Suche nach: "amboss"

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Worschdsub
Gelöschter Benutzer

Re: Amboss "falsch" herum?

von Worschdsub am 26.12.2012 12:02

Ein Amboss kann falschherum stehen! Zumindest was die ganzen Standardambosse süddeutscher- und norddeutscher Form angeht. Sonderformen wie der Habermann- oder Hofiamboss etc. mal außen vorgelassen.

(Hier mal eine kleine Kurzfassung!)

Einer meiner Ausbilder hat mir dazu viele lehrreiche und gute Tricks, Kniffe und Anekdoten berichtet. Und vor allem: Wenn wir in der Lehre falsch am Amboss standen gabs immer sofort böse Schelte. Der Grund: Es ging um Energieeffizienz und Ergonomie! Denn 8 oder zehn Stunden schmieden im Produktionstempo laugt aus da ist jede Erleichterung gut und notwendig.


Der Vorschmied steht immer auf der vom Stauch/Voramboss abgewandten Seite! Dadurch steht man immer nah am Amboss. Bei üblichen Arbeiten wie Spitzen, Breiten etc. ist der Blick des Schmiedes immer auf auf das Rundhorn bzw. Gesenkloch (vk) gerichtet. Der Hammer arbeitet parallel zur Bahn, das Werkstück liegt rechtwinklig zur Bahn... (Siehe dazu auch Hundeshagen: "Der Schmied am Amboss" Der Stauch zeigt immer in Richtung des Zuschlägers. Da beim Stauchen die Schläge möglichst bis zum Kern des Werkstückes wirken sollen, ist große Kraft von nöten! Da bringt man das Werkstück näher an den schwereren Hammer heran. Das erleichtert dem Zuschläger den ohnehin schweren Job.

Eine gewisse Standardisierung beim Arbeiten ist notwendig! Außer man krebst nur alleine in seiner Hobbiewerkstatt durch die Gegend. Klar das Ergebnis zählt am Ende schon, aber für die Profis und Schmiedeteams ist es wichtig, dass jeder seinen Platz kennt und seine Arbeit effizient erledigt. Wenn ich jedesmal erst lange erklären muss oder meine Kollegen befragen muss wie sie im Team arbeiten ist der Tag vorbei noch ehe die Arbeit getan ist. Und um Schmiedearbeit bezahllbar zu halten spielt die Zeit eine große Rolle.

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Worschdsub
Gelöschter Benutzer

Re: was für ein amboss ist das?

von Worschdsub am 26.12.2012 12:09

So wie ich das sehe ist das ein:

Süddeutscher Amboss mit zwei auslaufenden Hörnern und Stauch!

Die fünf ist wahrscheinlich aus der Schule...Bedeutet: 5. Schmiedeplatz oder sowas ähnliches.

Und alle größeren Ambosse haben die Vierkantlöcher unter den Hörnern. Selbst die Stahlgussmodelle neuerer Bauart.

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Paulunder

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Re: was für ein amboss ist das?

von Paulunder am 27.12.2012 12:02

weis jemand zu folgender sache etwas: und zwar hatte ich die bahn vor den fotos mit stahlwolle abgerieben weil sich stellen weise viel farbe darauf befand (ztuvor wurde der amboss als ablage für teile die mit der spraydose lackiert werden verwendet weil nicht mehr geschmiedet wurde) und seitdem nichtmehr damit gearbeitet, heute wollte ich wieder doch schon nach dem ersten hammer schlägen fiel mir auf das ich plötzlich spürbare dellen einschlage.
das die ambossbahn nie so top bleiben wird war mir klar, aber ich möchte wissen was für abnutzung man als normal betrachten kann und wann ich mir ernsthaft sorgen machen sollte.

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DerSchlosser

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Re: was für ein amboss ist das?

von DerSchlosser am 27.12.2012 17:22

Das beschriebene Erscheinungsbild deutet darauf hin, daß der Amboss doch aus Stahlguss besteht und eine nicht sehr harte Bahn hat. Allerdings sollte man auch nicht direkt mit dem Handhammer auf der Bahn "rumkloppen". Hart auf hart ist niemals gut, da kann schnell was abplatzen.
Zum normalen Schmieden sollte der Amboss jedoch nutzbar sein.

Gruß,

DerSchlosser

Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!

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Sebastian

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Re: was für ein amboss ist das?

von Sebastian am 27.12.2012 20:13

Hallo Martin,

Das beschriebene Erscheinungsbild deutet darauf hin, daß der Amboss doch aus Stahlguss besteht und eine nicht sehr harte Bahn hat.

