Suche nach: "amboss"

Erste Seite  |  «  |  1  ...  97  |  98  |  99  |  100  |  »  |  Letzte Die Suche lieferte 1000 Ergebnisse:


KlingenKerl

41, Männlich

Beiträge: 10

Re: Hobbyschmiede für Beginner

von KlingenKerl am 30.08.2021 08:01

Vielen Dank für die vielen hilfreichen Ratschläge! Momentan sammel ich halt, um mal ein Gefühl für die ganze sache zu kriegen. Auf die Lindenschmiede bin ich auch schon gestossen, aber mittelfristig wären mir die Essen vermutlich zu kurz, falls ich mal eine längere Klinge klöppeln will. Von daher erschien mir diese offene mit 3 Brennern relativ attraktiv. Vermutlich würde ich dann wirklich versuchen sie zusätzlich zu betonieren, um mir nicht ständig wegen der Wolle Gedanken machen zu müssen.

Next big thing: Der Amboss! Auch da kann man ja wirklich gut Geld lassen. Klar, halten ein Leben lang, aber als Einsteiger frag ich mich ja schon, brauch ich wirklich ein 200 KG-Brocken? Was wäre ein gutes Gewicht für mittlere (und evtl wie gesagt längere) Klligen? Die Angaben dazu unterscheiden sich halt stark.

Zudem die Frage: Gilt nur das eigengewicht des Amboss? Wenn ich einen Untersatz montiere und das ganze fest Verbinde, bildet sich doch eine Einheit? So könnte man doch auch aus einem leichteren einen schweren Amboss "schummeln". Klar, die Laufbahn wäre kürzer, aber ist meine Idee plausibel, oder übersehe ich etwas grundlegendes?

Antworten

DerSchlosser

60, Männlich

Moderator

Beiträge: 1851

Re: Hobbyschmiede für Beginner

von DerSchlosser am 30.08.2021 10:22

zum Thema Amboss:

So wie Du richtig schreibst gehen die Meinungen da auseinander. Meiner Erfahrung nach macht das so ab 50 KG wirklich Sinn. Ideal zum Klingen schmieden wären sicher so um die 100 KG, das sollte auch für einen Anfänger erschwinglich sein.

Aber es gibt auch Leute, die kloppen auf alten Eisenbahnschienen rum...

Mit dem Untersatz hast Du im Prinzip Recht, im allgemeinen gilt: je schwerer, desto besser "zieht" ein Amboss.

Gruß DerSchlosser

Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!

Antworten

DerFeldschmied

22, Männlich

Beiträge: 134

Re: Hobbyschmiede für Beginner

von DerFeldschmied am 30.08.2021 14:24

Hallo,

Ergänzend zum Thema Amboss wäre zu sagen, dass man unterschiedliche Formen für unterschiedliche Anwendungen hat. Während schmale, lange Ambosse eher für Kunstschmuedearbeiten genutzt werden, eignen sich Ambosse mit breiter, planer Bahn besser zum Schmieden von Klingen. Hierzulande wäre ersteres eher die süddeutsche, letzteres die norddeutsche Form. Eventuell kannst du aber auch nach einem speziellen Messer-/Klingenschmiedeamboss Ausschau halten, wobei diese recht selten sind. Insgesamt ist es aber natürlich auf jedem Amboss möglich, solange die Bahn eben ist und der Amboss zieht.

Gruß
Paul

Antworten

axdamast

56, Männlich

Beiträge: 114

Re: Hobbyschmiede für Beginner

von axdamast am 30.08.2021 18:56

Mir hat mal ein alter Schmied erklärt, das der Amboss ca. das Hundertfache des Schmiedehammers haben sollte.  Mit einem zu leichten Amboss würde man sich zu arg plagen. Dem kann ich nur zustimmen.
Viele Grüße
Alex

Blood,Sweat and Musclecat

Antworten

KlingenKerl

41, Männlich

Beiträge: 10

Re: Hobbyschmiede für Beginner

von KlingenKerl am 31.08.2021 12:11

Was bedeutet denn, ein Amboss "zieht"?

