Suche nach: "amboss"

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DL1LBN

67, Männlich

Beiträge: 350

Re: Amboss Süddeutsche Form 164kg in außergewöhnlich gutem Zustand ?!

von DL1LBN am 15.04.2022 21:43

Moin Benedict

Wenn der Amboss saugend, schmatzend in dem ausgearbeiteten  Klotz sitzt, könnte die Dachpappe nicht notwendig sein.
Lass mal den Hammer drauf fallen, klingelt der Amboss, dann Pappe drunter. Macht er nur ein leises Pock, dann braucht er nichts weiter.

 

Gruß   Christoph
 
 
Wasser trinkt der Vierbeiner, der Mensch findet Bier feiner.

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SchmiedvonK...

32, Männlich

Beiträge: 18

Re: Amboss Süddeutsche Form 164kg in außergewöhnlich gutem Zustand ?!

von SchmiedvonKochel am 17.04.2022 10:44

IMG_20220311_155411.jpgIMG_20220311_155422.jpgHier noch ein Bild von meinem anderen Amboss ca 90 kg, 
Auch interessante Form, finde ich 😌

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DerSchlosser

60, Männlich

Moderator

Beiträge: 1828

Re: Amboss Süddeutsche Form 164kg in außergewöhnlich gutem Zustand ?!

von DerSchlosser am 17.04.2022 11:31

Weiß jemand wofür das R 58-160 steht?

das kann ich Dir leider nicht sagen, aber den Hersteller Deines tollen Ambosses (siehe Logo):
Ja, auch der andere Amboss sieht sehr interessant aus!
Frohe Ostern!
DerSchlosser

Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!

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enter_your_...

34, Männlich

Beiträge: 184

Re: Amboss Süddeutsche Form 164kg in außergewöhnlich gutem Zustand ?!

von enter_your_name am 19.04.2022 15:40

Exakt, ein August Refflinghaus & Söhne Amboss. Die 58 ist möglicherweise die Modellnummer, ich meine der aktuelle Refflinghaus ist auch 57 oder 58... Oder die Härte der Bahn. Ins Blaue hinein vermute ich aber R(efflinghaus) (Nr.) 58 , 160 (kg). Die nachträglich eingeprägten 164kg passen ja dazu, 10% Toleranz beim Endgewicht sind normal.

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FaberFerrarius

-, Männlich

Beiträge: 115

Re: Amboss Süddeutsche Form 164kg in außergewöhnlich gutem Zustand ?!

von FaberFerrarius am 24.04.2022 17:30

Hallo Benedikt,
ich kann sehr gut verstehen, dass Du den Amboss am liebsten makellos erhalten möchtest - ich kenne das aus verschiedenen Zusammenhängen. (Bei Messern ist das ja auch sehr verbreitet - die Jagd nach dem "perfekten" Messer welches dann aber zu schade zum Benutzen ist.)
Ich hätte bestimmt auch gewisse Hemmungen diesen Amboss "normal" zu benutzen. Kannst Du eventuell mal ein Bild einstellen, auf dem die Spuren welche Du verursacht hast zu sehen sind? Dann können die erfahrenen Kollegen das bestimmt einordnen und Dir eine Einschätzung geben ob das im Rahmen ist.
Der Kugeltest ist ein sehr guter Tipp! Daraus kann man einige Rückschlüsse ziehen.
Ich hatte mal einen "Amboss" auf dem sogar die springende Kugel Eindrücke hinterlassen hat. Der war wirklich zu weich.
Gruß Sascha

Es ist besser ein kleines Schmiedefeuer anzuzünden als die Dunkelheit zu verfluchen!

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DerSchlosser

60, Männlich

Moderator

Beiträge: 1828

Re: amputierter Amboss

von DerSchlosser am 29.05.2022 12:56

mal wieder ein "Restamboss" im Angebot:
Immerhin: Rundhorn, Stauch und Gesenkloch sind noch vorhanden

Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.05.2022 12:58.

philipp2310

35, Männlich

Beiträge: 2

Geschichtsobjekt: Scheunenfund Amboss

von philipp2310 am 27.06.2022 17:46

Hallo zusammen,

da es mich aufs Land raus zieht, habe ich vor kurzem eine Scheune erstanden die gerade ausgeräumt wird. Mit Schmieden habe ich bisher garnichts am Hut, aber Geschichte von Land und Leuten fesselt mich. Das alte Mühlengrundstück hat eine Geschichte die wohl einige hundert Jahre zurück geht - die Recherche läuft noch. Eine Schmiede war es meines wissens aber nie, auch wenn der Familien Name "Eisert" vor >100 Jahren es nahelegt, soll die Namensherkunft wohl auf das "Eisenkraut" gehen und damit eher medizinisch sein. Das Grundstück war wohl neben der Mühle ein Bauernhof mit mindestens Kuh, Schwein und Huhn. Da fällt auch mal die ein oder andere Schmiedearbeit an.

