einer konkreten Quelle, vielleicht wird das ja irgendwo mal erwähnt.
"Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen." Arthur Schopenhauer

Na ja, jetzt schon.
also eine Quelle für die Einschätzung der Preise von gebrauchten Ambossen sind auf jeden Fall die Preise für neue Ambosse. Schau doch mal bei Angele oder frag bei Refflinghaus nach, da wirst Du aber blass! guckst Du z.B. hier: Amboss 150 KG

Klar, aber heute kostet ein Haus ja auch nicht nur 2500€. Ich hatte gehofft, dass Du vielleicht eine historische Quelle kennst, damit sich diese Einschätzungen endlich mal auf etwas stützen können. Die Vergangenheit lässt sich ja nicht mit der Gegenwart erklären, nur umgekehrt.
Wo man natürlich mal anfangen könnte, wäre bei Preislisten von Ambossherstellern aus dem 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Für alles ältere wird sich wahrscheinlich nie eine ausreichende Datenlage schaffen lassen, um vernünftige Aussagen treffen zu können.

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FaberFerrarius

-, Männlich

Beiträge: 115

Re: amputierter Amboss

von FaberFerrarius am 25.06.2021 22:10

Wenn Du den "reellen" Wert eines historischen Ambosses ermitteln möchtest: Nimm Dein historisches Wunschmodell und bitte einen Fachmann Dir ein Replikat herzustellen. Der Preis der dafür verlangt wird dürfte der "reellste" sein. Es handelt sich dann nicht um ein historisches Original mit "surrealem" Preisaufschlag.
Ein Handwerker benötigt ein funktionierendes Werkzeug. Dieses kann mit modernen Methoden relativ günstig neu hergestellt werden (2,5k€ ist doch preiswert?! - ich könnte jedenfalls nichts vergleichbares machen für das Geld - ist halt sehr relativ...). Dagegen sind die gebrauchten Ambosse ja dann sogar doch relativ billig?
Ein Sammler sieht eventuell den historischen Wert und die Besonderheiten des historischen Stücks. Möglicherweise wird die HandwerksKUNST geschätzt und führt zu relativ hohen Preisen. ...und die Preise für "Kunst" sind ja oft nicht "reell".
Ich kann bei dem gleichen Stück doch zu sehr unterschiedlichen Einschätzungen kommen was einen angemessenen Preis betrifft. Ich bin persönlich kein Kunstsammler und kaufe einen Amboss eigentlich nur zum Gebrauch. Trotzdem habe ich mehr Ambosse als ich benutze - aber keinen neuen - nur gebrauchte die "relativ billig" waren... (Muss ich mich schämen für meine sinnlose Anhäufung von Ambossen?)
Vergleichbare Diskussionen kann man auch super über Messer führen...
"Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen." Arthur Schopenhauer

Na ja, jetzt schon.

Gruß Sascha
PS: Rüstung und Amboss wollte ich nicht gleichsetzen - ich sehe nur eine gewisse Analogie. Den Herstellungsaufwand eines mittelalterlichen Ambosses kann ich auch nicht realistisch einschätzen. Es dürfte aber wohl, im Vergleich zu heutigen Methoden, ein gewaltiges Projekt gewesen sein. ...das mit dem Preis für ein Haus halte ich aber auch für sehr gewagt...

Es ist besser ein kleines Schmiedefeuer anzuzünden als die Dunkelheit zu verfluchen!

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mazdautel

52, Männlich

Beiträge: 32

Neuer Amboss in der Schmiede und ein paar Werkstattbilder

von mazdautel am 26.06.2021 18:43

Wie schon in einem anderen Thread angekündigt habe ich mir einen alten "Süddeutschen" abholen dürfen.


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Nachdem ich ihn mit einem Freund die Steile Treppe zum Keller runtergetragen habe ging es erstmal ans saubermachen- und siehe da, er war noch relativ gut in Schuss. In der Originalschmiede stand er auf einem großen Eichenklotz, der noch ca. 60cm im Boden vergraben war. Ich habe den weggefaulten Teil des Stammes abgesägt und ihn auch etwas einbetoniert. 


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Da ich mich leider bei  Kettensägen etwas vermessen habe musste doch noch ein Platte auf den Stumpf ...

Den Amboss habe ich mit einer Kartusche Sikaflex auf den Amboss geklebt und mit Bandstahl rangescharaubt. Klingelt nicht mehr und fühlt sich ziemlich gut an beim Schmieden.
Die Kanten des Amboss sind noch relativ gut erhalten bis auf das eckige Horn:

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Auf dem Amboss steht 1924 und 150kg:

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Der Amboss scheint von H. W. Holthaus, Dahlerbrück in Westfalen zu sein: 

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Da ich gerade dabei war und so viel Staub produziert habe habe ich noch etwas Werkstattrumgeräumt- ich schaue gerne Werkstattbilder an, für die die diese Leidenschaft teilen ( ) noch ein paar Bilder:

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Ich liebe meine Spindelpresse!


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eine kleine Steinel, die mir mal "zugeflogern" ist- muss ich noch aufarbeiten...


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der alte Amboss


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meine erste Esse vom Hufschmied.

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Die konnte ich schon vor einiger Zeit auch umsonst abholen... Glück gehabt


IMG_1220.jpeg

Die Bandsäge und das "Schrottlager"..