Antworten

DerFeldschmied

22, Männlich

Beiträge: 134

Re: Hobbyschmiede für Beginner

von DerFeldschmied am 31.08.2021 15:53

@DerSchlosser leider weiß ich das ehrlich überhaupt nicht mehr. Entweder irgendwoher aus dem Internet, oder aus einem Buch.

@KlingenKerl das bedeutet, dass der Amboss die zugeführte Energie (durch Hammerschläge) nicht absorbiert, sondern zurückwirft. Das hat einerseits den Vorteil, dass das Werkstück nicht nur durch den Hammerschlag, sondern auch durch den Amboss beeinflusst wird, was halbe Arbeit bedeutet, und andererseits, dass der Hammer bis zu einem gewissen Grad zurückgeworfen wird, was einem Energie beim heben des Hammers spart. Das bedeutet, dass man zwar prinzipiell auf jeder harten Fläche schmieden kann, es ohne den Rückschlag (also das Ziehen) aber weitaus mühsamer und anstrengender ist. Testen kann man, ob ein Amboss zieht, am besten, indem man eine Kugel eines Kugellagers aus ca. 20-40 cm Höhe auf die Bahn fallen lässt. Je höher die Kugel zurückspringt, desto besser ist der Rückschlag. Ideal sind natürlich 85-100%, aber ich denke, dass alles über 50% für den Anfang ausreicht.

Gruß
Paul

Antworten

DL1LBN

68, Männlich

Beiträge: 356

Re: Hobbyschmiede für Beginner

von DL1LBN am 31.08.2021 21:59

Moin Tobias

Unter: der Amboss zieht gut" konnte ich mir auch anfangs nichts vorstellen. Da half kein Lesen, kein Googeln, kein Youtuben,

Bei einem Schmiedekurs habe ich versucht eine PKW Spiralfeder gerade zu machen und habe mich "halb tot gedengelt".
Am nächsten Tag hatte ich einen anderen Amboss und die Bearbeitung der Feder ging so leicht, dass sie ruck zuck zu platt war.

Die Ambosse waren gleich, der Unterbau nicht, der Erste stand auf einem geschweißten Dreibein und hüpfte munter bei jedem Schlag.
Der Zweite stand satt auf einem soliden Holzklotz und hat sich kein Bisschen bewegt. Der Unterschied war immens. Der Erste hat einen Teil der Schlagenergie für sein fröhliches Eigenleben verbraucht, Der Zweite gab die Energie von unten an das Werkstück zurück.

Ich habe meine einen Amboss auf einem Eichenstumpf  stehen mit 2 Lagen Teerpappe zwischen Amboss und Klotz. Die gleicht kleine Unebenheiten aus und dämpft die Schwingungen gut. Der Amboss steht nicht nur perfekt und zieht gut, sondern er klingelt auch nicht.

Eine gute Variante ist auch ein passendes Fass voll, gut verdichtetem, Sand, da kommen kreuzweise Hartholzbohlen drauf, dann die Teerpappe und der Amboss. Beide Varianten funktionieren super.  Und ein leeres Fass und Sand ist manchmal leichter zu bekommen als eine passende Scheibe Eiche oder so.

 

Gruß   Christoph
 
 
Wasser trinkt der Vierbeiner, der Mensch findet Bier feiner.

Antworten

Moarei
Gelöschter Benutzer

Re: Hobbyschmiede für Beginner

von Moarei am 31.08.2021 22:21

Christoph Nohtse (DL1LBN), 31. August 2021 um 21:59

Moin Tobias

Unter: der Amboss zieht gut" konnte ich mir auch anfangs nichts vorstellen. Da half kein Lesen, kein Googeln, kein Youtuben,

Bei einem Schmiedekurs habe ich versucht eine PKW Spiralfeder gerade zu machen und habe mich "halb tot gedengelt".
Am nächsten Tag hatte ich einen anderen Amboss und die Bearbeitung der Feder ging so leicht, dass sie ruck zuck zu platt war.