Völlig unerwartet kam dann aber in einer dunklen Ecke unter Holzbrettern ein Stück Rost - entschuldigung - Amboss zum vorschein.
Böhmische Form, Vierkantloch oben und ein (leider beschädigtes) Rundhorn. Gewicht.. mhh.. Heben ging nicht, die antike Balkenwaage daneben hat nicht ausgereicht. Kippen über eine Seite geht aber leicht! Geschätzt 100 kg? Dazu hat er "Kirchenfenster", welche hauptsächlich für Rüstungen verwendet wurden? Wenn das mal nicht interessant wird! ;)

Weiter konnte ich herausfinden, dass die Rückseite komplett flach ist - heißt die "Kirchenfenster" sind nicht nur Deko, sondern er sollte wirklich hingelegt werden können. Die stärkere Entwicklung der rückwärtigen Füße so dass die Kirchenfenster nurnoch Deko waren und man ihn nicht mehr umlegen konnte kam etwa um 1800? Heißt das also ich kann hier von einem Amboss von vor 1800 ausgehen?

Die einzige "Prägung" die ich finden konnte sind ein großes "P T" auf der Rückseite. Kaum sichtbar, daher kein Bild hiervon.

Entschuldigung vorab für die schlechten Bilder- sie waren eigentlich nur zum Eigenbedarf gemacht, aber die Neugier hat mich einfach nicht in Ruhe gelassen bis ich wieder auf dem Grundstück bin!

IMG_1909.png
IMG_1911.pngIMG_1910.png


Was erhoffe ich mir von euch als Experten in dem Gebiet?
1) Pflegetips: Was darf ich tun um weitere Prägungen zu finden ohne ihn zu beschädigen? Ich habe von Drahtbürsten gelesen und Leinöl zum "haltbar" machen damit er nicht direkt wieder rostet? Wie würdet ihr ihn "ansehlich" machen? Die Bahn blank, den Rest rostig?
2) Was könnt ihr mir noch zu dem Amboss verraten? Geschichte, Herkunft, Alter? Was könnte am Amboss selbst mehr Aufschluss geben?

Was plane ich mit dem Amboss?
Nun, das kommt natürlich auf die Antworten an. Für wirklich Schmieden wird er denke ich eh kaum noch taugen, so dass ein Verkauf mir den "historischen" Wert kaum ersetzen kann. Ein Hobby-Schmied wird vermutlich auch nicht mehr aus mir. Da ein Neubau ansteht stellt sich natürlich die Frage: Wie wäre es mit einem Gartenhaus aus den teilweise sehr alten Scheunen-Mauern mit eingebautem Grill in "Schmiede-Optik" samt Amboss und altem Werkzeug?

Vielen Dank für jegliche Infos die Ihr mir zukommen lassen könnt!

Beste Grüße
Philipp

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tobi_neuberf

17, Männlich

Beiträge: 11

Re: Geschichtsobjekt: Scheunenfund Amboss

von tobi_neuberf am 27.06.2022 21:46

Hallo Phillip,
Ich kenne mich zwar nicht in besonderem Maße mit Ambossen aus, aber bei den Punkten, bei denen das nicht unbedoingt nötig ist, geb ich mal meinen Senf dazu. In Klammern werde ich einiges Zusätliches erwähnen, da du ja selbst gesagt hast, dass du dich nicht mit der Materie auseinandersetzt/auskennst.
Grundsätzlich würde ich behaupten, dass der Amboss gut aus dem 18/19. Jahrhundert oder davor kommen könnte, da die eine flache Seite schon lange nicht mehr üblich ist und das "Kirchenfenster" konnte dank der einen flachen Seite bei allerlei Schmiedearbeiten verwendet werden, also einfach bei jeglichem Biegen und auch beim in die Länge schmieden von Material mit großem Querschnitt (Rüstung hat nicht einfach jeder Schmied hergestellt und für die (aller)meisten Arbeitsschritte bei der Rüstungsherstellung hat man sicherlich irgendwelche anderen Werkzeuge gebraucht).
Was "ansehnlich Machen" angeht, würde ich der Drahtbürste( wenn man ein bisschen aufpasst, macht man auch mit dem Winkelschleifer nichts kaputt) und dem danach mit Leinöl einreiben zustimmen. Danach sieht man nur noch den ursprünglichen, bei der Herstellung entstandenenen, Zunder und keinen Rost mehr. Dieser ist dunkelgrau und durch das Leinöl fast schwarz, wobei das Leinöl in den Poren "austrocknet" (tatsächlich oxidiert es) und dadurch kein/wesentlich weniger Sauerstoff und Wasser an das Eisen kommt(der Amboss wird sicherlich, bis auf die Bahn, aus Schmiede- oder Puddeleisen bestehen, und nicht aus Stahl). Dabei werden, falls vorhanden, weitre Prägungen auftauchen.
Die Bahn würde ich vorsichtig mit einer Fächerscheide am Winkelschleifer halbswegs rostfrei schleifen und, da der Amboss nicht benutzt wird, auch auf diese estwas Leinöl auftragen, damit sie nicht rostet.
Ein Hersteller, dessen Prägung PT war, ist mir nicht bekannt und konnte auch nichts dazu finden. Verwunderlich ist das nicht, da man (über) viele Hersteller nicht(s heraus)finden kann und je älter der Amboss, desto wahrscheinlicher ist genau das. Von welchem Hersteller mein Amboss ist, konnte ich trotz vorhandener Prägung bisher auch nicht herausfinden, und der ist nicht ansatzweise so alt wie der, den du da entdeckt hast.
Für die langen und ziemlich verstrickten Sätze und die nicht unbedingt nötigen, sehr genauen Erläuterungen vielerlei Zusammenhänge möchte ich mich, sollte es jemanden stören, entschuldigen, allerdings ist das eine gute Möglichtkeit um das Gehirn fit zu halten und daher sehe ich keinen Grund, mich von dieser Angewohnheit zu verabschieden. Dafür verwende ich brav Absätze, um die anderen nicht weiter zu verwirren.

