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Gebrauchten Amboss renovieren?
von Manni am 04.12.2014 20:05Hallo ich bin neu bei Schmiedeeisen .de,
gestern stolperte ich über einen uralten Amboss,ist genau in meiner gewünschten Größe, 97 Cm Gesamtlänge, ca 40 Cm hoch ohne einen Holzsockel den ich mir noch besorgen muss,
nur ist die Bahn von den verschienen Vorbenutzern sehr Schickaniert worden,siehe Bilder.
wie würdet ihr den Herrichten? Kante Aufschweissen?, oder lassen wie er ist,.
MfG Manfred
Re: Gebrauchten Amboss renovieren?
von Ilmarinen am 04.12.2014 20:47Hallo Manfred,
ich bin kein Amboss-Spezialist aber ich versuche trotzdem mal ein paar Einschätzungen zu geben.
Wie ist denn die Bahn?
Die sollte schon einigermaßen eben sein.
auf
Bei den Kannten habe ich gerne auch Kannten, die eher rund sind. Vorallem auf der Seite des Rundhorns auf der Seite, die von mir weg zeigt. Darauf kann man sehr gut recken, besser als auf de Horn, weil man mehr Masse hat.
Wenn Du ein gutes Schweißgerät hast kannst Du mit Manganhaltigen Elektroden aufpanzern und dann mit dem Winkelschleifer verschleifen.
Grüße
Jörg
Re: Gebrauchten Amboss renovieren?
von DerSchlosser am 05.12.2014 11:51Hallo Manni,
gehört das Schätzchen schon Dir oder überlegst Du noch? Also die Bahn ist schon sehr grenzwertig, außerdem sieht es aus als hätte das Vierkanthorn einen Riss (evtl. angeschweisst?).
Für wenig Geld (Schrottpreis) ist das Teil sicher besser als gar keinen Amboss zu haben, aber auf Dauer hast Du daran keine Freude. Zum Thema Kanten Aufschweissen gibt es stark unterschiedliche Meinungen, von "Finger weg" bis "machbar".
Ich würde die Kanten so lassen wie sie sind, und die Bahn mit Flex und Fächerscheibe blank schleifen.
Gruß,
DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Hacheschmied
Gelöschter Benutzer
Re: Gebrauchten Amboss renovieren?
von Hacheschmied am 05.12.2014 19:22Hallo,
ja.. eine Schönheit sieht anders aus.... aber, so schlecht ist der Amboss auch nicht. Klar hat die Bahn schon ein Hohlkreuz, aber auch auf so einem Amboss kann man grade Schmieden.... wenn man es kann. Wenn ich da an meinen uralten Blockamboss denke..
Es ist ja die Frage: Was möchtest Du mit dem Amboss machen? Hobbymäßig ein paar Messer o.ä. Schmieden?!? gar kein Problem
Gewerblich das ganze nutzen? Naja... da wär ein besser erhaltener schon ... besser.
und was ich hier immer Lese mit der scharfen Kante... Also so viel Scharfe Kante brauch ich an nem Amboss eigentlich nicht.. 50mm scharfe Kante reichen mir für meine Absetzarbeiten, und die sollte man mit einem Winkelschleifer auch an diesem Amboss herstellen können. Wenn man natürlich Rundumlaufend eine scharfe Kante haben möchte (ich weiß wirklich nicht wozu), dann sollte man auch sich überlegen einen anderen Amboss zu nehmen.
Lange Rede kurzer Sinn: Für günstig Geld ein befriedigender Amboss für Hobbyzwecke, wer mehr will, sollte sich was anderes aussuchen.
Warum sollte das Horn am Amboss links stehen?
von DerSchlosser am 27.12.2014 17:11Hallo zusammen,
Bitte hier die Diskussion zum Thema weiterführen.
Zitat aus dem Buch von Josef Moos "Ambossformen":
"Ein ungeschriebenes Gesetz, eine noch heute eisern eingehaltene Arbeitsregel, verlangt: Der Schmied steht so vor dem Amboss, dass das runde Horn nach links, das kantige, soweit vorhanden, nach rechts weist."
Liebe Kollegen, gibt es hierfür triftige Gründe, oder ist dies lediglich eine alte Tradition?
Gruß DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Worschdsub
Gelöschter Benutzer
Re: Warum sollte das Horn am Amboss links stehen?
von Worschdsub am 28.12.2014 23:42Ja die gibt es!
An den nord sowie süddeutschen Ambossen sitzen die kantigen Löcher immer auf der Seite des Rundhorns... Daraus ergibt sich die Forderung, das ein Rechtshänder so vorm Amboss steht, dass das Runde Horn (und damit auch das kantige Loch!) links von ihm liegen. Bzw. das der Blick von Ambossbahn über das kantige Loch zum runden Horn gerichtet ist.
Das Ganze ist auch in Hundeshagens "Der Schmied am Amboss" recht ausführlich dargetellt und illustriert.