Die Ambosse waren gleich, der Unterbau nicht, der Erste stand auf einem geschweißten Dreibein und hüpfte munter bei jedem Schlag.
Der Zweite stand satt auf einem soliden Holzklotz und hat sich kein Bisschen bewegt. Der Unterschied war immens. Der Erste hat einen Teil der Schlagenergie für sein fröhliches Eigenleben verbraucht, Der Zweite gab die Energie von unten an das Werkstück zurück.

Ich habe meine einen Amboss auf einem Eichenstumpf  stehen mit 2 Lagen Teerpappe zwischen Amboss und Klotz. Die gleicht kleine Unebenheiten aus und dämpft die Schwingungen gut. Der Amboss steht nicht nur perfekt und zieht gut, sondern er klingelt auch nicht.

Eine gute Variante ist auch ein passendes Fass voll, gut verdichtetem, Sand, da kommen kreuzweise Hartholzbohlen drauf, dann die Teerpappe und der Amboss. Beide Varianten funktionieren super.  Und ein leeres Fass und Sand ist manchmal leichter zu bekommen als eine passende Scheibe Eiche oder so.

 

 

 

Nun, ich kenne es genau anders herum, dass ein Dreibein bessere Ergebnisse liefern kann als ein Holzklotz.

Kommt wohl aber auch darauf an, wie gut es angepasst wird, wie stark die Eisenplatte (Gewicht) und die Spannvorrichtung ausgelegt ist.

 

Mein Amboss stand vorher auf einem Eichenklotz mit Teerpappe, habe diesen dann gegen ein Dreibein getauscht mit 50mm Stahlplatte und starken Formrohrbeinen, Spannvorrichtung und der klingelt überhaupt garnicht mehr.

 

Sei es drum, jeder macht andere Erfahrungen, am Ende muss man das machen was für einen eben funktioniert.

Aber... ein kleiner Seitenhieb muss sein.

Bei einem Dreibein kann man sich gänzlich an den Amboss stellen, forderer Fuß unter dem Amboss auch kein Problem, ja direkt herum tänzeln weil er soviel Beinfreiheit bietet, das möchte ich nicht mehr missen 😄

 

 

Antworten

DerSchlosser

60, Männlich

Moderator

Beiträge: 1851

Re: Hobbyschmiede für Beginner

von DerSchlosser am 01.09.2021 08:05

Nun, ich kenne es genau anders herum, dass ein Dreibein bessere Ergebnisse liefern kann als ein Holzklotz.


das ist natürlich eine individuelle Erfahrung. Ich persönlich kann Christophs Beitrag nur unterstützen. Und wie gesagt: je mehr Masse, desto besser zieht der Amboss.

Gruß

DerSchlosser

Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!

Antworten

Feuerkaefer

63, Männlich

Beiträge: 745

Re: Hobbyschmiede für Beginner

von Feuerkaefer am 01.09.2021 13:41

volker mühlberg (volker53), 1. September 2021 um 12:07
Eine gute Variante ist auch ein passendes Fass voll, gut verdichtetem, Sand,

Sowas hatte ich auch jahrelang. Je öfter man darauf schmiedet umso fester wird der Sand und es geht immer besser. Wenn man keinen Eichenstamm hat, kann man auch vierkanthölzer aus Buche nehmen und diese mit Eisenwinkeln fest verbinden.
 
Und wenn Du nicht weißt, was es bedeutet, daß ein Anboss "zieht", dann wirst Du es sofort merken , wenn Du mal an einem schmidest, der wirklich gut zieht, wie Christoph auch schon sagte
Volker

 

Ich benutze ein Vierbein Gestell Ohne eine Stahlplatte nur in einem Rahmen allerdings ordentlich stabil 5 mm Blech. Das hat meinen Amboss noch nie gejuckt er ist mehr als Flüsterleise also jeder sclag ist richtig dumpf von Klingeln isst da ncihts zu spüren. Allerdings hat der "kleine" gute 300 kg Masse. Habe da mit Zuschläger und Vorschalghammer schon ordentlich Damast geschmiedet.

Schwingt den Hammer!
Gruß Martin

Antworten
Erste Seite  |  «  |  1  ...  97  |  98  |  99  |  100  |  »  |  Letzte

« zurück zur vorherigen Seite