Mfg

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.06.2022 21:48.

enter_your_...

34, Männlich

Beiträge: 184

Re: Geschichtsobjekt: Scheunenfund Amboss

von enter_your_name am 28.06.2022 09:25

Guten Morgen,
 
zuallererst: KEINE Fächerscheibe. Eine Topfbürste auf dem Winkelschleifer reicht vollkommen aus. Damit vollständig den Rost entfernen, nicht nur auf der Bahn. Ganz blank machen würde ich daran gar nichts, schleifen ist immer eine schlechte Idee.
 
Die Form deines Ambosses ist keine böhmische, allerdings kamen diese Bezeichnungen der unterschiedlichen "facons" erst später auf.Am ehesten käme dieser hier einer süddeutschen Form nahe (Brust geht fließend in Rundhorn über), wobei das Vierkantloch an dieser Stelle eine "Besonderheit" wäre.
Das genaue Alter lässt sich bei diesen Teilen immer schwer bestimmen, selbst eingeschlagene Jahreszahlen sind mit Vorsicht zu genießen. Die Stempel auf deinem Amboss könnten die Initialen eines früheren Eigentümers sein, vielleicht kommt aber ja noch eine Nummer, gekennzeichnet mit "#" zum Vorschein. Die gibt es manchmal auch herstellerseitig.
 
Grundsätzlich liegen die bisherigen Annahmen zu den "Kirchenfenstern" im Zusammenspiel mit der flachen Rückseite gar nicht daneben, ich würde aber Abstand von der "Rüstungsschmiedetheorie" nehmen. Das klingt zwar immer toll, aber Panzerungen - die ohnehin weniger werden - werden zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich industriell hergestellt und nicht mehr handgeklöppelt. Ich tendiere eher zu der Annahme, dass die durch die Konstruktion bedingte höhere Stabilität auf der Zuschlägerseite das Bearbeiten (z.B. ausrecken) größerer Querschnitte auf der Brust begünstigt.
Zur Bestimmung des Alters kann man diese Form auch nur bedingt heranziehen, es gibt leider nicht ausreichend Daten, als dass man hier eine Systematisierung vornehmen könnte. Grundsätzlich kann man aber "eher früher" sagen, aber wahrscheinlich irgendwo im sehr späten 18. bis frühen 19. Jhd.
 
Viele Grüße!
Julian
 
 
 

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tobi_neuberf

17, Männlich

Beiträge: 11

Re: Geschichtsobjekt: Scheunenfund Amboss

von tobi_neuberf am 28.06.2022 17:20

Ganz falsch lag ich ja anscheinend nicht und das mit der Fächerscheibe über die Bahn zu gehen kannst du, da stimme ich beim nochmals Durchdenken zu, sein lassen, sofern du ihn sowieso nicht benutzt.
Wenn man den Amboss verwenden wollen würde, finde ich aber trotzdem, dass man die Bahn (ja nicht den Rest(pfui daivel), bis auf vielleicht die Oberseite des Horns) vorsichtig mit einer Fächerscheide aufschönen kann, weil nach vielen Jahrzehnten des Vorsichhinrostens sicherlich keine halbwegs glatte Oberfläche mehr vorzufinden sein wird, was unschöne Abdrücke im heißen Stahl hinterlassen würde.

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