Schöne Grüße aus der Schmiede
maz

Do something!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.06.2021 18:48.

Stahlbauer

55, Männlich

Beiträge: 284

Re: Neuer Amboss in der Schmiede und ein paar Werkstattbilder

von Stahlbauer am 27.06.2021 09:29

Hallo,
einen sehr schönen Amboss hast du da bekommen👍
Glückwunsch. . . 
Aber die Befestigung auf dem Untersatz 😥 🙈 🙉 👎

Grüße. . . 

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enter_your_...

34, Männlich

Beiträge: 186

Re: amputierter Amboss

von enter_your_name am 27.06.2021 11:59

Wenn Du den "reellen" Wert eines historischen Ambosses ermitteln möchtest: Nimm Dein historisches Wunschmodell und bitte einen Fachmann Dir ein Replikat herzustellen. Der Preis der dafür verlangt wird dürfte der "reellste" sein. Es handelt sich dann nicht um ein historisches Original mit "surrealem" Preisaufschlag.

Aber damit haben wir ja dennoch nur den heutigen Wert einer historischen Rekonstruktion. Vor allem dürfte dann der Preis des Originals um Längen überschritten werden, wenn wirklich vollständig mit historischem Material und Gerät gearbeitet werden soll.
Ein Handwerker benötigt ein funktionierendes Werkzeug. Dieses kann mit modernen Methoden relativ günstig neu hergestellt werden (2,5k€ ist doch preiswert?! - ich könnte jedenfalls nichts vergleichbares machen für das Geld - ist halt sehr relativ...). Dagegen sind die gebrauchten Ambosse ja dann sogar doch relativ billig?

Eben drum, heute sind Ambosse doch nicht teuer, außer man schaut aus der Perspektive des Sammlers und Hobbyisten. Warum sollte dann der Preis eines vergleichbaren Ambosses vor 300 Jahren so exporbitant größer gewesen sein?
(Muss ich mich schämen für meine sinnlose Anhäufung von Ambossen?)
Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass eine Anhäufung von Ambossen sinnlos sein kann! :)
Es dürfte aber wohl, im Vergleich zu heutigen Methoden, ein gewaltiges Projekt gewesen sein. ...das mit dem Preis für ein Haus halte ich aber auch für sehr gewagt...

Wir dürfen nicht vergessen, dass Ambosse bis vor relativ kurzer Zeit ja nicht diese Brocken waren, die wir heute nutzen. Im Frühmittelalter sind uns große Ambosse, wenn überhaupt, nur äußerst selten bekannt. Ich kenne aktuell kein Beispiel. Gegenwärtige Forschungsmeinung ist, dass man dafür große Steine verwendet hat.
Schreiten wir zeitlich weiter, bekommen wir so wunderbare Errungenschaften wie die Vorläufer des Hochofens und große wasserkraftbetriebene Hämmer. Damit kann natürlich dann auch der Amboss größer werden.
Dem interessierten Leser sei das Heftchen "Ambossformen" von Josef Moos empfohlen Erschienen im Verlag Hephaistos. Darin gibt es ein längers Vorwort von Josef Moss zum Thema Ambosse, sowie dutzende Abbildungen diverser Ambosstypen, wohl entnommen aus einem historischen Katalog der Fa. Refflinghaus.

Von dem Heftchen war ich ziemlich enttäuscht. Die vergrößerten Abbildungen aus dem Katalog sind zwar nett, aber das Vorwort ist meines Erachtens wertlos. Josef Moos behauptet und schlussfolgert viele Dinge, belegt aber nichts davon in irgendeiner Form mit Quellen oder Literatur. Im Grunde tradiert er Vorstellungen und Mythen, ohne Handfestes zu liefern. Von den Rechtschreibfehlern ganz zu schweigen.
Die Diskussion ist aber wirklich endlich mal wieder spannend, lange war hier ja tote Hose. Vielleicht kann man das Ganze auch in ein "Mythos Amboss" o.ä. Thema auslagern?
Viele Grüße und einen schönen Sonntag!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.06.2021 12:00.

FaberFerrarius

-, Männlich

Beiträge: 115

Re: Neuer Amboss in der Schmiede und ein paar Werkstattbilder

von FaberFerrarius am 27.06.2021 20:22

Hi Maz!
Schön sieht es bei Dir aus! So eine Art wohlgeordnetes Chaos - Du bist ja recht gut ausgestattet.
Danke für's Zeigen!
zur Ambossbefestigung (die mir so auch nicht gefällt): Bei mir sitzen einfach nur vier kurze Stifte im Holz die gegen seitliche Bewegungen ausreichen. Nach unten kann er nicht und nach oben will er nicht. Die Stifte sind so dezent, dass sie das Bid nicht stören. Ich denke der Amboss muss nicht nach unten "verzurrt" werden.
Was ich auch schon gesehen habe (eigentlich hab ich es nicht gesehen, ist sozusagen "unsichtbar"): viele Ambosse haben auf der Unterseite ein Vierkantloch. Durch einen passenden, im Stock eingelassenen Vierkant lässt sich der Amboss fixieren - man muss nur aufpassen wegen der Spaltwirkung (im Holz die Vertiefung vorarbeiten).
Schöne Grüße
Sascha

Es ist besser ein kleines Schmiedefeuer anzuzünden als die Dunkelheit zu verfluchen!

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