Suche nach: "amboss"
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Re: Frage zu einem Amboss
von roman am 12.06.2017 08:58Guten Tag,
Du kannst aus deiner Ambosssuche einen "Selbstfindungstrip" machen und dabei vergleichbare Abenteuer erleben wie der alter Herr Odysseus, der einfach nur heimfahren wollte. Du darfst dabei nur nicht ausschließlich auf elektronisch/digitale Medien vertrauen, manchmal habe ich den Eindruck, dass gerade alte Werkzeuge persönlich gefunden werden wollen.
Es ist letztendlich die persönliche Suche die, gerade was das Aufspüren eines Ambosses betrifft, einen hoch zufrieden machen kann. Frag dich im wahrsten Sinne durch, Du wirst dabei viele neue Menschen kennenlernen, hoffen wir allerdings, dass sich dabei nicht zuviele Hexen oder gefrässige Riesen unter die neuen Leute mischen. Bei manchen wird man allerdings den Eindruck haben, verstockte Charaktere, die den Amboss des Onkels/Vaters usw. nicht für alles Geld hergeben wollen, weil ein inniger familiärer Bezug besteht, aber den Amboss dann, wenn der Enkel sich einmal daran stößt, ohne Wimpernzucken dem nächsten fahrenden Schrotthändler schenken.
Dann fallen mir diejenigen ein, die bereits das Alter erreicht haben, in dem sie kaum noch einen Hammer halten können, aber ihren alten Amboss um keinen Preis der Welt hergeben möchten, weil sie ab und zu immer noch damit arbeiten wollen. Und selbst der Hinweis darauf, dass die fast fingerbreite Staubschicht auf dem Amboss vom Gegenteil zeugt, lässt sie nicht erweichen.
Es wird "Beinahekäufe" geben, die einen zur Verzweiflung bringen können, es kann zu einer fruchtlosen Suche über einen Zeitraum kommen, in dem man alle Lust verliert.
Was das alles allerdings mit sich bringt, ist ein enormer Zeitverlust für dich selbst. Wenn Du schmieden willst, besorg Dir so schnell wie mögich einen Amboss, egal welchen, selbst ein Behelfsamboss ist besser als nicht schmieden. Zur Not, schau dich bei der nächsten Maschinenbaufirma um, dort findet man vielleicht einen Stahlklotz, mit dem man sich ein wenig behelfen kann. So bin ich zu einem Amboss in japanischer Form gekommen. Das Bestellen eines Originals in Japan kam nicht in Frage, das muss man ja nicht erläutern, aber so einen rechteckigen Stahlklotz, das muss doch zu machen sein. Bei einer Maschinenbaufirma wurde ich fündig, bei mehreren Abschnitten von Brammen aus C45, habe ich genau das Maß gefunden, das den Abmessungen der japanischen Ambosse entsprach. Kurzum, 100 Euro in die Kaffeekasse und ich war um einen Amboss in japanischer Form reicher.
Ich schreibe es nochmal, Du musst dich durchfragen, Österreich ist keine Diaspora was Ambosse betrifft. Auch in Österreich wurde früher viel mit Pferden gearbeitet, dort hat es auch ländliche Gegend genug und in fast jedem Dorf gab es einen Schmied. Und soviele Ambosse hat Böhler nicht eingeschmolzen, bei uns hier gibt es vier große Stahlwerke, und fast in jedem Dorf findet man noch welche.
Nicht Aufgeben ist die Devise, Findeglück ist nicht erzwingbar, aber man kann ihm auf die Sprünge helfen. Und sieh Dir den Amboss vor dem Kauf an, viel wichtiger als eine springende Kugellagerkugel ist der Klang. Nimm Dir einen Hammer von cirka einem Kilo mit, wenn man ihn locker auf die Bahn fallen lässt und er zurückspringt und dabei keine seltsamen Geräusche erzeugt, ist alles gut. Wenn der Amoss "klingelt" oder scheppert, dann hat er irgendwo einen Fehler, lass die Finger davon. Letzter Versuch, einen Magnet an die Seite des Ambosses hängen, klingt er dann annehmbar, von mir aus, hört er sich immer noch nicht gut an, Finger weg.
Also, bleib dran. Es ist wie beim Fischen, viele Fischer reisen an die entferntesten Gewässer und wollen dort die dicksten Fische fangen, wenn sie nur die Hälfte dieser Zeit ausgiebig an den nicht beachteten Gewässern vor der Haustür fischen würden, würden sie dort auch das finden, was sie sich sonstwo erhoffen.
Viele Grüße und viel Glück
Roman
ps: und, fast vergessen, was Dir auf deiner persönlichen mit hoher Wahrscheinlichkeit begegnet, sind Werkzeuge. Mag sein, dass in mancher alter Werkstatt der Amboss weg oder unbrauchbar ist, aber oft findet sich noch brauchbares Werkzeug, das man meist günstig erwerben kann
Re: Frage zu einem Amboss
von Luchs am 17.06.2017 09:27Danke an Roman für deinen Roman, den du da geschrieben hast
Ist schon richtig. Die Suche nach dem Amboss ist ein Abenteuer, find ich aber eigentlich sehr spannend.
Man kommt mit Leuten ins Gespräch, kann versuchen Kontakte zu knüpfen und ja, man findet auf der Suche nach einem Amboss recht viel andere Schmiedewerkzeuge.
In diesem Sinne geh ich heute mal wieder auf einen Schrottplatz und stöber ein bisschen
Gruß Lucas
Unbekannter Amboss, Hilfe benötigt
von Eonwe am 16.07.2017 18:19Hallo,
Ich habe vor kurzen einen Amboss über eBay kleinanzeigen erworben, der Verkäufer meinte er würde mindestens 200 kg wiegen, wüsste nicht von welchem Hersteller er ist, ist sich aber sicher dass er aus Kruppstahl sein muss.