Hier muß ich Dir doch widersprechen. Auf dem ersten Bild am Anfang kannst Du ziemlich genau die verstählte Bahn erkennen. Auch die "vergurkten" ungleichen Füße von dem Amboß (ebenfalls auf dem ersten Foto gut zu erkennen) entstehen nur durch das Freiformschmieden, genauso wie die gesamte Oberflächenstruktur. Ein Amboß aus legiertem Stahlguss bedeutet nicht, daß die Bahn im Vergleich mit geschmiedeten Ambossen keine gleichwertige Härte hat. Die Refflinghaus-Ambosse ( leider ja mittlerweile alle gegossen ) sind in der Regel alle mit einer sehr guten Härte versehen. Ich hatte mal zwei alte geschmiedete süddeutsche Ambosse (320 Kg bzw. 140 Kg) von Söding & Halbach. Beide waren relativ weich. Es gab also auch gelegentlich bei den nahmhaften alten Teilen mal einen "Ausrutscher" in der Qualität....

Viele Grüße

Sebastian

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Paulunder

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Re: was für ein amboss ist das?

von Paulunder am 27.12.2012 20:16

h finde es nur komisch das die ambossbahn über 30 jahre lehrlinge beinahe markellos überlebt und ich dann plötzlich sowas zustande bekomme.

was mir auch aufgefallen ist, ist das der amboss in dem bereich wo die dellen entstanden sind dumpfer klingt als an allen anderen stellen.
ist das vielleicht ein hinweis auf den fehler?

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Sebastian

-, Männlich

Beiträge: 366

Re: was für ein amboss ist das?

von Sebastian am 27.12.2012 20:22

Hallo,

was mir auch aufgefallen ist, ist das der amboss in dem bereich wo die dellen entstanden sind dumpfer klingt als an allen anderen stellen.


evtl. waren die Lehrlinge so dämlich, und haben mit dem Brenner bei entsprechenden Arbeiten unvorsichtigerweise die Bahn partiell zu sehr malträtiert. Kommt auch hin und wieder mal vor ( hab so etwas schon mal beobachten können )....
Das könnte u. U. jedenfalls ein Grund dafür sein, daß der Amboß an den Stellen mit den Einschlägen dumpfer klingt (falls der Amboß nicht doch auf der ganzen Bahn weicher ist, was sich aber wohl leicht feststellen läßt.. ).

Gruß

Sebastian

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.12.2012 22:05.

DerSchlosser

60, Männlich

Moderator

Beiträge: 1842

Re: was für ein amboss ist das?

von DerSchlosser am 30.12.2012 12:57

Es gab also auch gelegentlich bei den nahmhaften alten Teilen mal einen "Ausrutscher" in der Qualität....

Da hast Du wahrlich recht! Ich hatte ja anfänglich auf einen geschmiedeten Amboss getippt, darauf wird es wohl hinauslaufen. Und evtl. hat ja auch wirklich jemand mit dem Brenner Teile der Bahn verhunzt

Ich besitze auch einen alten Söding + Halbach mit total vielen kleinen Macken in der Bahn. Sieht aus als hätte man mit dem Meissel direkt auf der Bahn gearbeitet

nur hat er den Vorambos auf der falschen Seite

Falsch oder richtig gibts hier nicht!

Viele Schmiedegrüße,

DerSchlosser

Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.12.2012 12:58.

Joas_Stefan

43, Männlich

Beiträge: 178

Re: was für ein amboss ist das?

von Joas_Stefan am 01.01.2013 14:05

ja da hast recht ob falsch oder richtig den früher wars so das der amboss nch den wüschen des schmied gebaut wurde
vom aus sehen würd i auf ein geschmieden tippen  so um 1900 des des ist auch meiner 1892 mit 271 kg
des mit den meisselschlägen hat meiner au überall am fuss warscheinlich wurde da getestet ob die geschmieden meissel und körner gut sind kommt mir das vor

lg und ein gutes neues jahr
SJ

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.01.2013 14:06.

subba

-, Männlich

Beiträge: 174

Re: was für ein amboss ist das?

von subba am 01.01.2013 15:48

Hab den selben Amboss, siehe meine Galerie.
Schaut so aus, als wäre die Bahn aufgeschweisst. 

Grüße vom Chiemteich, subba
Gerade, symetrisch und gleich kanns ja jeder (hat ein Schmied mal zu mir gesagt...)

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.01.2013 15:49.
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