Die Qualität eines Ambosses erkennen.
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Re: Die Qualität eines Ambosses erkennen.
von schakaa am 18.09.2011 22:11Ich hab auch einen verstählten also mit aufgeschweißter Platte und würde ihn nie mehr hergeben.
Ich würde das auch so erklähren wie Rom.
Gummi unterm Amboß macht meiner Meinung nach keinen Sinn da es diese guten Eigenschaften zu nichte macht, sprich die Energie landet nicht im Werkstück sondern eher in den Gelenken.
Hab mich damals eingehend mit der Thematik beschäftigt als ich meinen aufgestellt hab.
Er steht auf einem Holzklotz aus dem ich die Fußform so ca. 50 mm tief mit der Oberfräse rausgefräst hab. Da hab ich dann 20 bis 30 mm hoch Blei reingegossen, den Amboss reingestellt und die Ränder vollends mit Blei ausgegossen.
So zieht er perfekt und klingt nicht unangenehm.
Viele Grüße Peter
meine Homepage
Einfach nur schön das Schmiedeleben
Re: Die Qualität eines Ambosses erkennen.
von welud am 19.09.2011 20:42Ich habe in meiner Werkstatt drei Ambosse unterschiedlichen Alters stehen, zwei aus Stahlguss und einer mit aufgesetzter Platte (der ist über 100 Jahre alt). Abgearbeitete Kanten lassen sich mit Hartauftragschweißelektroden gut erneuern. Zwei meiner Ambosse stehen nicht auf einem Holzklotz sondern auf Sand. Dazu habe ich mir je einen Kasten aus 5mm Blech bebaut und in die obere Platte die Kontur des Ambossfußes geschnitten, dann den Kasten auf dem Fußboden befestigt und bis etwa 3 cm unter den Rand mit Sand gefüllt,hernach den Amboss eingesetzt.So sitzt dieser gut und fest. Die Ambosse ziehen auch gut. Bei Schlagen mit dem Hammer klingt der Amboss dumpf. die schont ungemein das Gehör. Die höhen, hellen Töne sind für das Hörvermögen recht abträglich.
Grüße
welud
Re: Die Qualität eines Ambosses erkennen.
von DerSchlosser am 02.10.2011 18:28Hi Leute,
Hab heute beim Surfen einen interessanten Beitrag zum Thema Ambosse aus Gusseisen gefunden, (leider) auf Englisch:
Gusseisenamboss
Es gibt dort noch viel mehr Informationen zu Ambossen!
Viele Schmiedegrüße,
DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Re: Die Qualität eines Ambosses erkennen.
von Armadillo am 08.11.2011 21:52Was haltet Ihr von korrodierten Uraltscheunenfunden, die eventuell sogar vergraben waren? Da habe ich auf meiner noch nicht abgeschlossenen Suche nach meinem Amboss welche im Web gefunden. Wie tief geht die Korrosion? Verändert sie die Härte? Läßt sich so ein Amboß noch gut verwenden oder tue ich mir (meinen Gelenken) nur weh damit? Nur für ein teures Dekostück mag ich mir die Schlepperei nicht unbedingt antun...
Wie wichtig ist das Horn des Ambosses (ich habe auch einen ohne Horn gesehen), bzw. welche Einschränkungen betreffend die möglichen Werkstücke hätte ich ohne Horn?
Klaeus
Gelöschter Benutzer
Re: Die Qualität eines Ambosses erkennen.
von Klaeus am 08.11.2011 23:35Ich habe diesen ausgegrabenen Amboss auch gesehen. Ganz ehrlich, lass die Finger davon. Such dir einen Amboss den man gleich gut beurteilen kann - das heißt: Nicht gestrichen, nicht Rostvernarbt, ohne Risse... nicht im Internetauktionshaus.
Es gibt nur einen vernünftigen Grund einen guten Amboss zu vergraben: Um im Krieg zu verhindern dass er einen weggenommen wird. Gib ne Announce in der Zeitung auf. Es gibt noch mehr gute alte ungenutzte Ambosse als man denkt. Die bekommt man dann auch zu einem vernünftigen Preis und oft noch ne Menge Werkzeug dazu.
Re: Die Qualität eines Ambosses erkennen.
von natto am 09.11.2011 11:16Ich gehöre auch zu den Ambosssuchern. Bei neuwertigen Ambossen achte ich auf die Vierkantsacklöcher unter den Hörnern. Damit hoffe ich, geschmiedete Ambosse zu erkennen.
Gruß Holger
Re: Die Qualität eines Ambosses erkennen.
von Scheunenschmied am 09.11.2011 19:52Wie wichtig das Horn (ich nehme an du meinst das Rundhorn) für den Schmied ist, ist eine idividuelle Sache. Es erleichtert aber doch erheblich die Arbeit bei z.B.:
- beim Ausrecken bewegt der Radius mehr Material als die flache Bahn
- das Anspitzen eines Endes geht auf dem Horn auch sehr gut
- unverzichtbar beim Rundschmieden eines Ringes oder ähnlichen
- etc.
Viele Arbeiten werden auf dem Horn erledigt. Für mich - trotz Hobyschmied - hat ein Amboss ohne Rundhorn keinen Wert.
Gruß
Was man nicht tut, geschieht auch nicht
metallo
Gelöschter Benutzer
Re: Die Qualität eines Ambosses erkennen.
von metallo am 10.11.2011 20:58Hallo Leute,
Wie hart ist eigendlich eine Ambossbahn ?
Diese Frage ging mir durch den Kopf.
Also habe ich mal 3 Kandidaten gemessen.
Einen 50 Kg P.F.P. (Peddinghaus) = 63 HRC
Einen 100 Kg P.F.P. = 63 HRC
Dies ist ein Mittelwert aus 62 bis 64 HRC gemessen.
Und ein altes geschmiedetes Schätzchen (Albert Herrmann Remscheid) = 61 bis 67 HRC
Diese Schwankung wird dadurch zustande kommen, weil die Bahn leichte Rostnarben hatte und deshalb die Rückprallmethode nicht so ideal ist.
Gemessen habe ich mit diesem Gerät.
http://www.baq.de/pdf-prospekte/BAQ/Rueckprall%20Haertepruefgeraet%20dynaROCK.pdf
MfG metallo
Ps. Die Werte liegen deutlich über 60, woraus sich erklärt warum eine Feile nicht mehr so wirklich greift.