Da ich keine Erfahrungen mit Ambossen habe würde ich gerne ein paar Meinungen zu Rate ziehen:
Von welchem Hersteller ist er?
Ist eine der Zahlen die Gewichtsangabe? 200 kg scheinen mir nicht zu stimmen, da ich ihn an beiden Enden packen und anheben kann.
Wie alt könnte der sein?
Grüße,
Jonas
Re: Unbekannter Amboss, Hilfe benötigt
von DerSchlosser am 16.07.2017 18:28Hallo Jonas,
erst mal herzlich Willkommen im Forum! "Hier werden Sie geholfen!"
Dann Glückwunsch zu dem alten Amboss, ich hoffe der Preis hat gestimmt
Zwei Deiner Fragen kann ich durch Deine Fotos beantworten:
1. Der Amboss ist aus dem Jahre 1926 (siehe eingeschlagene Zahlen)
2. der Amboss wiegt 142,5 KG (siehe Zahlen auf dem Stauch)
zum Hersteller konnte ich aber nix erkennen...mach das gute Stück mal mit der Drahtbürste (Bohrmaschine) richtig sauber, evtl. kommt da noch ein Firmenzeichen zum Vorschein.
Und noch was: er ist leider etwas amputiert...man kann gut erkennen das er mal einen sogen. Voramboss gehabt hat.
Ist aber nicht weiter tragisch....
Gruß DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Re: Unterbau für Amboss
von hoffuga am 04.09.2017 16:39Halli hallo
Hab ne Frage : Ich hab nen Eichenstamm auf den ich meinen 180 kg Amboss stellen möchte. Jetzt habe ich die Kontur des Ambosses ausgefräßt, allerdings ist die Fläche nicht gerade. Zum Ausgleich hatte ich überlegt epoxidharz zu verwenden. Hat jemand damit Erfahrungen oder andere Ideen?
Grüße
Amboss mit den Buchstaben C K N
von Glogo am 27.09.2017 17:28Hallo,
habe vor kurzem einen Amboss vom Schrottplatz gerettet und wollte mal horchen ob jemand was ueber Hersteller und Qualitaet etc weiss.
Bild: http://share-your-photo.com/c94782a4b4
Gruesse Glogo
Gravedigger
Gelöschter Benutzer
Re: Amboss mit den Buchstaben C K N
von Gravedigger am 27.09.2017 18:52Hallo,
ich gehe mal davon aus, dass der Amboss keine deutsche Herkunft hat, in diesem Link https://www.holzwerken.de/museum/hersteller/marken.phtml sind Alle deutschen namhaften Hersteller aufgelistet, kann sein das ich etwas überlesen habe aber diese Intialen sind nicht aufgeführt.
Gruß aus Nordhessen
Manfred
Bogomir67
Gelöschter Benutzer
Re: Amboss-Fund
von Bogomir67 am 09.10.2017 15:40War leider etwas ausser Gefecht, bin aber wieder da.
Habe auch den Amboss mal bearbeitet.
Rundum einfach mit Oxalsäure abgepinselt (grob mit einem alten Handfeger als Pinsel) und dann Leinöl mit Ruß drauf.
Die Bahn mal kurz mit dem Bandschleifer abgezogen um zu sehen, wie plan die noch ist. Ergebnis: Reicht für mich!
Jetzt kommt noch der Sockel, dann auf seinen Stellplatz - Fertig!
(Bilder folgen)
Amboss gekauft - stählerne Bahn?
von Nanafalke am 12.11.2017 13:39
Hey,
ich habe heute einen Amboss erstanden und abgeholt. Laut meiner Recherche ist es wohl ein Amboss böhmischer Form. Gewicht müsste um die 180kg sein, soweit ich die Markierung noch lesen kann. Nun bin ich mir nicht sicher, ob der Amboss komplett aus Guss ist, oder eine aufgeschweißte Bahn hat. Wobei es beim letzten Bild für mich als Laie eigentlich schon danach aussieht. Der Hammer federt beim schlagen gut zurück. Allerdings sind zwei Kanten ausgebrochen. Der Amboss hat ein durch den Rumpf durchgehendes Vierkantloch.
Hier ein paar Bilder:
Kann mir jemand mehr dazu sagen ?
Vielen Dank!
Grüße
Re: Amboss gekauft - stählerne Bahn?
von EdgarDerSchmied am 12.11.2017 16:16Erstmal Gratulation zum Kauf, ich denke wenn man ein wenig Arbeit reinsteckt kann man gut darauf arbeiten.
Ob die Bahn aufgeschweißt ist kann ich nicht so genau sehen, aber vielleicht würde das Alter weiterhelfen.
Oft war das Alter an der Seite eingestempelt, vielleicht gönnst du dem Amboss mal einen Nachmittag mit der Flex- Drahtbürste.
Bei meinem Amboss sieht man die Schweißfugen wenn man ihn auf den Kopf dreht, früher waren Ambosse aus mehreren Teilen weichen Eisens zusammengesetzt und feuerverschweißt, und dann die Bahn aufgeschweißt.
Ich weiß nicht mehr genau seit wann es Guss- Ambosse gibt. Mir schwebt irgendwie ein 1940 vor aber ich kann mich auch irren.
Sonst könntest du auch mit einem Körner oder kleinen Meißel an der Seite des Ambosses vorsichtig schauen ob du eine Spur hinterlässt, und dann nochmal direkt unter der Kante, wenn es dort härter ist müsste eine Bahn aufgeschweißt worden sein.
VG, Edgar