Genau wie eben auch die Positionen von erstem umd zweitem Zuschläger festgelegt sind.
Es gibt viele Grundsätze die bis heute nur mündlich weitergegeben werden und in Büchern nicht erfasst sind...
Und der liebe Herr Moos hat in anderen Fachbüchern für das Metallbauerhandwerk, gerade wenns ums Schmieden und Schmiedewerkzeuge geht mangelhafte Kenntnisse gezeigt! (Ist aber auch wurscht! Weil 95% der Metallbauer keine Metallgestalter sind!) Es merkt kaum einer der Lehrlinge und Meister!
Es gibt über das Schmieden leider viel zu wenig Fachliteratur und die Berufskunde wurde über Jahrtausende nur mündlich weitergegeben. Das Herstellen von "Standardwerken" zu unserem Beruf/Hobby fand leider erst richtig statt als vieles schon in der Versenkung verschwunden war. Und in Deutschland gibt es keinen anerkannten Bildungsgang zum Schmied. Das heißt Fachbücher wirds nicht mehr geben zum Schmiedehandwerk.
Es gibt also über viele Kniffe und Techniken sowie Produkte keine Sicherung in Form von schriftlicher Beschreibung, Fotos oder Filmen. Es bleibt nur zu hoffen das es nicht so bleibt!
Gruß
Oli der an seinen Ambossen immer das runde Horn nach links hat!
Re: Warum sollte das Horn am Amboss links stehen?
von Sebastian am 29.12.2014 16:09
Hallo!
@ Oli
Offensichtlich gab es auch Ausnahmen, siehe Foto. Dieser schöne Amboß mit einem Gewicht von ca. 220Kg (der natürlich genau genommen der Schweizer Form entspricht) ist von 1914, und wurde damals für Keller & Kalmbach hergestellt.
Übrigens richtig knackig und frisch vor mittlerweile längerer Zeit zum Glück noch überholt von Ernst Refflinghaus. Daher der jetzige Neuzustand.....
@ Der Schlosser
In meinen Augen handelt es sich hier um eine von Josef Moos dargestellte (völlig unbegründete) Tradition. Bei genauerer Betrachtung seines eigenen Werkes hätte er erkennen können, dass z.B. bei der Altbayerischen Form, welche im süddeutschen Raum stark verbreitet ist, bauartbedingt das Rundhorn immer auf der rechten Seite steht.
Grüße
Sebastian
Re: Warum sollte das Horn am Amboss links stehen?
von Willi am 29.12.2014 17:40Hallo Sebastian,
das Foto von dir finde ich sehr interessant. Abgesehen davon in was für einem perfekten Zustand der Amboss ist.
Weißt du ob das ein spezieller Linkshänder Amboss ist oder warum hat dieser das Vierkantloch auf der rechten Seite?
Bei der Schweizer Form ist die Richtung ja klar vorgegeben durch den Voramboss und die Brust. Das nun rechts angeordnete Vierkantloch verwirrt mich.
Ist es ein Amboss für Linkshänder? Bei Baujahr 1914 eher unwahrscheinlich.
Was gibt es für andere Gründe?
Gruß
Willi
www.schmiedekunst-weyer.de
Re: Warum sollte das Horn am Amboss links stehen?
von Sebastian am 29.12.2014 20:25Hallo Willi,
Das sehe ich so wie Du, d.h. unter Berücksichtigung des um 1914 herum herrschenden Zeitgeistes kann ich mir nicht vorstellen, dass man sich damals große Gedanken um die "Linkshänderfraktion" gemacht hatte..
Warum das Vierkantloches bei diesem Amboss so angeordnet ist, kann ich Dir daher leider nicht sagen.
Meine einzige Vermutung ist, dass für den Hufbeschlag, für welchen die Vorambosse in erster Linie zum Aufziehen der Kappen benötigt wurden, diese Anordnung evtl. vorteilhafter sein könnte, da das Lochen der Hufeisen mit gleichzeitig erweiterter Auflagefläche durch den Voramboss bei der relativ schmalen Bahn von der Handhabung doch deutlich günstiger ist.
Aber das ist, wie gesagt, nur eine Vermutung...
Grüße
Sebastian
Klaeus
Gelöschter Benutzer
Re: Warum sollte das Horn am Amboss links stehen?
von Klaeus am 29.12.2014 21:15Ich habe bis jetzt erst einen sogenannten Linkshänderamboss gesehen. Es ist ein klassischer Süddeutscher Amboss mit Stauch und Voramboss mit ca 160 Kg. Er sieht ganz gewöhnlich aus aber eben gespiegelt. Dieser steht bei Fred Schmalz in Knetzgau. Super Zustand. Hergeben würde er ihn nur gegen einen Vergleichbaren als Rechtshänderausführung. Leider habe ich kein Bild gemacht.